Poldi
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Themenstarter/in
Die schwarze Wolke
Erster Eindruck: Science Ficiton aus den 60er Jahren
Eine riesige Gaswolke schiebt sich zwischen die Sonne und unsere Erde und bewegt sich seitdem nicht mehr von der Stelle, sodass die Wärme der Sonne nicht mehr zu unserem Planeten vordringt: Eine neue Eiszeit droht! Bisher haben die Wissenschaftler nicht geschafft, die Wolke fortzubewegen, doch schließlich kann mit einem Funkspruch Kontakt zur Wolke aufgenommen werden...
In aktuellen Produktionen in das Genre Science Ficiton ziemlich wenig vertreten, früher war es wesentlich populärer. Glücklicherweise werden von Pidax immer wieder alte Radioproduktionen veröffentlicht, die sonst wohl lediglich in den Archiven gelegen hätten, und liefert dem Freund des Genres so neuen Stoff. „Die schwarze Wolke“ wurde beispielsweise vom WDR im Jahr 1966 produziert, das zweiteilige Hörspiel basiert auf der Vorlage des britischen Forschers und Autors Fred Hoyle. Dadurch bekommt die Handlung einen sehr wissenschaftlichen Touch, das beschriebene Phänomen der schwarzen Wolke wird lange von einer physikalischen Seite betrachtet, später kommen aber noch politische und mediale Komponenten hinzu. Das ist sehr rund zusammengestellt und vermittelt einen sehr glaubwürdige Ablauf auf der Erde, wie er wirklich denkbar wäre. Besonders gelungen ist dabei, wie später mit der Wolke kommuniziert wird, wie fremdartig diese Wesenheit ist, welche Vorstellung sie selbst von intelligentem Leben hat. Leider wirkt die Handlung an einigen Stellen etwas zu sehr in die Länge gezogen, die Dialoge hätten dann etwas gestrafft werden können. Die Produktion wirkt insgesamt doch etwas in die Jahre gekommen und ist wohl nur für Nostalgiker geeignet.
Horst Frank ist hier als Chronist zu hören, seine Passagen kann er dank seiner markanten Stimme recht kurzweilig gestalten. Franz-Josef Steffens ist als Joe Stoddart zu hören, sein typischer und sehr einprägsamer Klang war auch hier schon ausgeprägt, sodass seine Rolle eine ganz eigene und gelungene Note erhält. Ursula Langrock spricht die Rolle der Ivette Hedelfort, auch sie kann eine intensive Stimmung erzeugen, könnte aber streckenweise noch dynamischer klingen. Weitere Sprecher sind Michael Degen, Hansjörg Felmy und Kurt Lieck.
Die akustische Gestaltung des Hörspiels lässt sich natürlich nicht mit heutigen aufwändigen Produktionen vergleichen, klingt aber insgesamt etwas dumpf und streckenweise blechern. Durch den Einsatz von kleinen Musikstücken wird der Handlung etwas Stimmung verliehen, insgesamt ist die Umsetzung der Dialoge aber recht nüchtern.
Natürlich ist die schwarze Wolke auch auf dem Titelbild zu sehen, bedrohlich schiebt sich sich zwischen die im Hintergrund rot strahlende Sonne und unsere Erde, auf der durch einige leuchtende Linien die Konturen Europas zu erkennen sind. Insgesamt ist dies sehr stimmig umgesetzt. Wieder liegt hier nur ein kleiner Einleger bei, sodass auf weitere Informationen verzichtet wurde.
Fazit: Die fast 90-minütige Produktion in zwei Teilen ist trotz interessantem Setting und glaubwürdig dargestelltem Verlauf etwas sperrig. Das liegt unter anderem an den Dialogen, die oft nicht sehr eingängig und zu lang geraten sind. Für Fans des Genres wird aber eine gelungene Varianz des Science Fiction-Themas geboten.
