heigi

Master Detective
Sprechprobe
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Hallo,

und zwar würde mich sehr, sehr gerne interessieren, wie das mit der Aussprache von der Endung " en ".

Weil ich veruche gerade endlich meine Endungen Verscnuschler, weg zubekommen, da diese sehr stören beim sprechen.

Es gibt einfach viele Wörter, die man spricht ohne die Endung "en" zu sprechen, weil sich diese generell einfach dan scheiße annhören. Gibt es dort eine Regelung oder so?
 

mikrima

Michelle Martin
Würde mich auch mal interessieren.

Wenn man das "e" ausspricht, klingt es unecht.
Nuscheln geht aber auch nicht, dann klingts meist nach "machm"
Vielleicht das beste, wenn man das "n" deutlich ausspricht und nur das "e" vernuschelt.

Also auch "machen" wird "machn", aber mit einem gut hörbaren "n"? Bob?
 

bob7

__________________
Also die "Bühnensprech-Regel" ist. Mann MUSS die Endungen hören, da sonst eventuell (vom Publikum) ganze Wörter falsch verstanden werden.

Die einfache Regel ist, am besten im stillen Kämmerlein übertrieben stark die Endungen üben. Z.B. Einen Lesetext laut lesen und dabei die Endungen und auch gerne überhaupt alles übertrieben d e u t l i c h lesen.
Wenn man das so eine Stunde täglich macht! Hat man nach ein paar Wochen ganz erstaunliche Erfolge.
Der Trick ist nämlich, dass man dann im "normalen" Leben, ganz normal weiterspricht, ohne groß auf die geübten Endungen zu achten. Irgendwann schleichen die sich dann von selbst ein.

Wichtig ist auch in der Übung stark zu übertreiben. In der normalen "Spreche" müssen die Endungen nur gaaanz minimal zu hören sein.

Ich habe unten 3 Beispielaufnahmen angehängt, die selbsterklärend benannt sind. (Nur für angemeldete User sichtbar!)

Ganz wichtig ist: Üben Üben Üben, da gibt es leider keinen anderen Trick oder so.
 

Simistral

Ich weiß nicht, was soll ich bedeuten
Beim Singen werden auch gerne die Endungen verschluckt --- ich rate den Schülern
immer, das -en wie ein kurzes -in zu sprechen, also Endungin.
 

mikrima

Michelle Martin
Für Interessierte aber Lesefaule bzgl. des Links weiter oben: Das "e" in "en" ist unbetont und wird daher ähnlich wie ein ganz kurzes, unbetontes "ä" gesprochen.

Der Tip mit dem "in" gefällt mir gut Simistral!!
 

bob7

__________________
[quote author=Simistral link=topic=1078.msg6674#msg6674 date=1210862437]
Beim Singen werden auch gerne die Endungen verschluckt --- ich rate den Schülern
immer, das -en wie ein kurzes -in zu sprechen, also Endungin.
[/quote]
Das ist echt ein Supertipp! Danke Simi!
 

heigi

Master Detective
Sprechprobe
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Also, das ist wirklich ei super Tip, aber bei einigen Wörtern hört sich das schlimm an.
 

Simistral

Ich weiß nicht, was soll ich bedeuten
Das interessiert mich --- bei welchen Wörtern klingt es schlimm?
Man darf es natürlich nicht übertreiben mit dem -in , es reicht
eigentlich schon, wenn man es sich beim Sprechen vorstellt.
 
R

Ron

AW: Re: Die "-en" Aussprache

Yep. ich kenn das auch mit dem "in". man spricht so ein mittelding aus "i" und "e", das meiste passiert dann gedanklich und es hört sich nach einigen übungseinheiten richtig klasse an. ich kenn die problematik auch von "el"-endungen (spiegel, Merkel, etc. ...), da mach ich es ähnlich.
 
S

stereosfs

AW: Die "-en" Aussprache

soweit ich weiß, wird nach -m-, -n-, -ng-, -l-, -r- das -e- mitgesprochen,

bei allen anderen konsonanten kann das -e- sozusagen verschluckt werden, weil es sich sonst zu unecht anhört.
 

Phollux

Robert Kerick
Sprechprobe
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Ist das nicht schön einen solchen Urururalt Thread wieder auszugraben? :D
Ich bin nämlich gerade an einem Punkt im Sprech- und Artikulationstraining angelangt, bei dem ich mir eben obige Frage stelle.
Gefühlsmäßig kommt es mir vor, dass ich die -en Endung überbetone und mein Text damit eine überkünstliche Färbung bekommt.
Z.B. am Wort "Wettrennen": Man könnte es deutlich "Wettren-nen" aussprechen (die Zunge trennt sich beim -nen von den Schneidezähnen) aber ggf. auch "Wettrenn'" wenn man das Wort im Satz sehr schnell und flüssig aussprechen will.
Anderes Beispiel: "Gedanken tanken" in deutlich: Gedan-ken tan-ken und in schnell und flüssig Gedankn tankn (wobei das k hierbei fast wie ein stummer Konsonant wirkt)
Ein weiteres Beispiel: "denken"...."den-ken" oder "denkn"? Umgangssprachlich fühlt sich "den-ken" für mich total falsch an.
Was denn nun? In diversen Hörbüchern gibt sowohl als auch....
 

