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Der Engel mit der Pudelmütze (Otfried Preußler)

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Erster Eindruck: Die Weihnachtsgeschichte anders betrachtet

Es ist die Heilige Nacht, Jesus ist geboren und viele Menschen strömen an die Krippe. Doch nicht alle finden von allein ihren Weg dorthin, manche werden von Engeln begleitet. Der kleine Felix zum Beispiel wird von einem Engel mit einer Pudelmütze abgeholt, der ihn auf seinem Schlitten zieht. Und auch die Klimper-Jule, die ihre Zeit ansonsten nicht sehr sinnvoll nutzt und in einem Wirtshaus sitzt, hat eine erstaunliche Begegnung…

Im Frühjahr 2013 verstarb mit Otfried Preußler einer der bekanntesten und beliebtesten Schriftsteller Deutschlands, der seit des frühen 50er Jahren des letzten Jahrhunderts mit seinen Geschichten für Kinder begeistert hat, bis ins hohe Alter hat er noch an seinen Werken gearbeitet. Eines seiner unbekannteren Bücher dürfte „Der Engel mit der Pudelmütze“ aus dem Jahr 1997 sein, von dem auch eine Autorenlesung existiert. Diese wurde nun vom Audio Verlag erneut veröffentlicht und in die Serie mit dem weißen Rücken aufgenommen. Erzählt werden hier sechs Geschichten rund um das erste Weihnachtsfest, die Geburt von Christus, die in eine deutlich modernere Zeit und ins böhmische Land verlegt wurde. Die einzelnen Episoden hängen zwar nur lose zusammen, durch den Besuch in der Krippe bekommen sie jedoch einen gemeinsamen Nenner. Wirklich modern wirkt diese Sammlung an Geschichten jedoch nicht, ihm haftet etwas sehr Nostalgisches an, und genau dies macht den Reiz aus. Die Geschichten pendeln zwischen Pathos und Charme, haben viele neue Einfälle, aber eben auch sehr traditionelle Werte. In jeder der Geschichten steht ein anderer Mensch im Vordergrund, der von einem Engel zum Besuch ihren neuen Herren abgeholt wird. Dabei werden nicht nur die braven und gottgläubigen Menschen gezeigt, sondern auch solche, die etwas abseits der Gesellschaft stehen und durch die Engel ein wenig die Augen über ihr eigenes Leben geöffnet werden. Am Ende ihrer Reise sind natürlich alle bekehrt und von großem Frieden erfüllt, der durch die Segnung des Jesuskindes ihren Höhepunkt erhält. Anrührend, aber auch mit einem Hauch Kitsch, wecken die sechs Geschichten hier sehr weihnachtliche, friedvolle Erinnerungen und lassen die zeitlich und räumlich versetzte Weihnachtsgeschichte aus anderen Perspektiven betrachten.

Otfried Preußler ist hier Autor und Sprecher der Geschichte in einem. Mit seiner sehr warmherzigen und deutlich gealterten Stimme verkörpert er den typischen Märchenonkel, der gleich positive Assoziationen zu Gemütlichkeit und Tradition wecken kann. Er liest die Geschichten sehr lebendig und spannend, aber auch eingängig und mit einer gelungenen Betonung. So können die sechs Episoden viel Wärme und weihnachtliche Stimmung verbreiten, sodass nicht nur Kinder gebannt zuhören.

Zur Neuveröffentlichung der Lesung wurde der Verpackung ein neues Titelbild spendiert, das nun deutlich moderner und mehr auf Kinder bezogen wirkt. Felix sitzt hier auf dem Schlitten und lässt sich von dem goldlockigen und freundlich dreinblickenden Engel mit Pudelmütze ziehen, der etwas klischeebehaftet ein dünnes weißes Kleidchen und keine Schuhe trägt. Das Innere weckt mit kühlen Grün- und Türkistönen Beziehungen zur kalten Jahreszeit mit Schnee und Eis.

Fazit: Sechs wundervolle, gefühlsbetonte und lehrreiche Episoden zur Weihnachtszeit voller Wärme, Liebe und christlichem Glauben, aber manchmal eben auch ein wenig kitschig und altbacken. Genau das richtige für die dunkle Jahreszeit, wenn es langsam auf das Weihnachtsfest zugeht und Kindern traditionelle Werte vermittelt werden sollen – und natürlich auch zum Selberhören.

VÖ: 1.Oktober 2013
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-86231-310-5
 

MonaLeseratte

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AW: Der Engel mit der Pudelmütze (Otfried Preußler)

Die Geschichte von O. Preußler ist wirklich gut. Diese habe ich direkt in meinen Privaten Ordner gesteckt, um diese sorgfälltig zu schützen.
 
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