Poldi
Mitglied
- #1
Themenstarter/in
Der Mann mit der dunklen Brille
Erster Eindruck: Robby und Tobby auf Verbrecherjagd
Auf ihrem Schulweg beobachten die Freunde Robby und Tobby einen Mann, der auffällig unauffällig in einem Hauseingang in der Nähe der Schule steht und scheinbar die gegenüberliegende Bank im Auge behält. Tatsächlich schrillen nur kurz danach die Sirenen los und die ersten Polizeiwagen treffen ein. Da Robby und Tobby einige wichtige Entdeckungen gemacht haben und den Täter identifizieren können, dürfen sie auf der Rückbank die Verfolgungsjagd mitmachen...
Im Jahr 1965 entstand etwas, das man heute wohl eine „Miniserie“ nennen würde, vier Teile mit Geschichten um die beiden aufgeweckten Jungen Robby und Tobby sind entstanden. Alle vier passen locker auf eine CD und haben eine Länge von 51 Minuten, es handelt sich also um kurze, knapp erzählte Episoden. Diese verlaufen immer nach einem ähnlichen Schema und bringen die Lausbuben in ziemlich aufregende Situationen, in denen sie helfen, Verbrechen aufzuklären und die Täter dingfest zu machen, wobei der Hauptpart immer noch von der Polizei erledigt wird. Ein wichtiges Element dabei besteht darin, die genauen Vorgänge in der Polizeiwache darzustellen – wo der Notruf eingeht, wer wem Meldung gibt, wie der gesamte Verlauf ist. Das mag zwar heute einen interessanten Blick auf die damaligen technischen Möglichkeiten geben und realistisch wirken, ist aber leider auch eher langwierig geworden und bringt die Handlung nicht wirklich voran. Die kleinen Fälle gehen von unterschiedlichen Startpunkten aus und sind mit einigen Ausnahmen mit Schwung erzählt, zumal zuhörende Kinder in den beiden Jungen direkt eine Identifikationsfigur erhalten. Durch die Kürze der einzelnen Episoden eine nette Alternative für Zwischendurch.
Die die Hauptsprecher kommen in jeder Folge vor, wobei Erzähler Wolfgang Wendler seine Sache richtig gut macht und den Spannungsbogen der einzelnen Folgen gekonnt aufgreift. Sein eher nüchterner Sprachstil ist typisch für die Zeit und ist hier passend eingesetzt. Claudius Ruhe macht seine Sache als Tobby ordentlich und wirkt in vielen Szenen authentisch. Er kann die steigende Aufregung des Jungen immer wieder treffend umsetzen. Auch Florian Kühne ist als Robby solide und bringt Dynamik in die Handlung ein – was allerdings leider nicht für alle Sprecher gilt. Gerade die Kinder in den Nebenrollen, die im Inneren auch nicht namentlich erwähnt werden, sind teilweise sehr hölzern und klobig, was einen ordentlichen Stolperstein für den Erzählfluss darstellt. Weitere Sorecher sind Aranka Joenke, Jocahim Wollf und Horst Stark.
Da die Produktionen über 50 Jahre alt sind, verzeiht der geneigte Hörer wohl gern den blechernen Unterton, die Aufnahmen aus der Zeit nun mal an sich haben. Leider wirken manche Gespräche – gerade in der ersten Episode – ziemlich abgehackt, die Sätze folgen eine Spur zu schnell aufeinander. Musik ist kaum im Einsatz, auch Geräusche sind in vielen Passagen kaum im Einsatz, was das Ganze etwas statisch wirken lässt. Manche Geräusche sind aber auch treffend und atmosphärisch eingefügt.
Auf dem Cover bekommt man gleich einen Eindruck von den beiden Hauptfiguren, die aus einem Fenster den „Mann mit der dunklen Brille“ beobachten. Der einfach Zeichenstil passt gut zu der Ausrichtung der Serie, das Türkisgrün der Mauern zieht sich auch durch die restliche Gestaltung. Ein weiteres Motiv dieser Art ist auch im Raum hinter der CD zu finden.
Fazit: Vier kurze Episoden, die mit einigen guten Einfällen punkten, mit der nicht ganz optimalen Akustik aber auch die Toleranz der Hörer und ihre Leidenschaft zur Nostalgie fordert. Immer wieder wird der Erzählfluss durch kleine Stolpersteine unterbrochen, insbesondere die langen Erläuterungen über die Vorgänge innerhalb der Polizei wirken unpassend. So bleibt ein solider, aber eben nicht überragender Eindruck der Miniserie zurück.
