Poldi

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Die drei ??? - 189. und der unsichtbare Passagier

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Erster Eindruck: Ein unverhoffter Kurztrip

Eigentlich wollte Familie Andrews den Kurzurlaub gemeinsam verbringen, doch wegen eines Wasserrohrbruchs können die drei ??? gemeinsam den luxuriösen Zug durch die USA besteigen. Einer der anderen Passagiere fällt ihnen wegen seiner fahrigen Art schnell auf, sodass Justus ihn ansprechen will. Doch dann verschwindet der glatzköpfige Mann spurlos – dabei sind die Verstecke in dem Zug arg begrenzt...

Ein Zug mit mehreren Waggons, die exklusiv eingerichtet sind, sogar einen Pool und ein Kino enthalten, mehrere Stunden ohne Halt durch die USA fahren – die Anleihen an „Mord im Orient-Express“ sind der 189. Folge der „drei ???“ schon gleich zu Anfang anzumerken, auch wenn eben kein Mord geschieht, sondern „nur“ das spurlose Verschwinden eines Passagiers. Dazu wird die Szenerie zunächst sehr sorgfältig aufgebaut, der Zug in vielen Einzelheiten beschrieben, die ersten Beobachtungen getätigt. Nahc dem Verschwinden des Mitreisenden beginnen die eigentlichen Ermittlungen, die kurzweilig und flüssig aufgebaut sind. Dabei werden immer wieder neue Details eingebaut, sodass sich langsam ein komplettes Bild zusammensetzt. Das führt dazu, dass das eigentliche Verbrechen schon einige Zeit vor der Auflösung feststeht und nur noch aufgeklärt werden muss, wie in Mann in dem Zug so einfach untertauchen kann. Dennoch kommt hier viel Spannung auf, zumal der sehr begrenzte Raum gut ausgenutzt wird, um die Stimmung anzufachen. Da macht es nichts, dass manches doch leicht überzogen wirkt und die drei ??? wieder mal sehr „zufällig“ in einen neuen Fall hineinstolpern. Auch die humorvollen Szenen kommen nicht zu kurz, gerade wenn Justus und Peter durch die Kabinen streifen, gibt es einen treffenden Gag. „Der unsichtbare Passagier“ besticht insbesondere durch die tolle Atmosphäre und den großen Unterhaltungswert.

Claus Wilcke ist in der Rolle des verschwundenen Passagiers zu hören, seine Gereiztheit und Nervosität kommen durch den gelungenen Einsatz seiner Stimme gut zur Geltung. Robert Missler ist in der Rolle des Hank ebenfalls gut aufgehoben, er passt sich gut den einzelnen Szenen an und sorgt so für einen sehr stimmigen Ausdruck der Figur. Erzähler Axel Milberg macht seine Sache wie immer sehr kurzweilig und bringt durch seine Stimme viel zusätzliche Atmosphäre mit ein. Die drei Hauptrollen stehen aber natürlich wieder meist im Mittelpunkt, wofür Oliver Rohrbeck, Peter Shaw und Bob Andrews sorgen.

Die atmosphärische Gestaltung hätte in dieser Folge etwas prägnanter sein können, so kommt beispielsweise nur in wenigen Szenen deutlich heraus, dass die gesamte Handlung in einem fahrenden Zug spielt, nur ab und an sind sehr leise Fahrgeräusche zu hören. Die Musik hingegen hat mir sehr gut gefallen, neben einigen klassischen Stücken sind auch jazzig angehauchte Melodien zu hören, die das gehobene Ambiente der Folge betonen.

Auf dem Cover wirkt der Zug sehr futuristisch, besonders das grün beleuchtete Innere steht in deutlichem Gegensatz zu dem hochwertigen und eher altertümlichen Ambiente, welches im Hörspiel beschrieben wird. Durch die Szenerie im Mondlicht kommt dennoch eine passende Stimmung herüber, zumal sich das Titelbild gut in die bisherige Covergalerie einfügt.

Fazit: Sicherlich ist gerade der Auftakt zu dieser Folge nicht ganz so gut durchdacht und der Zufall spielt wieder eine große Rolle, doch der Fall an sich ist sehr lebendig erzählt. Das geheimnisvolle Verschwinden des Mitreisenden ist sehr rätselhaft und wird über mehrere Situationen aufgeklärt, wobei der begrenzte Raum des Zuges viel Reiz beisteuert.

VÖ: 29. September 2017
Label: Europa
Bestellnummer: 889853587926
 
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