Poldi
Mitglied
- #1
Themenstarter/in
Die Nacht des Zorns
Erster Eindruck: Ein Fall für Kommissar Adamsberg
Kommissar Adamsberg wird mit einem Mordfall in einem kleinen Dorf beauftragt, um den sich einige Mythen ranken. So will ein junges Mädchen mittelalterliche Reiter gesehen haben, die den Namen „wütende Armee“ bekommen haben. Doch bald sind noch zwei weitere Morde zu verzeichnen, und Adamsberg startet eine detailreiche Recherche. Doch wie die Fälle zusammenhängen, ahnt er zunächst nicht…
Der WDR hat zum Roman „Die Nacht des Zorns“ der beliebten französischen Krimiautorin Fred Vargas ein zweiteiliges Radiohörspiel produziert, eben jenes ist nun auch bei Lübbe Audio als Doppel-CD erschienen. Besonders prägnant an diesem Hörspiel ist die Ruhe die es ausstrahlt. Von Beginn an sind es die leisen Töne, die hier angeschlagen werden, was der Geschichte einen ganz speziellen Ausdruck verleiht. Eine wirkliche Steigerung wohnt ihm zumindest von der Produktion nicht inne, auch das Tempo bleibt sehr gemächlich. Spannung kann trotzdem (oder gerade deshalb?) aufkommen, die sehr analytische Vorgehensweise von Kommissar Adamsberg verführt den Hörer zum intensiven Miträtseln. Die verschiedenen Todesfälle, dazu der mythische Hintergrund, die Geschichte, die sich langsam aufdröselt und neue Erkenntnisse bietet, das alles ist gut erzählt. Trotzdem wünscht man sich als Hörer, dass manchmal etwas mehr Leidenschaft, etwas mehr Extrovertiertheit aufkommt. Gerade im dramatischen Ende hätte es mehr Eindruck hinterlassen, auch die Geschichte hätte dies hergegeben. So ist „Die Nacht des Zorns“ schon fast zu ruhig, für Krimifans mit Anspruch aber sehr hörenswert.
Ulrich Gebauer spricht hier den Adamsberg. Mit seiner ruhigen, festen Stimme steht er wie der Fels in der Brandung, trägt den Verlauf der Geschichte und zieht sich im richtigen Moment auch mal aus dem Mittelpunkt des Geschehens zurück. Ihm zur Seite steht Felix von Manteuffel als Commandante Danglard mit seinem sehr intensiven Klang, den er auch hier wieder bestens zur Steigerung der Atmosphäre einsetzen kann. Erzähler ist hier Udo Schenk, der die wenigen Passagen mit viel Eindruck spricht. Weiterhin zu hören sind unter anderem Matthias Kiel, Marlon Kittel und Denis Moschino.
Die musikalische Untermalung ist sehr ruhig und verstärkt somit den Ausdruck der Geschichte, der ohne große dramatische Höhepunkte auskommt. Dabei wurde viel Musik verwendet, die klangvoll und düster ist, meist aber im Hintergrund bleibt und die Szenenwechsel sanfter gestaltet. Hier wurde hörbar viel Mühe verwendet, den passenden Ausdruck von Melodie und Handlung in Einklang zu bringen, was auch gut gelungen ist.
Die Axt, die bei der Auflösung des Falles eine wichtige Rolle übernimmt, hat ihren festen Platz auf dem Cover gefunden, leicht mit Rost besetzt ist sie auf grünem Hintergrund ein passendes Motiv. Der Name der Autorin nimmt hierauf wesentlich mehr Raum ein als der Titel. Das Innere ist schlicht und übersichtlich gestaltet, zu finden sind zudem noch einige Kurzinformationen über Fred Vargas.
Fazit: Ein sehr ruhiges, aber eindringliches Hörspiel mit einer spannenden Geschichte und einer sehr guten Auflösung, die aber intensiver hätte erzählt werden können.
