Poldi

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Die drei ??? – 156. Im Netz des Drachen

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Erster Eindruck: Justus, Peter und Bob im Internet

Dragoncourt, ein großes Anwesen eines ehemaligen Spieleprogrammierers, ist ganz dem Onlinegame „Im Land der Drachen“ gewidmet, sogar einige Gebäude daraus wurden nachgebaut. Doch nun gehen unheimliche Dinge vor sich, die drei ??? werden eingeschaltet, das Rätsel zu lösen. Doch je weiter sie sich auf Recherche in der realen wie der virtuellen Welt begeben, desto mehr schweben sie in Gefahr…

Die drei ??? kehren nach der Folge „Vampir im Internet“ wieder in die Welt der Online-Spiele zurück, dieses mal geht es um ein Fantasy-Game mit dem Namen „Im Land des Drachen“. Eine bloße Wiederholung der bereits bekannten Folge ist es glücklicherweise nicht geworden, doch die positiven Aspekte dieses Hörspiels halten sich in engen Grenzen. Vielmehr ist die Geschichte ziemlich krude aufgebaut, die Vermischung aus Realität und Spiel verschwimmen immer mehr, und auch für den Hörer ist nicht immer klar, welcher Teil des Falls gerade behandelt wird. Spannung kann sich so natürlich nicht aufbauen, die Handlung zieht eher ohne Überraschungen oder Highlights am Hörer vorbei. Die Nebenfiguren sind zudem noch recht übertrieben dargestellt und wirken so alles andere als glaubwürdig oder vielschichtig. Schade, denn das Thema an sich ist ja kein uninteressantes, die Verknüpfung von Fantasy-Welt und den drei ??? ist hier nur leider nicht gut gelungen, weswegen diese Folge als eine der schwächsten der letzten Zeit zu werten ist.

Manfred Reddemann ist als Ryan Holbrooke zu hören und macht seine Sache gar nicht so schlecht, der Immobilienmakler kann in seinen Szenen gut wirken, hat mit der unglücklichen Hauptgeschichte aber auch nur am Rande zu tun. Gerhart Hinze spricht Sheriff Pickett, seine markante und ausdrucksstarke Stimme passt sich hier dem lockeren Ton der Serie an. Neil Malik ist ein gutes Beispiels dafür, dass auch ein guter Sprecher eine suboptimale Rolle nicht sonderlich aufwerten kann, trotz gelungenem Auftreten wirkt er unausgegoren. Weitere Sprecher sind Patrick Elias, Wolfgang Berger und Regina Lamster.

Bei der Musik wurde wieder tief in die Archive des Labels gegriffen, aber dieses mal wurde leider nichts wirklich Passendes gefunden. Oft wirken die Melodien zu hektisch und schnell, was wie ein Versuch wird, die eher langsame Geschichte aufzuhübschen und temporeich wirken zu lassen. Die Geräusche sind solide wie immer, können aber auch nicht wirklich viel herausreißen.

Ein mittelalterlich anmutender grüner Drache scheint aus einem Computerbildschirm herauszutreten und spuckt dabei einen Feuerstrahl, der Hintergrund ist dazu kontrastreich gelb und rot. Doch irgendwie mag auch das Cover nicht wirklich zu überzeugen und wirkt ein wenig einfallslos. Die restliche Gestaltung ist bereits bestens bekannt, im Inneren ist wieder eine kleine Covergalerie mit Bildern in den gleichen Grundfarben zu sehen.

Fazit: Eine wirre Geschichte, die nicht so recht zu Justus, Peter und Bob passen will. Leider hat man sich hier in der Idee verrannt.

VÖ: 24.August 2012
Label: Europa
Bestellnummer: 886979232624
 
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