Marvin Kopp

Marvin Kopp
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Ich persönlich würde es immer etwas verschleifen, also nicht trennen es gibt aber ein paar Studios, die das anders verlangen. Ich finde aber das verschliffene klingt natürlicher und besser.
 

Mr_Kubi

Der auf den Bus wartet
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@Phollux
Mir war doch gleich so, als hätte ich das vor 11 Jahren schon mal gelesen... ;)

(bin erst seit 2009 hier)
 
Zuletzt bearbeitet:

Ludovico

Mitglied
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Als Konsument würde ich auch immer für die natürliche Schwa(das "unbetonte e")Weglassung plädieren. Es gibt einfach Worte, die unnatürlich klingen, sobald Dinge ausgesprochen werden, die eigentlich nicht ins Wort gehören. Im Wort "Lehrer" kommen schriftlich auch 2 "r" vor, aber (nahezu) niemand würde das zweite sprechen.
Ansonsten würde ich es immer von der Rolle abhängig machen.
 

Chaos

Schneewittchen
Teammitglied
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Frage mich das auch immer und immer wieder :D Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass man es nicht komplett wegnuscheln sollte, aber eben nicht zu viel 'Augenmerk' drauf setzt. Da war der Tipp am Anfang des Threads, das einfach im Alltag zu üben, schon echt gut
Ansonsten würde ich es immer von der Rolle abhängig machen.
Das finde ich einen total wichtigen Punkt! Wir sprechen ja trotzdem hier Rollen. MMn krankt da das deutsche Schauspiel generell ein bisschen an Überartikulation, fällt mir öfter bei deutschen Filmen/Serien auf, dass die Sprache total unauthentisch ist.
 

pierre_horn

Autor und Produzent
Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust...

Ich verstehe die Forderung nach authentischer Sprache. Den oben genannten Tipp halte ich hier für vernünftig.

Auf der anderen Seite ist die Sprache für mich auch ein Kulturgut, das es wert ist, gepflegt zu werden. Ein Stück weit darf sich jeder hier im Forum auch als Kulturschaffender sehen und mit gutem Beispiel voran gehen und die Worte korrekt aussprechen. Auch wenn es sich manchmal vielleicht ein wenig fremd anhört (oder vielleicht gerade dann).

MMn krankt da das deutsche Schauspiel generell ein bisschen an Überartikulation, fällt mir öfter bei deutschen Filmen/Serien auf, dass die Sprache total unauthentisch ist.
:)Ich könnte mir vorstellen, dass dies daran liegt, dass die Filme/Serien auch in anderen deutschprachigen Ländern (wie Österreich oder Schweiz) verstanden werden soll, wo die Artikulation eine ganz andere ist.
 

Ludovico

Mitglied
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Auf der anderen Seite ist die Sprache für mich auch ein Kulturgut, das es wert ist, gepflegt zu werden. Ein Stück weit darf sich jeder hier im Forum auch als Kulturschaffender sehen und mit gutem Beispiel voran gehen und die Worte korrekt aussprechen. Auch wenn es sich manchmal vielleicht ein wenig fremd anhört (oder vielleicht gerade dann).
Das ist natürlich eine schwierige Grundsatzdiskussion. Ich persönlich sehe es so, dass die Allgemeinheit recht hat. Wenn also der Großteil der Sprecher, bestimmte Laute wegfallen lässt, dann ist das der Standard. Sprache pflegt sich in gewisser Weise durch den permanenten Wandel, der ganz natürlich mit der Zeit auftritt, selbst.
 

pierre_horn

Autor und Produzent
Das ist natürlich eine schwierige Grundsatzdiskussion. Ich persönlich sehe es so, dass die Allgemeinheit recht hat. Wenn also der Großteil der Sprecher, bestimmte Laute wegfallen lässt, dann ist das der Standard. Sprache pflegt sich in gewisser Weise durch den permanenten Wandel, der ganz natürlich mit der Zeit auftritt, selbst.

Ist das so? :) Wenn man sich Werke wirklich großer Schriftsteller anschaut ( wie Goethe, Schiller, Mann uvm), so entspricht die verwendete Sprache nicht der, die von der Mehrheit der Menschen der jeweiligen Zeit im alltäglichen Leben gesprochen wurde;). Sie wird vielmehr als Kunst und Kultur betrachtet. Und dies findet sich dann auch im Theater wieder. Man kann also sehen: die Sprache hat sich nicht selbst gepflegt, sie wurde von den Kulturschaffenden gepflegt. So nahmen diese Einfluss auf den Sprachgebrauch späterer Zeiten.

Letzten Endes aber überlasse ich als Produzent die Aussprache aber dem einzelnen Sprecher, um ihn nicht in seiner Interpretation der Rolle einzuengen. Die Erfahrungen, die ich bisher damit gemacht habe, waren sehr gut.
 

Ludovico

Mitglied
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Schriftsprache und (alltäglich) gesprochene Sprache sind aber zwei unterschiedliche Dinge.
In der Kunst gibt es immer unterschiedliche Strömungen. Ich persönlich bin da einfach ein größerer Fan des "natürlicheren" Sprechens.
 
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