Poldi

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Die drei ??? – 159. Nacht der Tiger

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Erster Eindruck: Entschlüsselte Gedichte

In ihrem neusten Fall bekommen die drei ??? ihren Auftrag auf sehr ungewöhnliche Weise: Ein Unbekannter spielt Dateien auf ihren Computer. Die scheinbar harmlosen Gedichte enthalten brisante Informationen, wollen aber erst einmal entschlüsselt werden. Nur, weil Justus, Peter und Bob auf die kleinsten Hinweise achten, kommen sie einer Bande von Autodieben auf die Spur – und haben bald einen ungewöhnlichen Verdächtigen…

Nicht immer fangen die Folgen der drei ??? mit einer spannenden, aufregenden Szene an, die gleich in den Fall verwickelt. In der 159. Folge geht es beispielsweise um Bobs neustes Talent, das Bauchreden. Darauf wird im folgenden Fall natürlich noch einmal eingegangen und spielt eine kleine Rolle bei der Auflösung, sorgt aber vorrangig für einen lockeren und spaßigen Einstieg in die Handlung. Viel Zeit wird danach aber glücklicherweise nicht verschwendet, sodass es kurz darauf mit dem Kernstück der Geschichte weitergeht. Die geheimnisvollen Gedichte werden hübsch in Szene gesetzt, die „Fernsteuerung“ des PC wird ein wenig gruselig gestaltet – das gefällt. Das enträtseln verschlüsselter Codes ist ja ein Grundstein der Serie und auch hier wieder gut umgesetzt, insbesondere da es nicht bei nur einem Hinweis bleibt. Und als dann ein guter Bekannter der drei Juniordetektive unter Verdacht gerät, bekommt das Hörspiel eine ganz eigene Note, die durch die Suche nach dem Auftraggeber zusätzlich unterstützt wird. Dass die Auflösung dann doch recht konstruiert wirkt und mit dem spannenden Verlauf nicht mithalten kann, ist dann durchaus verzeihlich.

Überraschend wenige Gastsprecher sind in dieser Folge zu hören, für gewöhnlich tauchen deutlich mehr Figuren auf. Fans der Serie dürfen sich aber mal wieder über einen kurzen Auftritt von Morton freuen, Andreas von der Meden mit seiner markanten Stimme weiß auch hier zu überzeugen. Holger Mahlich ist als Cotta wieder in Hochform und kann auch mal seine unwirsche Seite zeigen, was dem Charakter weitere Züge zugesteht. Erzähler Thomas Fritsch hat hier recht wenige Einsätze, präsentiert diese aber wieder intensiv und locker zugleich. Und im Mittelpunkt funktioniert das Trio aus Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck und Andreas Fröhlich wieder bestens.

Bei der Musik wird wieder auf die bewährte Mischung gesetzt, die Justus, Peter und Bob durch die letzten Folgen begleitet haben. Und so sind während der Szenenübergänge häufiger Technolastige Stücke zu hören, die mit treibenden Beats und wenig Melodie die Zeit verkürzen. Die Geräuschkulisse ist ebenso typisch für die Serie, ist hier aber recht reduziert und präzise eingesetzt worden.

„Nach der Tiger“ ist ein Titel, der nicht unbedingt Assoziationen zu diesem Hörspiel weckt und stammt daher, dass die Verbrecher Tigermasken tragen. Dass auf dem Cover ein fauchender Tiger zu sehen ist, der grimmig den Betrachter anschaut, könnte ebenso falsche Erwartungen wecken, passt aber gut zum schlichten Artwork der Serie. Im Inneren gibt es allerlei Produkthinweise auf Merchandise-Artikel der Kultserie.

Fazit: Die Ermittlungsarbeit, die geheimnisvollen Gedichte und der Verdacht eines guten Bekannten erzeugen eine wirklich spannende und gut erzählte Geschichte, dass ohne das etwas labile Konstrukt am Ende nicht so gut geworden wäre.

VÖ: 11.Januar 2013
Label: Europa
Bestellnummer: 886979232921
 
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