Poldi
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Der Angstmann
Erster Eindruck: Krimi im zerbombten Dresden
Im November 1944, während der Krieg mit unmittelbarer Härte tobt, während die Menschen nach Dresden flohen und verzweifelt auf der Suche nach etwas Essbarem waren, treibt ein grausamer Mörder sein Spiel in der Stadt und hinterlässt verstümmelte, entstellte Leichen. Mac Heller versucht als Kommissar, ihm auf die Spur zu kommen, doch in den Wirren des Krieges verliert er die Spur...
Frank Goldammer hat in seinem neuen Krimi „Der Angstmann“, als Hörbuch beim Audio Verlag erschienen, ein herausforderndes Experiment gewagt, indem er in eines der schrecklichsten Kapitel Deutschlands mit einer erdachten Mordserie kombiniert. Dabei schafft er es eindringlich, die Schrecken des Krieges sehr plastisch darzustellen, eine bedrückende und angsterfüllte Szenerie zu beschreiben. Leid, Elend, ein Flüchtlingsstrom der aus Angst vor dem Krieg nach Dresden flüchtet und dort in einer erbarmungslosen Nacht nichts als den Tod findet – das alles wirkt sehr präsent und kommt im ersten Teil des Hörbuches bestens zur Geltung. Dafür tritt hier der Kriminalfall in den Hintergrund und kann eben nicht diese fesselnde Szenerie heraufbeschwören, die der Autor mit seinen Gräueltaten erreichen wollte. Dies ist jedoch dann im zweiten Teil gut erzählt, während die geschichtlichen Aspekte nicht mehr so präsent sind. Hier kommt Spannung und Fahrt in die Handlung, und immer wieder kommt die unheimliche Aura des Angstmanns der gut zur Geltung und sorgt für einen packenden Ausdruck. Frank Goldammer kann beides – erschreckenden Kriegsbericht und spannenden Thrill, nur die Verknüpfung von beiden kommt manchmal etwas zu kurz und verliert an Intensität.
Heikko Deutschmann ist als Sprecher für das ungekürzte Hörbuch ausgewählt worden, welches eine Länge von über 10 Stunden läuft. Er geht dabei sehr sensibel vor und passt sich sehr genau den verschiedenen Stimmungen an, sodass er beide Parts sehr gut zur Geltung bringt. Sehr eindringlich bringt er im ersten Teil der Geschichte die schrecklichen Ereignisse des Krieges herüber, aber auch den Spannungsbogen um die Taten des Angstmannes werden durch seine markante Stimme gut nachgezeichnet. Dabei wählt er eine sehr eingängige Sprechweise aus, die er auch in der wörtlichen Rede beibehält und so alle Charaktere gelungen darstellt.
Eine abgewrackte, von Sprüngen durchzogene Wand, ein achtlos daran gelehntes Fahrrad, seitlich noch der Schatten eines Mannes – das Cover transportiert das beklemmende Gefühl des Romanes sehr intensiv, was durch den Titel im Graffiti-Stil noch verstärkt wird. Die MP3-CD befindet sich in einem schicken Digipack, das sich mehrfach aufklappen lässt und im Inneren zusätzliche Informationen zu den Mitwirkenden sowie ein stimmungsvolles Foto enthält.
Fazit: Das Hörbuch ist zweigeteilt, zunächst wird hauptsächlich eine beklemmende und grausame Kriegsszenerie aufgebaut, später ein spannender Krimi erzählt. Einzeln kommen beide Parts sehr gut zur Geltung, allerdings ist die Verknüpfung von beidem nicht allzu gut gelungen. Durch die hervorragende Lesung von Heikko Deutschmann wird die Intensität noch gesteigert.
VÖ: 23.September 2016
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-86231-830-8
Erster Eindruck: Krimi im zerbombten Dresden
Im November 1944, während der Krieg mit unmittelbarer Härte tobt, während die Menschen nach Dresden flohen und verzweifelt auf der Suche nach etwas Essbarem waren, treibt ein grausamer Mörder sein Spiel in der Stadt und hinterlässt verstümmelte, entstellte Leichen. Mac Heller versucht als Kommissar, ihm auf die Spur zu kommen, doch in den Wirren des Krieges verliert er die Spur...
Frank Goldammer hat in seinem neuen Krimi „Der Angstmann“, als Hörbuch beim Audio Verlag erschienen, ein herausforderndes Experiment gewagt, indem er in eines der schrecklichsten Kapitel Deutschlands mit einer erdachten Mordserie kombiniert. Dabei schafft er es eindringlich, die Schrecken des Krieges sehr plastisch darzustellen, eine bedrückende und angsterfüllte Szenerie zu beschreiben. Leid, Elend, ein Flüchtlingsstrom der aus Angst vor dem Krieg nach Dresden flüchtet und dort in einer erbarmungslosen Nacht nichts als den Tod findet – das alles wirkt sehr präsent und kommt im ersten Teil des Hörbuches bestens zur Geltung. Dafür tritt hier der Kriminalfall in den Hintergrund und kann eben nicht diese fesselnde Szenerie heraufbeschwören, die der Autor mit seinen Gräueltaten erreichen wollte. Dies ist jedoch dann im zweiten Teil gut erzählt, während die geschichtlichen Aspekte nicht mehr so präsent sind. Hier kommt Spannung und Fahrt in die Handlung, und immer wieder kommt die unheimliche Aura des Angstmanns der gut zur Geltung und sorgt für einen packenden Ausdruck. Frank Goldammer kann beides – erschreckenden Kriegsbericht und spannenden Thrill, nur die Verknüpfung von beiden kommt manchmal etwas zu kurz und verliert an Intensität.
Heikko Deutschmann ist als Sprecher für das ungekürzte Hörbuch ausgewählt worden, welches eine Länge von über 10 Stunden läuft. Er geht dabei sehr sensibel vor und passt sich sehr genau den verschiedenen Stimmungen an, sodass er beide Parts sehr gut zur Geltung bringt. Sehr eindringlich bringt er im ersten Teil der Geschichte die schrecklichen Ereignisse des Krieges herüber, aber auch den Spannungsbogen um die Taten des Angstmannes werden durch seine markante Stimme gut nachgezeichnet. Dabei wählt er eine sehr eingängige Sprechweise aus, die er auch in der wörtlichen Rede beibehält und so alle Charaktere gelungen darstellt.
Eine abgewrackte, von Sprüngen durchzogene Wand, ein achtlos daran gelehntes Fahrrad, seitlich noch der Schatten eines Mannes – das Cover transportiert das beklemmende Gefühl des Romanes sehr intensiv, was durch den Titel im Graffiti-Stil noch verstärkt wird. Die MP3-CD befindet sich in einem schicken Digipack, das sich mehrfach aufklappen lässt und im Inneren zusätzliche Informationen zu den Mitwirkenden sowie ein stimmungsvolles Foto enthält.
Fazit: Das Hörbuch ist zweigeteilt, zunächst wird hauptsächlich eine beklemmende und grausame Kriegsszenerie aufgebaut, später ein spannender Krimi erzählt. Einzeln kommen beide Parts sehr gut zur Geltung, allerdings ist die Verknüpfung von beidem nicht allzu gut gelungen. Durch die hervorragende Lesung von Heikko Deutschmann wird die Intensität noch gesteigert.
VÖ: 23.September 2016
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-86231-830-8