VÖ: 9. Februar 2018
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-7424-0389-6
Erster Eindruck: Robby und Tobby auf Verbrecherjagd
Auf ihrem Schulweg beobachten die Freunde Robby und Tobby einen Mann, der auffällig unauffällig in einem Hauseingang in der Nähe der Schule steht und scheinbar die gegenüberliegende Bank im Auge behält. Tatsächlich schrillen nur kurz danach die Sirenen los und die ersten Polizeiwagen treffen ein. Da Robby und Tobby einige wichtige Entdeckungen gemacht haben und den Täter identifizieren können, dürfen sie auf der Rückbank die Verfolgungsjagd mitmachen...
Im Jahr 1965 entstand etwas, das man heute wohl eine „Miniserie“ nennen würde, vier Teile mit Geschichten um die beiden aufgeweckten Jungen Robby und Tobby sind entstanden. Alle vier passen locker auf eine CD und haben eine Länge von 51 Minuten, es handelt sich also um kurze, knapp erzählte Episoden. Diese verlaufen immer nach einem ähnlichen Schema und bringen die Lausbuben in ziemlich aufregende Situationen, in denen sie helfen, Verbrechen aufzuklären und die Täter dingfest zu machen, wobei der Hauptpart immer noch von der Polizei erledigt wird. Ein wichtiges Element dabei besteht darin, die genauen Vorgänge in der Polizeiwache darzustellen – wo der Notruf eingeht, wer wem Meldung gibt, wie der gesamte Verlauf ist. Das mag zwar heute einen interessanten Blick auf die damaligen technischen Möglichkeiten geben und realistisch wirken, ist aber leider auch eher langwierig geworden und bringt die Handlung nicht wirklich voran. Die kleinen Fälle gehen von unterschiedlichen Startpunkten aus und sind mit einigen Ausnahmen mit Schwung erzählt, zumal zuhörende Kinder in den beiden Jungen direkt eine Identifikationsfigur erhalten. Durch die Kürze der einzelnen Episoden eine nette Alternative für Zwischendurch.
Die die Hauptsprecher kommen in jeder Folge vor, wobei Erzähler Wolfgang Wendler seine Sache richtig gut macht und den Spannungsbogen der einzelnen Folgen gekonnt aufgreift. Sein eher nüchterner Sprachstil ist typisch für die Zeit und ist hier passend eingesetzt. Claudius Ruhe macht seine Sache als Tobby ordentlich und wirkt in vielen Szenen authentisch. Er kann die steigende Aufregung des Jungen immer wieder treffend umsetzen. Auch Florian Kühne ist als Robby solide und bringt Dynamik in die Handlung ein – was allerdings leider nicht für alle Sprecher gilt. Gerade die Kinder in den Nebenrollen, die im Inneren auch nicht namentlich erwähnt werden, sind teilweise sehr hölzern und klobig, was einen ordentlichen Stolperstein für den Erzählfluss darstellt. Weitere Sorecher sind Aranka Joenke, Jocahim Wollf und Horst Stark.
Da die Produktionen über 50 Jahre alt sind, verzeiht der geneigte Hörer wohl gern den blechernen Unterton, die Aufnahmen aus der Zeit nun mal an sich haben. Leider wirken manche Gespräche – gerade in der ersten Episode – ziemlich abgehackt, die Sätze folgen eine Spur zu schnell aufeinander. Musik ist kaum im Einsatz, auch Geräusche sind in vielen Passagen kaum im Einsatz, was das Ganze etwas statisch wirken lässt. Manche Geräusche sind aber auch treffend und atmosphärisch eingefügt.
Auf dem Cover bekommt man gleich einen Eindruck von den beiden Hauptfiguren, die aus einem Fenster den „Mann mit der dunklen Brille“ beobachten. Der einfach Zeichenstil passt gut zu der Ausrichtung der Serie, das Türkisgrün der Mauern zieht sich auch durch die restliche Gestaltung. Ein weiteres Motiv dieser Art ist auch im Raum hinter der CD zu finden.
Fazit: Vier kurze Episoden, die mit einigen guten Einfällen punkten, mit der nicht ganz optimalen Akustik aber auch die Toleranz der Hörer und ihre Leidenschaft zur Nostalgie fordert. Immer wieder wird der Erzählfluss durch kleine Stolpersteine unterbrochen, insbesondere die langen Erläuterungen über die Vorgänge innerhalb der Polizei wirken unpassend. So bleibt ein solider, aber eben nicht überragender Eindruck der Miniserie zurück.
VÖ: 9. Februar 2018
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-7424-0389-6