Poldi
Mitglied
- #1
Themenstarter/in
Die Arwinger – 2. Johann Schleicher
Erster Eindruck: Johann und seine Vergangenheit
Johann Torn wurde von der Hanse fest genommen und gefoltert, um Geheimnisse über die Arwinger preis zu geben. Dabei erinnert er sich, wie er selbst Mitglied dieser geheimen Gesellschaft von Piraten geworden ist und mit welcher Heldentat er sich seinen Einzug verdient hat. Doch auch Ereignisse aus seiner Kindheit kommen ihm wieder in den Sinn...
„Ein historisches Piraten-Abenteuer-Hörspiel in fünf Kapiteln“ steht auf der zweiten Folge der „Arwinger“, der neuen Serie vom ebenfalls neuen Label Asgard. Und damit ist das Ganze schon mal gut zusammengefasst. Erzählt wird hier auf gleich mehreren Zeitebenen. In der Hauptlinie wird Johann von seinen Kerkermeistern gefoltert – und das ist schon mal nicht ohne. Eine recht bildliche Darstellung der Folter ist nichts für schwache Nerven und lässt kaum ein grausiges Details aus. Das ist schon ziemlich deftig und hätte für meinen Geschmack etwas dezenter ausfallen können, ohne dass das Hörspiel etwas verloren hätte. Zwischengeschoben sind Rückblicke in Johanns Vergangenheit, ganz am Anfang steht beispielsweise der Tod seiner Mutter kurz nach der Geburt, auch seine schwere Kindheit wird interessant und kurzweilig abgehandelt. In einem großen Teil wird von seiner Aufnahme berichtet, Kernstück ist eine kleine Heldentat, die ihm den Respekt der Piraten einbringt. Das alles wird dynamisch und temporeich erzählt, die schnellen Szenenwechsel und die gelungene und lohnende Geschichte machen dieses Hörspiel zu einem richtig guten zweiten Teil der Serie, der mir besser gefallen hat als sein Vorgänger, die Handlung ist stimmiger, die Dialoge runder, alles scheint besser aufeinander abgestimmt.
Auch wenn der Großteil der Sprecher eher unbekannt ist und bisher nicht weiter aufgefallen ist, kann die Leistung hier überzeugen, eine deutliche Steigerung zum Vorgänger. Martin Sabel ist als Johann Schleicher eine sehr gute Wahl, seine markante Stimme sorgt immer für die nötige Aufmerksamkeit, sein Ausdruck für die Glaubwürdigkeit und unterstützt die Dramaturgie der Folge. Francisco Soria Vega spricht den Portugiesen, ebenfalls ein Mitglied der Arwinger, dynamisch und den einzelnen Szenen angepasst, zeigt viel Engagement für das Projekt. Als Amme ist in einigen Szenen Annabelle Krieg zu hören, die hier immer rau und abweisend klingt und so intensive Einblicke in Johanns Kindheit gewährt. Weitere Sprecher sind Ulrich Bähnk, Cem Ali Gültekin und Frank Dudden.
Gelungen auch wieder die Akustik der Folge, hier hat man hörbar viel Zeit investiert. Zahlreiche Geräusche lassen das Geschehen plastischer und eindrucksvoller wirken und transportieren die Stimmungen der Szenen, während stimmige Musikstücke für die Piraten-Atmosphäre sorgen. Besonders gelungen ist das gesungene Piratenlied, das nach der Aufnahme Johanns gesungen wird – melancholisch und doch mitreißend, sehr passend und lange im Gedächtnis haftend.
Das Coverbild zeigt den grausam gefolterten Johann, zusammengesunken in dem Kerker, während der gelungene Schriftzug gut zur Geltung kommt. Der Zeichenstil ist ein wenig außergewöhnlich für ein Hörspiel und sagt vielleicht nicht jedem zu. Im Inneren des hübsch gestalteten kleinen Booklets finden sich noch einige Begriffserklärungen und ein Auszug aus einem Text über Foltermethoden aus dem Jahr 1408.
Fazit: Die Arwinger gefallen mir hier deutlich besser als im letzten Teil, alles wirkt besser aufeinander abgestimmt. Die Geschichte ist gut erzählt und besticht durch die dynamischen Zeitsprünge.
