• Blut-Tetralogie   Dark Space

Poldi

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Die Finstersteins – Wehe, wer die Toten weckt

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Erster Eindruck: Unheimliche und witzige Geschichte auf dem Friedhof

Seit Fred nach Berlin-Köpenick gezogen ist, ist er ein noch größerer Außenseiter als vorher schon – denn seine Wohnung ist auf dem Friedhof, was besonders die „Orks“ an der Schule ziemlich merkwürdig finden und dies Fred auch spüren lassen. Doch als er gemeinsam mit seinem einzigen Freund Franz Ferdinand eine Gruft mit vielen Steinstatuen entdeckt und diese auch noch zu Leben erweckt, dreht sich sein Leben völlig...

Kai Lüftner macht lau eigener Aussage beruflich was mit Kinderbüchern, und ein ebensolches hat er mit dem ersten Teil über „Die Finstersteins“ vorgelegt. Der Audio Verlag hat das passende Hörbuch, vom Autor hochstpersönlich gelesen, ins Programm aufgenommen und nur kurze Zeit nach der Buchveröffentlichung auf den arkt gebracht. Die Geschichte startet erst einmal recht ruhig, Fred und seine neue Umgebung werden ziemlich genau beschrieben – dazu gehört neben seinem vorlauten und dominanten Freund Franz Ferdinand und den gemeinen Attacken in der Schule auch der Friedhof, auf den Fred gezogen ist. Nach einiger Zeit kommt die Geschichte dann aber mit dem Fund der Steinstatuen so richtig in Schwung, und dabei wird nicht nur eine ordentliche Portion Magie freigesetzt, sondern auch der Humorfaktor noch einmal deutlich gesteigert. Es wird sehr witzig, skurril und mit wundervollen Charakteren gespickt, die die Handlung noch einmal aufwerten. Kai Lüftner hat eine Vielfalt an Ideen eingebracht, dass es eine wahre Freude ist, immer wieder kommen neue Highlights auf und sorgen für jede Menge Kurzweil. Sicherlich ist das Buch vorrangig an Kinder gerichtet, die in Fred auch eine tolle Identifikationsfigur und eine spannende Handlung finden, doch auch Erwachsene hören ob der lustigen Atmosphäre sicherlich gern zu.

In der Produktion des Audio Verlages beweist Lüftner, dass er auch ein sehr guter Sprecher ist. Er hat sich einen gekonnten Rhythmus angeeignet, der natürlich und spontan wirkt, sodass man der Handlung gut folgen kann. In jeder Silbe lässt er die Liebe zu seiner Geschichte durchklingen und setzt dies mit viel Charme und Ausdruck um. Auch seine Charaktere lässt er zum Leben erwachen wie die Steinstauen in der Geschichte, er spricht sie mit unverkennbaren und lustigem Klang, sodass man immer gleich weiß, wer gerade etwas sagt. Besonders gefällt mir, dass er auch bei den gruseligen Szenen nicht stoppt und diese für Kinder genau richtig dosiert.

Das Cover stammt zwar nicht von Lüftner, dennoch kann es die Atmosphäre der Geschichte sehr gut einfangen. Die düsteren Farben werden nur von den Figuren unterbrochen, neben Fred sind noch zwei ganz besondere Charaktere aus der Handlung zu sehen. Der witzige Comicstil ist wirklich sehr gelungen und ansehnlich. Die drei CDs mit insgesamt über dreieinhalb Stunden Laufzeit befinden sich in einem stabilen Digipack, in dem die Discs in Papplaschen eingesteckt werden.

Fazit: Kai Lüftner hat eine tolle Geschichte geschrieben, die witzige, unheimliche und spannende Elemente kombiniert und viele ausdrucksstarke Charaktere für den Hörer bereit hält. Die Handlung ist sehr kurzweilig und macht richtig Spaß – auch weil der Autor selbst für eine humorvolle und liebenswerte Umsetzung als Hörbuch sorgt.

VÖ: 23.September 2016
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-86231-885-8
 
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