VÖ: 21.September 2012
Label: Lübbe
Bestellnummer: 978-3-7857-4699-8
Erster Eindruck: Ein Fall für Kommissar Adamsberg
Kommissar Adamsberg wird mit einem Mordfall in einem kleinen Dorf beauftragt, um den sich einige Mythen ranken. So will ein junges Mädchen mittelalterliche Reiter gesehen haben, die den Namen „wütende Armee“ bekommen haben. Doch bald sind noch zwei weitere Morde zu verzeichnen, und Adamsberg startet eine detailreiche Recherche. Doch wie die Fälle zusammenhängen, ahnt er zunächst nicht…
Der WDR hat zum Roman „Die Nacht des Zorns“ der beliebten französischen Krimiautorin Fred Vargas ein zweiteiliges Radiohörspiel produziert, eben jenes ist nun auch bei Lübbe Audio als Doppel-CD erschienen. Besonders prägnant an diesem Hörspiel ist die Ruhe die es ausstrahlt. Von Beginn an sind es die leisen Töne, die hier angeschlagen werden, was der Geschichte einen ganz speziellen Ausdruck verleiht. Eine wirkliche Steigerung wohnt ihm zumindest von der Produktion nicht inne, auch das Tempo bleibt sehr gemächlich. Spannung kann trotzdem (oder gerade deshalb?) aufkommen, die sehr analytische Vorgehensweise von Kommissar Adamsberg verführt den Hörer zum intensiven Miträtseln. Die verschiedenen Todesfälle, dazu der mythische Hintergrund, die Geschichte, die sich langsam aufdröselt und neue Erkenntnisse bietet, das alles ist gut erzählt. Trotzdem wünscht man sich als Hörer, dass manchmal etwas mehr Leidenschaft, etwas mehr Extrovertiertheit aufkommt. Gerade im dramatischen Ende hätte es mehr Eindruck hinterlassen, auch die Geschichte hätte dies hergegeben. So ist „Die Nacht des Zorns“ schon fast zu ruhig, für Krimifans mit Anspruch aber sehr hörenswert.
Ulrich Gebauer spricht hier den Adamsberg. Mit seiner ruhigen, festen Stimme steht er wie der Fels in der Brandung, trägt den Verlauf der Geschichte und zieht sich im richtigen Moment auch mal aus dem Mittelpunkt des Geschehens zurück. Ihm zur Seite steht Felix von Manteuffel als Commandante Danglard mit seinem sehr intensiven Klang, den er auch hier wieder bestens zur Steigerung der Atmosphäre einsetzen kann. Erzähler ist hier Udo Schenk, der die wenigen Passagen mit viel Eindruck spricht. Weiterhin zu hören sind unter anderem Matthias Kiel, Marlon Kittel und Denis Moschino.
Die musikalische Untermalung ist sehr ruhig und verstärkt somit den Ausdruck der Geschichte, der ohne große dramatische Höhepunkte auskommt. Dabei wurde viel Musik verwendet, die klangvoll und düster ist, meist aber im Hintergrund bleibt und die Szenenwechsel sanfter gestaltet. Hier wurde hörbar viel Mühe verwendet, den passenden Ausdruck von Melodie und Handlung in Einklang zu bringen, was auch gut gelungen ist.
Die Axt, die bei der Auflösung des Falles eine wichtige Rolle übernimmt, hat ihren festen Platz auf dem Cover gefunden, leicht mit Rost besetzt ist sie auf grünem Hintergrund ein passendes Motiv. Der Name der Autorin nimmt hierauf wesentlich mehr Raum ein als der Titel. Das Innere ist schlicht und übersichtlich gestaltet, zu finden sind zudem noch einige Kurzinformationen über Fred Vargas.
Fazit: Ein sehr ruhiges, aber eindringliches Hörspiel mit einer spannenden Geschichte und einer sehr guten Auflösung, die aber intensiver hätte erzählt werden können.
VÖ: 21.September 2012
Label: Lübbe
Bestellnummer: 978-3-7857-4699-8