VÖ: 30.März 2012
Label: Asgard
Bestellnummer: 978-3-9814874-2-8
Erster Eindruck: Johann und seine Vergangenheit
Johann Torn wurde von der Hanse fest genommen und gefoltert, um Geheimnisse über die Arwinger preis zu geben. Dabei erinnert er sich, wie er selbst Mitglied dieser geheimen Gesellschaft von Piraten geworden ist und mit welcher Heldentat er sich seinen Einzug verdient hat. Doch auch Ereignisse aus seiner Kindheit kommen ihm wieder in den Sinn...
„Ein historisches Piraten-Abenteuer-Hörspiel in fünf Kapiteln“ steht auf der zweiten Folge der „Arwinger“, der neuen Serie vom ebenfalls neuen Label Asgard. Und damit ist das Ganze schon mal gut zusammengefasst. Erzählt wird hier auf gleich mehreren Zeitebenen. In der Hauptlinie wird Johann von seinen Kerkermeistern gefoltert – und das ist schon mal nicht ohne. Eine recht bildliche Darstellung der Folter ist nichts für schwache Nerven und lässt kaum ein grausiges Details aus. Das ist schon ziemlich deftig und hätte für meinen Geschmack etwas dezenter ausfallen können, ohne dass das Hörspiel etwas verloren hätte. Zwischengeschoben sind Rückblicke in Johanns Vergangenheit, ganz am Anfang steht beispielsweise der Tod seiner Mutter kurz nach der Geburt, auch seine schwere Kindheit wird interessant und kurzweilig abgehandelt. In einem großen Teil wird von seiner Aufnahme berichtet, Kernstück ist eine kleine Heldentat, die ihm den Respekt der Piraten einbringt. Das alles wird dynamisch und temporeich erzählt, die schnellen Szenenwechsel und die gelungene und lohnende Geschichte machen dieses Hörspiel zu einem richtig guten zweiten Teil der Serie, der mir besser gefallen hat als sein Vorgänger, die Handlung ist stimmiger, die Dialoge runder, alles scheint besser aufeinander abgestimmt.
Auch wenn der Großteil der Sprecher eher unbekannt ist und bisher nicht weiter aufgefallen ist, kann die Leistung hier überzeugen, eine deutliche Steigerung zum Vorgänger. Martin Sabel ist als Johann Schleicher eine sehr gute Wahl, seine markante Stimme sorgt immer für die nötige Aufmerksamkeit, sein Ausdruck für die Glaubwürdigkeit und unterstützt die Dramaturgie der Folge. Francisco Soria Vega spricht den Portugiesen, ebenfalls ein Mitglied der Arwinger, dynamisch und den einzelnen Szenen angepasst, zeigt viel Engagement für das Projekt. Als Amme ist in einigen Szenen Annabelle Krieg zu hören, die hier immer rau und abweisend klingt und so intensive Einblicke in Johanns Kindheit gewährt. Weitere Sprecher sind Ulrich Bähnk, Cem Ali Gültekin und Frank Dudden.
Gelungen auch wieder die Akustik der Folge, hier hat man hörbar viel Zeit investiert. Zahlreiche Geräusche lassen das Geschehen plastischer und eindrucksvoller wirken und transportieren die Stimmungen der Szenen, während stimmige Musikstücke für die Piraten-Atmosphäre sorgen. Besonders gelungen ist das gesungene Piratenlied, das nach der Aufnahme Johanns gesungen wird – melancholisch und doch mitreißend, sehr passend und lange im Gedächtnis haftend.
Das Coverbild zeigt den grausam gefolterten Johann, zusammengesunken in dem Kerker, während der gelungene Schriftzug gut zur Geltung kommt. Der Zeichenstil ist ein wenig außergewöhnlich für ein Hörspiel und sagt vielleicht nicht jedem zu. Im Inneren des hübsch gestalteten kleinen Booklets finden sich noch einige Begriffserklärungen und ein Auszug aus einem Text über Foltermethoden aus dem Jahr 1408.
Fazit: Die Arwinger gefallen mir hier deutlich besser als im letzten Teil, alles wirkt besser aufeinander abgestimmt. Die Geschichte ist gut erzählt und besticht durch die dynamischen Zeitsprünge.
VÖ: 30.März 2012
Label: Asgard
Bestellnummer: 978-3-9814874-2-8