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Die drei ??? Kids – 39. Der verrückte Erfinder

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Erster Eindruck: Kuriose Maschinen und ziemlicher Gestank

Der Schrottplatz von Titus Jonas bekommt unerwarteten Besuch von Professor Lindman, einem Erfinder, der auf dem Weg zu einem Wettbewerb ist. Nach einigem Bitten dürfen Justus, Peter und Bob den zerstreuten Mann dorthin begleiten und einige kuriose Erfindungen betrachten, doch schon bald ist Lindman unauffindbar. Bald stecken die Juniordetektive wieder mitten in einem gefährlichen Fall...

Die drei ???-Kids, die Juniorvariante der wohl bekanntesten deutschen Hörspielserie, basiert auf den Buchvorlagen von Ulf Blanck und werden dabei immer ziemlich originalgetreu umgesetzt. Doch was als Buch für Kinder funktionieren mag, lässt sich nicht eins zu eins auf eine Hörspielumsetzung übertragen, und so ist auch die 39. Folge der Serie leider deutlich zu lang geraten. Zu viele Nebenarme tun sich auf, zu langatmig wird erzählt, zu viele für die Handlung unwichtige Details verstopfen den Handlungsverlauf. Dabei ist der Grundsatz kein schlechter, und die Szenen auf der Erfindermesse sind durchaus kurzweilig gelungen – gerade weil die vorgestellten Erfindungen so herrlich absurd sind. Und auch der Hintergrund de Folge ist nicht uninteressant, es geht um den Diebstahl geistigen Eigentums ebenso wie private Differenzen innerhalb eines Forscherteams. Auch sind einige Ansätze in der Handlung gelungen, die Folge geht später doch in eine andere Richtung als gedacht, gegen Ende gibt es einige brenzlige und spannende Szenen. Doch das reicht leider nicht, um die deutlich zu langsame Folge wirklich zum Gelingen zu bringen, sodass „Der verrückte Erfinder“ nicht über das Mittelmaß herausragen kann.

Die Sprecher hinterlassen dagegen einen recht positiven Eindruck und können ihre Charaktere gelungen umsetzen. Im Mittelpunkt steht dabei natürlich Prof. Lindford, der von Bert Stevens gesprochen wird. Dieser lässt den Erfinder fahrig und etwas verwirrt wirken, wiederholt einige Satzteile und kann damit für gute Unterhaltung sorgen. Klaus Dieter Klebsch sorgt mit seiner sehr eindringlichen und ausdrucksstarken Stimme für einen Auftritt von Dr. Ribman, der im Gedächtnis bleibt und gut in die Szenerie passt. Auch Marco Sven Reinbold ist als Colby eine gelungene Wahl und liefert eine solide Leistung ab. Weitere Sprecher dieser Folge sind Raphael Wilczek, Michael Siller und Ingrid Capelle.

Die akustische Untermalung der Handlung ist zwar sauber und geht ohne Schnitzer über die Bühne, wirkt nach fast 40 Folgen aber auch recht eintönig. Immer wieder wird eine sehr kurze Melodie eingespielt, um einen Szenenwechsel zu signalisieren, bei der Hintergrundmusik gibt es ebenfalls sehr wenig Variation. Die Geräusche wurden gut eingefügt, bringen aber auch nicht wirklich Leben in die Handlung.

Eine Szene sticht aus der Handlung deutlich hervor und bringt gerade den jüngeren Zuhörern eine Menge Spaß – und eben diese Szene ist auch auf dem Cover zu sehen. Justus, Peter und Bob sitzen darauf in einer Mischung aus Konzentration und Erstaunen in einem kreisrunden Fluggerät, das mit vielen Knöpfen und Geräten sowie einem Anker und einer Ballhupe eine gekonnte Mischung aus modern und altmodisch darstellt – genauso, wie man sich die Erfindung eines verrückten Professors vorstellt.

Fazit: Hier sind einige gelungene Grundgedanken, ein bisher nicht angesprochenes Verbrechen und eine Hand voll spannender Szenen vereint, die aber deutlich zu sehr in die Länge gezogen wurden und so kaum Spannung zulassen. So wirkt das Ganze etwas spröde und kann zwar Fans der Serie überzeugen, hinterlässt bei anderen aber einen fahlen Nachgeschmack. Eine deutliche Straffung und Kürzung hätte zu einem besseren Hörspiel führen können.

VÖ: 2.Mai 2014
Label: Europa
Bestellnummer: 886919955828
 
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