Poldi
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- #1
Themenstarter/in
Der verbotene Ort
Erster Eindruck: Krimi aus Frankreich
Kommissar Adamsberg findet auf einem Londoner Friedhof eine Reihe von einzelnen Schuhen - die jeweils einen abgehackten Fuß enthalten. Auch der Pariser Fund einer grausam zerstückelten Leiche gibt dem Ermittler Rätsel auf. Seine Recherchen führen in nach Transsylvanien, wo er auf ein Netz von Aberglaube und menschlicher Grausamkeit stößt...
Fred Vargas, französische Krimiautorin, hat bei ihren Fans schon längst Kultstatus erreicht, indem sie skurrile Situationen in ihren Romanen schildert und so ungewöhnliche Geschichten entstehen lässt. In "Der verbotene Ort", der vom WDR als Hörspiel produziert und von DAV veröffentlicht wurde, sind gleich zwei dieser merkwürdigen Morde geschildert und bilden das Fundament für einen spannenden Krimi. Die Beschreibungen sind nichts für schwache Nerven, sehr genau und Bildreich. Kommissar Adamsberg ermittelt in den beiden Fällen und - wie sollte es anders sein - vermutet einen Zusammenhang. Das klingt beim ersten Hören recht konstruiert, als ob die Autorin nur auf diese beiden Schockmomente setzen würde. Umso überraschter ist man dann, dass eine sehr spannende und ansprechende Geschichte daraus wird, die tief in die Abgründe der menschlichen Seele blicken lässt und mit vielen Kehrtwenden die Handlung dynamisch am Laufen lässt. Die verwendete Sprache ist sehr literarisch, das Hörspiel wirkt so ein wenig spröde, nicht locker-unterhaltsam, sondern verlangt nach Konzentration und Aufmerksamkeit. Und gerade deshalb habe ich mich ihm so gern gewidmet.
Da dies ursprünglich ein Radio-Hörspiel war, sind kaum bekannte Namen aus den üblichen Produktionen zu finden, was Verwechslungen vermeidet. Die Hauptrolle des Kommissar Adamsberg wird von Volker Risch gesprochen. Mit fester, aber variationsreicher Stimme kann er in jeder Situation bestehen und überzeugen. Peter Fricke spricht seinen Kollegen Danglard, auch seine ernste Darstellungsweise trägt zum getragenen Eindruck des Hörspiels bei. Tommi Piper spricht den Emile und sorgt mit seiner markanten Stimme für eindrucksvolle Momente. Weitere Sprecher sind Gabriele Blum, Fabian Sattler und Matthias Ponnier.
Auch die Produktion ist an einigen Stellen sperrig - statt galanter Orchestermelodien sind teilweise Pieptöne zu hören. Anzumerken ist, dass dies vielleicht kein Genuss für die Ohren ist und anscheinend auch nicht sein will, Stimmung und Spannung aber grandios einfangen kann. Auch der französischen Herkunft der Autorin wird in einigen Melodien gedacht, sodass die akkustische Gestaltung insgesamt überzeugen kann.
Auf den ersten Blick ist auf dem Cover erst einmal nicht viel zu erkennen, die Farbe Orange prägt den ersten Eindruck. Erst beim zweiten Hinsehen fällt das Kreissägeblatt auf, welches gut zu der Handlung passt. Das stabile Digipack macht einen guten Eindruck.
Fazit: Poetische Sprache, grausame Schilderungen, menschliche Abgründe, spannende Geschichte - "Der verbotene Raum" ist sperrig, aber absolut hörenswert.
VÖ: 13. Oktober 2009
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-8981-3878-9
Erster Eindruck: Krimi aus Frankreich
Kommissar Adamsberg findet auf einem Londoner Friedhof eine Reihe von einzelnen Schuhen - die jeweils einen abgehackten Fuß enthalten. Auch der Pariser Fund einer grausam zerstückelten Leiche gibt dem Ermittler Rätsel auf. Seine Recherchen führen in nach Transsylvanien, wo er auf ein Netz von Aberglaube und menschlicher Grausamkeit stößt...
Fred Vargas, französische Krimiautorin, hat bei ihren Fans schon längst Kultstatus erreicht, indem sie skurrile Situationen in ihren Romanen schildert und so ungewöhnliche Geschichten entstehen lässt. In "Der verbotene Ort", der vom WDR als Hörspiel produziert und von DAV veröffentlicht wurde, sind gleich zwei dieser merkwürdigen Morde geschildert und bilden das Fundament für einen spannenden Krimi. Die Beschreibungen sind nichts für schwache Nerven, sehr genau und Bildreich. Kommissar Adamsberg ermittelt in den beiden Fällen und - wie sollte es anders sein - vermutet einen Zusammenhang. Das klingt beim ersten Hören recht konstruiert, als ob die Autorin nur auf diese beiden Schockmomente setzen würde. Umso überraschter ist man dann, dass eine sehr spannende und ansprechende Geschichte daraus wird, die tief in die Abgründe der menschlichen Seele blicken lässt und mit vielen Kehrtwenden die Handlung dynamisch am Laufen lässt. Die verwendete Sprache ist sehr literarisch, das Hörspiel wirkt so ein wenig spröde, nicht locker-unterhaltsam, sondern verlangt nach Konzentration und Aufmerksamkeit. Und gerade deshalb habe ich mich ihm so gern gewidmet.
Da dies ursprünglich ein Radio-Hörspiel war, sind kaum bekannte Namen aus den üblichen Produktionen zu finden, was Verwechslungen vermeidet. Die Hauptrolle des Kommissar Adamsberg wird von Volker Risch gesprochen. Mit fester, aber variationsreicher Stimme kann er in jeder Situation bestehen und überzeugen. Peter Fricke spricht seinen Kollegen Danglard, auch seine ernste Darstellungsweise trägt zum getragenen Eindruck des Hörspiels bei. Tommi Piper spricht den Emile und sorgt mit seiner markanten Stimme für eindrucksvolle Momente. Weitere Sprecher sind Gabriele Blum, Fabian Sattler und Matthias Ponnier.
Auch die Produktion ist an einigen Stellen sperrig - statt galanter Orchestermelodien sind teilweise Pieptöne zu hören. Anzumerken ist, dass dies vielleicht kein Genuss für die Ohren ist und anscheinend auch nicht sein will, Stimmung und Spannung aber grandios einfangen kann. Auch der französischen Herkunft der Autorin wird in einigen Melodien gedacht, sodass die akkustische Gestaltung insgesamt überzeugen kann.
Auf den ersten Blick ist auf dem Cover erst einmal nicht viel zu erkennen, die Farbe Orange prägt den ersten Eindruck. Erst beim zweiten Hinsehen fällt das Kreissägeblatt auf, welches gut zu der Handlung passt. Das stabile Digipack macht einen guten Eindruck.
Fazit: Poetische Sprache, grausame Schilderungen, menschliche Abgründe, spannende Geschichte - "Der verbotene Raum" ist sperrig, aber absolut hörenswert.
VÖ: 13. Oktober 2009
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-8981-3878-9