VÖ: 20.März 2015
Label: Pidax
Bestellnummer: 4260158195638
Erster Eindruck: Science Ficiton aus den 60er Jahren
Eine riesige Gaswolke schiebt sich zwischen die Sonne und unsere Erde und bewegt sich seitdem nicht mehr von der Stelle, sodass die Wärme der Sonne nicht mehr zu unserem Planeten vordringt: Eine neue Eiszeit droht! Bisher haben die Wissenschaftler nicht geschafft, die Wolke fortzubewegen, doch schließlich kann mit einem Funkspruch Kontakt zur Wolke aufgenommen werden...
In aktuellen Produktionen in das Genre Science Ficiton ziemlich wenig vertreten, früher war es wesentlich populärer. Glücklicherweise werden von Pidax immer wieder alte Radioproduktionen veröffentlicht, die sonst wohl lediglich in den Archiven gelegen hätten, und liefert dem Freund des Genres so neuen Stoff. „Die schwarze Wolke“ wurde beispielsweise vom WDR im Jahr 1966 produziert, das zweiteilige Hörspiel basiert auf der Vorlage des britischen Forschers und Autors Fred Hoyle. Dadurch bekommt die Handlung einen sehr wissenschaftlichen Touch, das beschriebene Phänomen der schwarzen Wolke wird lange von einer physikalischen Seite betrachtet, später kommen aber noch politische und mediale Komponenten hinzu. Das ist sehr rund zusammengestellt und vermittelt einen sehr glaubwürdige Ablauf auf der Erde, wie er wirklich denkbar wäre. Besonders gelungen ist dabei, wie später mit der Wolke kommuniziert wird, wie fremdartig diese Wesenheit ist, welche Vorstellung sie selbst von intelligentem Leben hat. Leider wirkt die Handlung an einigen Stellen etwas zu sehr in die Länge gezogen, die Dialoge hätten dann etwas gestrafft werden können. Die Produktion wirkt insgesamt doch etwas in die Jahre gekommen und ist wohl nur für Nostalgiker geeignet.
Horst Frank ist hier als Chronist zu hören, seine Passagen kann er dank seiner markanten Stimme recht kurzweilig gestalten. Franz-Josef Steffens ist als Joe Stoddart zu hören, sein typischer und sehr einprägsamer Klang war auch hier schon ausgeprägt, sodass seine Rolle eine ganz eigene und gelungene Note erhält. Ursula Langrock spricht die Rolle der Ivette Hedelfort, auch sie kann eine intensive Stimmung erzeugen, könnte aber streckenweise noch dynamischer klingen. Weitere Sprecher sind Michael Degen, Hansjörg Felmy und Kurt Lieck.
Die akustische Gestaltung des Hörspiels lässt sich natürlich nicht mit heutigen aufwändigen Produktionen vergleichen, klingt aber insgesamt etwas dumpf und streckenweise blechern. Durch den Einsatz von kleinen Musikstücken wird der Handlung etwas Stimmung verliehen, insgesamt ist die Umsetzung der Dialoge aber recht nüchtern.
Natürlich ist die schwarze Wolke auch auf dem Titelbild zu sehen, bedrohlich schiebt sich sich zwischen die im Hintergrund rot strahlende Sonne und unsere Erde, auf der durch einige leuchtende Linien die Konturen Europas zu erkennen sind. Insgesamt ist dies sehr stimmig umgesetzt. Wieder liegt hier nur ein kleiner Einleger bei, sodass auf weitere Informationen verzichtet wurde.
Fazit: Die fast 90-minütige Produktion in zwei Teilen ist trotz interessantem Setting und glaubwürdig dargestelltem Verlauf etwas sperrig. Das liegt unter anderem an den Dialogen, die oft nicht sehr eingängig und zu lang geraten sind. Für Fans des Genres wird aber eine gelungene Varianz des Science Fiction-Themas geboten.
VÖ: 20.März 2015
Label: Pidax
Bestellnummer: 4260158195638