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Die größten Fälle von Scotland Yard - 26. Yellow Press

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Erster Eindruck: Die Sensationsgier kennt keine Grenzen...

Chiefinspector Naomi Stafford wird zu einem neuen Fall hinzugezogen, dessen Ermittlungen sie mit dem neuen Kollegen Scott Bannister übernehmen soll. Diskretion hat dabei oberste Priorität, denn auch die Presse hat Wind von den brutalen Morden bekommen und heizt die sowieso schon angespannte Stimmung in London noch weiter auf...

Markus Duschek ist der Autor der 26. Folge von „Die größten Fälle von Scotland Yard“, die Serie von Maritim wurde nach einigen Jahren der Pause nun wiederbelebt. Immer noch sind die Fälle in sich abgeschlossen und kommen jeweils ganz anderen Settings und Ermittlern daher, sodass die Freiheit bei der Themenwahl recht groß ist. Wie der Titel der Folge schon andeutet, geht es hier auch um den Einfluss der Presse und deren Macht, die Leser zu beeinflussen, Angst zu schüren und damit letztendlich die Absatzzahlen zu verbessern. Das ist vielleicht ab und an etwas einseitig dargestellt, da die hier dargestellten Journalisten senstationslüsterne und eingebildete Unsympathen sind, bringt aber eine ganz neue und gut gelungene Note in die Handlung mit ein, die den eigentlichen Fall zusätzlich anfacht. Dieser ist gut erzählt und mit einer gelungenen Spannungskurve versehen, zumal das flotte Erzähltempo keinerlei langwierige Szenen aufkommen lässt. Die Charaktere wirken insgesamt passend konstruiert, sind aber vielleicht etwas zu plakativ, was wegen der Kürze der Zeit aber auch kaum anders möglich ist. Die eingebaute Liebesgeschichte ist dann aber vielleicht doch etwas zu viel des Guten, ihr Fehlen hätte ich nicht sonderlich vermisst. Insgesamt ein hörenswerter und unterhaltsamer Krimi für zwischendurch.

Julia Casper ist in der Rolle der Naomi Stafford, der Hauptfigur der Folge, zu hören. Die konsequente und selbstbewusste Frau wird von ihr mit viel Energie umgesetzt, wobei sie unterschiedliche Facetten aus ihrem Charakter herauskitzeln kann. Jaron Löwenberg spricht ihren neuen Partner Scott Bannister und macht seine Sache solide, der anfänglich etwas unbeholfene junge Mann erfährt eine kleine Entwicklung, die von ihm glaubhaft vertont wurde. Lutz Riedel lässt als Ian McMullen den arroganten Journalisten mit hörbarer Freude an der Rolle heraushängen und setzt in seinen Szenen immer wieder gekonnt Akzente. Weitere Sprecher sind Norbert Langer, Douglas Welbat und Uve Teschner.

Akustisch präsentiert sich diese Folge recht unaufgeregt und fundiert, wobei die Geräuschkulisse passend eingebaut wurde und den unterschiedlichen Szenerien einen glaubwürdigen Klang verleiht. Die Musik hätte an einigen Stellen durchaus etwas mehr in den Vordergrund treten können und ist vielleicht etwas konventionell geraten, insgesamt aber stimmig eingebaut.

Passend zum Thema der Folge sind auf dem Titelmotiv einige Zeitungsausschnitte zu sehen, die mit rotem Blut gesprenkelt sind. Natürlich wurde dabei wieder auf das Coverdesign der Serie zurückgegriffen, sodass auf der linken Seite der Schriftzug auf dunkelblauem Hintergrund mit einem schwarzen Relief von Big Ben zu sehen ist. Das Innere listet die Mitwirkenden an dem Hörspiel übersichtlich auf.

Fazit: „Yellow Press“ zeigt sehr gelungen den Einfluss der Presse auf die Öffentlichkeit und die Skrupellosigkeit einiger Journalisten, sodass der Fall immer weiter angefeuert wird. Die Auflösung ist dann vielleicht nicht vollkommen glaubwürdig, aber unterhaltsam in Szene gesetzt. Gelungene Charaktere und ein passendes Sounddesign runden die Folge ab.

VÖ: 21. April 2017
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-960660-23-1
 
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