Poldi
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Die Marzipanpiraten
Um der ständigen Verfolgung auf hoher See zu entgehen, entschließt sich eine Piratengruppe dazu, eine Stadt zu belagern. Während es an Deck um erste Streitigkeiten kommt, müssen sich die Bewohner der Stadt deutlich einschränken, die Lebensmittel werden eingeteilt. Gerade noch in die Stadt gekommen ist der junge Bäckerlehrling Antonio von Toledo, der bei der robusten Hedwig und ihrer charmanten Tochter Lisa unterkommt...
So richtig aus der Mode gekommen sind Piraten wohl noch nie, immer noch faszinieren die Geschichten von wilden Seeabenteuern mit einer großen Portion Freiheit gerade die junge, männliche Zielgruppe. Neues Futter hierfür bietet nun der Audio Verlag, der mit „Die Marzipan Piraten“ ein aufwändiges Musical-Hörspiel in sein Programm aufgenommen hat. Die Introszene konzentriert sich dann auch auf die Piraten, ihre Geschichte und ihr neues Ziel, während sie ansonsten in der ersten Hälfte eine eher untergeordnete Rolle spielen. Hier stehen die Bewohner der Stadt und insbesondere der spanische Bäckerlehrling Antonio im Mittelpunkt, was insgesamt unterhaltsam, aber an einigen Stellen leider etwas träge erzählt wurde, es fehlt es bisschen Pfiff und Tempo. Es gibt allerdings auch heitere Szenen und geheimnisvolle Momente, sodass eine gute Mischung verschiedener Stimmungen geboten wird. Gut gefällt mir dabei, dass die Geschichte aus der Sicht eines Piraten erzählt wird, wobei erst später klar ist, wie sehr er mit der Handlung verbunden ist. Später schwenkt die Handlung dann auch mehr zu den Piraten um, der Kontakt mit den Stadtbewohnern wird auf überraschende Weise mit einer Wendung versehen. Auch die interne Zerrissenheit der Piraten wird gekonnt eingebaut. Auch hier hält sich die Geschichte ein paar mal zu oft an Kleinigkeiten auf, die dann zu sehr ausgewalzt werden, doch mit netten Spannungsbögen und einer abwechslungsreichen Stimmung gibt es auch einiges Positives zu berichten.
Der wunderbare Helmut Krauss ist in dieser Produktion als Pirat Niederstrecker zu hören und übernimmt dabei nicht nur Dialoge, sondern auch die Erzähltexte. Mit seiner präsenten, ausdrucksstarken Stimme kann er auch diesen Charakter gekonnt formen und den Spannungsbogen der Handlung geschickt nachzeichnen. Daniel Szeili ist als Antonio von Toledo zu hören, den er mit glaubhaftem spanischen Akzent und lebhaften Auftreten ausstattet, manchmal aber auch zu kleinen Übertreibungen neigt. Diese werden der Zielgruppe kaum unangenehm aufstoßen, haben mich aber manchmal aus dem Erzählfluss gerissen. Imke Looft hat mir als Hedwig sehr gut gefallen, ihre resolute, selbstsichere Art und der immer wieder aufklaffende Humor sorgen für einen sehr gelungenen Auftritt. Weitere Sprecher sind Frank Zander, Sara Wortmann und Lucas Kunze.
Auch in dieser Produktion gibt es klassische akustische Elemente – Meeresrauschen, das Knarzen von Planken, Fußgetrappel in der Stadt. Das alles ist stimmig zusammengestellt und gut auf die Handlung abgestimmt. Doch es gibt auch viele eingebaute Musikstücke, die sehr unterschiedliche Stimmungen herbeiführen – leider etwas zu unterschiedlich. Zwar gibt es einige fröhliche Melodien, die die Zielgruppe sehr gut ansprechen, und auch die etwas gruselig angehauchten Momente passen sehr gut, wenn es dann aber in die Richtung von klassischem Gesang geht, wirkt das Ganze nicht mehr allzu stimmig.
Das Cover ist in der momentan so modernen CGI-Optik gehalten und passt mit dem witzigen Ausdruck gut zum Hörspiel, zumal man sich von einigen Charakteren direkt ein Bild machen kann. Das Innere listet sehr ausführlich die Mitwirkenden der Produktion auf und enthält hinter den beiden CDs eine ausführliche Trackliste. Ein hübsch gestaltetes und stabiles Digipack!
Fazit: Die Handlung ist nicht schlecht und ist ebenso witzig wie spannend und geheimnisvoll, leider aber manchmal zu ausführlich und damit langatmig geraten. Auch der Einsatz der Musik konnte mich trotz einiger gelungener Stücke nicht so ganz überzeugen. Mit vielen atmosphärischen Szenen und einem treffend erzählten Ende, bei dem es auch ein bisschen was zu lernen gibt, ist „Die Marzipanpiraten“ aber insgesamt gelungen.
