Poldi
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Themenstarter/in
Die Schatzinsel
Erster Eindruck: Ausführliche Umsetzung, bekannter Stoff
Nach einigen Querelen im Gasthaus seines Vaters bricht Jim Hawkins, ein aufgeweckter Junge, auf eine abenteuerliche Schiffsreise aus. Ziel ist eine Insel, auf der der legendäre Schatz von Captain Flint vergraben ist, Hawkins ist durch Zufall an die Karte gekommen. Doch nicht alle Mitglieder der Crew spielen mit offenen Karten, besonders der Schiffskoch Hans Silver scheint ein Geheimnis zu haben...
„Die Schatzinsel“ des schottischen Autors Robert Louis Stevenson ist einer der bekanntesten Abenteuerromane und hat durch zahlreiche Verfilmungen große Popularität gewonnen. Auch einige Hörspielumsetzungen existieren bereits, eine weitere ist nun vom Label Winterzeit unter der Regie von Thomas Tippner entstanden. Auffällig ist, dass hier nur wenig aus dem Roman gekürzt wurde, die Laufzeit erstreckt sich über mehr als 3 Stunden. So scheint es auch unvermeidlich, dass sich einige Längen in die Handlung einschleichen, die ein wenig zäh wirken und die nicht wirklich zum Fortlauf der Geschichte beitragen. Insgesamt wurde die bekannte Vorlage aber launig und unterhaltsam umgesetzt. Die Charaktere, insbesondere natürlich Jim Hawkins, aber auch Long John Silver, kommen gut zur Geltung und sind Triebfeder der Geschichte, sorgen mit ihrer Einstellung und Attitüde für die richtige Würze. Diese Umsetzung hat den anderen voraus, dass sie wesentlich detailverliebter ist und der bekannten Handlung so neue Seiten abgewinnen kann, die durchaus interessant sind. Auch die Produktion ist gelungen, kann einige schöne Stimmungen aufgreifen. Eine sehr ausführliche Erzählung, die mit ihrer langen Laufzeit für einen gemütlichen Winterabend sorgen kann, aber an einigen Stellen eine Straffung vertragen hätte.
Michael Krüger ist hier als Jim Hawkins zu hören, seine Leistung ist durchaus hörenswert. Er spricht recht lebendig und kann so die Energie des jungen Schatzsuchers nach außen transportieren. Erzähler ist Gordon Piedesack, der auch bei dieser Aufgabe eine gute Figur macht. Er spricht dynamisch und kann so zusätzliche Spannung erzeugen. Hans Silver, der undurchsichtige Gegenspieler, wird von Martin Schäfer gekonnt intoniert und bekommt durch die einprägsame Stimme eine besondere Note verliehen. Weitere Sprecher sind Jens Wendland, Robert Missler und Helmut Krauss.
Die Musik zu dieser Produktion stammt vom momentan sehr gefragten Tom Steinbrecher, der hier wieder eine eigenständige Stimmung schaffen konnte. Er greift das Piratenthema zwar auf, geht aber auch eigene Wege und schafft alles andere als eine bloße Wiederholung von Bekanntem. Auch die eingefügten Geräusche sind gut platziert und sorgen für die passende Atmosphäre.
Die Gestaltung der Hülle steht mit seinem Comic-Stil im Gegensatz zum eher ernsthaften Ansatz der Produktion, das Cover wirkt mit mehreren Darstellungsebenen ein wenig unkoordiniert. Lobenswert, dass die wichtigsten Produktionsinformationen schon auf der Rückseite zu lesen sind, so erhält der potenzielle Käufer gleich einen ersten Eindruck. Im Inneren sind zu einigen Mitwirkenden kurze Biografien zu lesen.
Fazit: Manchmal etwas langatmig, dafür auch sehr ausführlich und lebendig erzählt. Eine gelungene Neuproduktion des klassisches Stoffs.
