Poldi

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Die drei ??? - 168. GPS-Gangster

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Erster Eindruck: Auf der Jagd nach der Prinzessin

Die drei ??? nehmen an einem Geocaching-Wettbewerb des örtlichen Vereins teil, verfehlen das Ziel aber nur knapp. Bei der anschließenden Siegesfeier erfahren sie von Captain Skull, der ebenfalls das Prinzip des GPS-Signals nutzt. Er stiehlt wertvolle Kunstschätze und hinterlässt rätselhafte Botschaften, die zu verschiedenen Verstecken führen. Will er nur die Polizei zum Narren halten oder steckt etwas anderes dahinter?

„Die drei ???“ werden mit der Zeit immer moderner und gehen mit der Zeit, neue Technik hält immer wieder Einzug in die Fälle der drei ewig jungebliebenen Deteltive. In Folge 168 der Serie hält sogar die technisierte Version der guten alten Schnitzeljagd Einzug, das Geocaching. Doch trotz des durchaus interessanten und in anderen Juniordetektivserien gekonnt eingebundenen Themas kann die Folge hier kaum Spannung aufbauen, stiftet vielmehr Verwirrung und verfolgt keine klare Linie. Zugegeben, die anfängliche Szene mit dem misslungenen Cach und der darauffolgenden Feier beginnt noch vielversprechend, doch mit dem Start der eigentlichen Handlung verliert die Folge deutlich an Schwung und dümpelt erst einmal vor sich hin. Auch ein fingierter Höhepunkt, in dem der Übeltäter scheinbar geschnappt wird, kann keine wirkliche Spannung erzeugen, vielmehr ist der Hörer recht schnell genervt, weil die Folge einfach nicht auf den Punkt kommt. Dazu sind die Taten von dem geheimnisvollen Captain Skull einfach nicht präsent genug, die drei ??? stochern erst einmal im Dunkeln herum, ein wirkliches Motiv ist nicht erkennbar. Über weite Strecken hat man einfach keinen Anhaltspunkt, um was es sich hier wirklich handelt – und ist dann erstaunt aufgrund der doch recht abstrusen Auflösung. Immerhin gibt es an einigen Stellen atmosphärische Momente, die Sprecher sind gut drauf und bringen noch etwas Schwung in die Handlung. Und so kommt die Folge über einen mittelmäßigen Eindruck nicht heraus, aus dem guten Thema hätte man noch deutlich mehr herausholen können.

Eine Vielzahl unterschiedlicher Rollen stiftet hier durchaus Verwirrung, doch immerhin sind diese sehr gut besetzt. Lutz Mackensy, Sascha Eigner und Gosta Liptow sind nur einige der Namen auf der Sprecherliste. Gabi Libbach gefällt mir als Doborah Rodman recht gut, mit einer leicht überdrehten Art und ihrer einprägsamen Stimme kann sie eine gekonnte Vorstellung abliefern. Christian Concillo kann da als Samuel Rodman durchaus mithalten, sein markanter Klang passt gut in das Ambiente der Serie. Caroline Kiesewetter ist als Vallery Flockheart zu hören, auch ihre sprecherische Leistung kann insgesamt überzeugen.

Wie immer sehr professionell und auf hohem Niveau ist die Produktion der Folge gelungen, einmal mehr zeigt das Team um Heikedine Körting hier keine Schwächen. Die Szenen sind anschaulich mit den passenden Sounds ausgestattet, Vogelgezwistcher oder andere atmosphärische Stilmittel sorgen während der Dialoge für die passende Stimmung, zwischen den Szenen sind einige kleinere Musikstücke zu hören, die ebenfalls passend und eingängig sind.

Ein GPS-Empfänger ist natürlich Pflicht auf dem Cover, wenn es um Geocaching geht. Hier wurde es im typischen, stilisierten Stil der Serie zu sehen. Auf dem kleinen Display des dunklen, grün gehaltenen Bild leuchtet in auffälligem Orange ein Totenkopf auf. Ein durchaus ansehnliches Cover. Im Inneren bleibt alles beim Alten, die Gestaltung ist übersichtlich und hübsch anzusehen. Natürlich gubt es auch gleich die Vorschau auf die nächste Folge.

Fazit: Leider ist der Verlauf der Folge insgesamt recht spannungsarm und plätschert vor sich hin. Wirkliches Tempo oder ein interessanter Verlauf wird nicht geboten. Nur wenige interessante Momente stechen hervor und können wenigstens etwas Schwung hereinbringen. Auch die Auflösung wirkt konstruiert und konnte mich nicht packen.

VÖ: 2.Mai 2014
Label: Europa
Bestellnummer: 887254003823
 
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