VÖ: 20. Juli 2018
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-7424-0634-7
Um der ständigen Verfolgung auf hoher See zu entgehen, entschließt sich eine Piratengruppe dazu, eine Stadt zu belagern. Während es an Deck um erste Streitigkeiten kommt, müssen sich die Bewohner der Stadt deutlich einschränken, die Lebensmittel werden eingeteilt. Gerade noch in die Stadt gekommen ist der junge Bäckerlehrling Antonio von Toledo, der bei der robusten Hedwig und ihrer charmanten Tochter Lisa unterkommt...
So richtig aus der Mode gekommen sind Piraten wohl noch nie, immer noch faszinieren die Geschichten von wilden Seeabenteuern mit einer großen Portion Freiheit gerade die junge, männliche Zielgruppe. Neues Futter hierfür bietet nun der Audio Verlag, der mit „Die Marzipan Piraten“ ein aufwändiges Musical-Hörspiel in sein Programm aufgenommen hat. Die Introszene konzentriert sich dann auch auf die Piraten, ihre Geschichte und ihr neues Ziel, während sie ansonsten in der ersten Hälfte eine eher untergeordnete Rolle spielen. Hier stehen die Bewohner der Stadt und insbesondere der spanische Bäckerlehrling Antonio im Mittelpunkt, was insgesamt unterhaltsam, aber an einigen Stellen leider etwas träge erzählt wurde, es fehlt es bisschen Pfiff und Tempo. Es gibt allerdings auch heitere Szenen und geheimnisvolle Momente, sodass eine gute Mischung verschiedener Stimmungen geboten wird. Gut gefällt mir dabei, dass die Geschichte aus der Sicht eines Piraten erzählt wird, wobei erst später klar ist, wie sehr er mit der Handlung verbunden ist. Später schwenkt die Handlung dann auch mehr zu den Piraten um, der Kontakt mit den Stadtbewohnern wird auf überraschende Weise mit einer Wendung versehen. Auch die interne Zerrissenheit der Piraten wird gekonnt eingebaut. Auch hier hält sich die Geschichte ein paar mal zu oft an Kleinigkeiten auf, die dann zu sehr ausgewalzt werden, doch mit netten Spannungsbögen und einer abwechslungsreichen Stimmung gibt es auch einiges Positives zu berichten.
Der wunderbare Helmut Krauss ist in dieser Produktion als Pirat Niederstrecker zu hören und übernimmt dabei nicht nur Dialoge, sondern auch die Erzähltexte. Mit seiner präsenten, ausdrucksstarken Stimme kann er auch diesen Charakter gekonnt formen und den Spannungsbogen der Handlung geschickt nachzeichnen. Daniel Szeili ist als Antonio von Toledo zu hören, den er mit glaubhaftem spanischen Akzent und lebhaften Auftreten ausstattet, manchmal aber auch zu kleinen Übertreibungen neigt. Diese werden der Zielgruppe kaum unangenehm aufstoßen, haben mich aber manchmal aus dem Erzählfluss gerissen. Imke Looft hat mir als Hedwig sehr gut gefallen, ihre resolute, selbstsichere Art und der immer wieder aufklaffende Humor sorgen für einen sehr gelungenen Auftritt. Weitere Sprecher sind Frank Zander, Sara Wortmann und Lucas Kunze.
Auch in dieser Produktion gibt es klassische akustische Elemente – Meeresrauschen, das Knarzen von Planken, Fußgetrappel in der Stadt. Das alles ist stimmig zusammengestellt und gut auf die Handlung abgestimmt. Doch es gibt auch viele eingebaute Musikstücke, die sehr unterschiedliche Stimmungen herbeiführen – leider etwas zu unterschiedlich. Zwar gibt es einige fröhliche Melodien, die die Zielgruppe sehr gut ansprechen, und auch die etwas gruselig angehauchten Momente passen sehr gut, wenn es dann aber in die Richtung von klassischem Gesang geht, wirkt das Ganze nicht mehr allzu stimmig.
Das Cover ist in der momentan so modernen CGI-Optik gehalten und passt mit dem witzigen Ausdruck gut zum Hörspiel, zumal man sich von einigen Charakteren direkt ein Bild machen kann. Das Innere listet sehr ausführlich die Mitwirkenden der Produktion auf und enthält hinter den beiden CDs eine ausführliche Trackliste. Ein hübsch gestaltetes und stabiles Digipack!
Fazit: Die Handlung ist nicht schlecht und ist ebenso witzig wie spannend und geheimnisvoll, leider aber manchmal zu ausführlich und damit langatmig geraten. Auch der Einsatz der Musik konnte mich trotz einiger gelungener Stücke nicht so ganz überzeugen. Mit vielen atmosphärischen Szenen und einem treffend erzählten Ende, bei dem es auch ein bisschen was zu lernen gibt, ist „Die Marzipanpiraten“ aber insgesamt gelungen.
VÖ: 20. Juli 2018
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-7424-0634-7