Poldi

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Die drei ??? - 183. und der letzte Song

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Erster Eindruck: Ein alter Rockstar und seine Geheimnisse

„Lenny the Rock“ nennt sich der alte Freund von Onkel Titus, der als Rockstar große Erfolge gefeiert hat. Zu der Party zu seinem 60. Geburtstag sind neben Familie Jonas auch Peter und Bob eingeladen, und er hat seinen Gästen so einige Überraschungen versprochen. Dass er dann spurlos von der Bühen verschwindet scheint aber dann doch nicht geplant gewesen zu sein...

Die drei ??? haben längst Kultstatus erreicht, doch mit dem langen Erfolg kommen nicht nur Neider, sondern auch viele Fans, die dies oder das der alten Folgen vermissen. Man kann sicherlich nicht alle zufriedenstellen, doch mit „Die drei ??? und der letzte Song“ hat Europa erneut eine sehr stimmige und unterhaltsame Folge auf den Markt gebracht, die mir beim Hören richtig Spaß gemacht hat. Das liegt zum einen daran, dass die Figuren und Schauplätze wieder sehr prägnant geworden sind, sei es der Schauplatz, die Party auf dem großen Anwesen, der unterirdische Brunnenschacht, alles ist sehr lebendig in Szene gesetzt worden. Und neben den sehr einprägsamen Hauptfiguren kann man auch die Vielzahl der Nebenfiguren wegen ihrer speziellen Eigenschaften gut auseinander halten. Das würde natürlich alles nichts nützen, wenn die Geschichte nicht auch so spannend geworden wäre. Die Folge ist dieses mal tatsächlich nicht direkt durchschaubar, die Detektive müssen dieses mal ein ganz besonderes, nicht so aufgesetzt wirkendes Rätsel lösen, es gibt zahlreiche Wendungen und Überraschungen – der Verlauf gestaltet sich dementsprechend kurzweilig, ist aber vielleicht im letzten Drittel etwas überladen. Dennoch ist eine sehr runde und hörenswerte Folge der Serie entstanden, die mich an die 80 Minuten gut unterhalten hat.

Nach dem Tod des hochgeschätzten Andreas Beuermann, der bisher Onkel Titus gesprochen hat, wird diese Rolle nun von Rüdiger Schulski übernommen. Das ist zwar etwas ungewohnt, doch er macht seine Sache wirklich gut, spricht sehr sympathisch und kann die warmherzige Art des Mannes gekonnt darstellen. Peter Kirchbeger ist als Lenny The Rock ebenfalls sehr gut besetzt, mit seiner offenen und mitreißenden Art sorgt er anfangs für heitere Momente, kann aber auch einen deutlich ernsthafteren oder geheimnisvollen Ton anschlagen. Maria Hartmann spricht Sue Tamara sehr reizvoll und kann eine interessante Figur erschaffen. Weitere Sprecher sind Christian Concilio, Douglas Welbat und Gosta Liptow.

Eine Folge, in der es im einen alten Rockstar geht – klar, dass die Folge nicht ohne entsprechende Musik auskommt. Die gesungenen Passagen können zwar nicht ganz glaubhaft machen, dass es sich bei The Rock tatsächlich im einen erfolgreichen Sänger handelt, obwohl diese mit Inbrunst intoniert sind. Aber diese sind gut in die Handlung eingefügt und lockern diese auf witzige Art auf.

Das Rockstar-Image von Lenny The Rock ist auch auf dem Cover aufgegriffen worden. Im typischen surrealen Stil der Serie ist darauf eine Gitarre zu sehen, die auf einem Rockkonzert von bunten Lichtern angestrahlt wird und mit der schwungvollen Form und der Totenkopf-Verzierung sehr ansehnlich wirkt. Die restliche Gestaltung ist wie immer übersichtlich, auch die obligatorische Trackliste auf der Rückseite ist wieder vorhanden.

Fazit: Diese Folge hat eine sehr individuelle Ausstrahlung und verläuft auf anderen Wegen als andere Episoden, viele eingebaute Wendungen sorgen für einen kurzweiligen Verlauf. Durch die prägnanten Charaktere und die sehr lebendig wirkenden Szenen kommt viel Stimmung auf, sodass mir diese Folge sehr gut gefallen hat.

VÖ: 30.September 2016
Label: Europa
Bestellnummer: 888751319820
 
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