VÖ: 1.November 2011
Label: Winterzeit
Bestellnummer: 4049774258053
Erster Eindruck: Ausführliche Umsetzung, bekannter Stoff
Nach einigen Querelen im Gasthaus seines Vaters bricht Jim Hawkins, ein aufgeweckter Junge, auf eine abenteuerliche Schiffsreise aus. Ziel ist eine Insel, auf der der legendäre Schatz von Captain Flint vergraben ist, Hawkins ist durch Zufall an die Karte gekommen. Doch nicht alle Mitglieder der Crew spielen mit offenen Karten, besonders der Schiffskoch Hans Silver scheint ein Geheimnis zu haben...
„Die Schatzinsel“ des schottischen Autors Robert Louis Stevenson ist einer der bekanntesten Abenteuerromane und hat durch zahlreiche Verfilmungen große Popularität gewonnen. Auch einige Hörspielumsetzungen existieren bereits, eine weitere ist nun vom Label Winterzeit unter der Regie von Thomas Tippner entstanden. Auffällig ist, dass hier nur wenig aus dem Roman gekürzt wurde, die Laufzeit erstreckt sich über mehr als 3 Stunden. So scheint es auch unvermeidlich, dass sich einige Längen in die Handlung einschleichen, die ein wenig zäh wirken und die nicht wirklich zum Fortlauf der Geschichte beitragen. Insgesamt wurde die bekannte Vorlage aber launig und unterhaltsam umgesetzt. Die Charaktere, insbesondere natürlich Jim Hawkins, aber auch Long John Silver, kommen gut zur Geltung und sind Triebfeder der Geschichte, sorgen mit ihrer Einstellung und Attitüde für die richtige Würze. Diese Umsetzung hat den anderen voraus, dass sie wesentlich detailverliebter ist und der bekannten Handlung so neue Seiten abgewinnen kann, die durchaus interessant sind. Auch die Produktion ist gelungen, kann einige schöne Stimmungen aufgreifen. Eine sehr ausführliche Erzählung, die mit ihrer langen Laufzeit für einen gemütlichen Winterabend sorgen kann, aber an einigen Stellen eine Straffung vertragen hätte.
Michael Krüger ist hier als Jim Hawkins zu hören, seine Leistung ist durchaus hörenswert. Er spricht recht lebendig und kann so die Energie des jungen Schatzsuchers nach außen transportieren. Erzähler ist Gordon Piedesack, der auch bei dieser Aufgabe eine gute Figur macht. Er spricht dynamisch und kann so zusätzliche Spannung erzeugen. Hans Silver, der undurchsichtige Gegenspieler, wird von Martin Schäfer gekonnt intoniert und bekommt durch die einprägsame Stimme eine besondere Note verliehen. Weitere Sprecher sind Jens Wendland, Robert Missler und Helmut Krauss.
Die Musik zu dieser Produktion stammt vom momentan sehr gefragten Tom Steinbrecher, der hier wieder eine eigenständige Stimmung schaffen konnte. Er greift das Piratenthema zwar auf, geht aber auch eigene Wege und schafft alles andere als eine bloße Wiederholung von Bekanntem. Auch die eingefügten Geräusche sind gut platziert und sorgen für die passende Atmosphäre.
Die Gestaltung der Hülle steht mit seinem Comic-Stil im Gegensatz zum eher ernsthaften Ansatz der Produktion, das Cover wirkt mit mehreren Darstellungsebenen ein wenig unkoordiniert. Lobenswert, dass die wichtigsten Produktionsinformationen schon auf der Rückseite zu lesen sind, so erhält der potenzielle Käufer gleich einen ersten Eindruck. Im Inneren sind zu einigen Mitwirkenden kurze Biografien zu lesen.
Fazit: Manchmal etwas langatmig, dafür auch sehr ausführlich und lebendig erzählt. Eine gelungene Neuproduktion des klassisches Stoffs.
VÖ: 1.November 2011
Label: Winterzeit
Bestellnummer: 4049774258053