Poldi
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Themenstarter/in
Das vierte Skalpell
Erster Eindruck: Weiterer Krimi rund um einen Arzt
Johannes Thomsen hat, mehr wegen des besseren Verdienstes statt wegen des Klimawechsels, eine neue Anstellung in einer Kölner Klinik angekommen. Doch er hat einige Eingewöhnungsschwierigkeiten, und auch die Wohnungssuche gestaltet sich nicht sonderlich einfach – insbesondere, als er bei einer Besichtigung einen ermordeten Mann entdeckt, dem ein Skalpell im Rücken steckt. Und das ist nicht der letzte Tote…
Hans Gruhl hat mit seinen Kriminalromanen zahlreiche Vorlagen für Radiohörspiele geliefert, viele von diesen werden gerade bei Pidax als MP3-CD veröffentlicht. Auch die vierteilige Miniserie „Das vierte Skalpell“ ist erhältlich. Im Gegensatz zu anderen Geschichten des Autors wird hier deutlich mit dem Verbrechen begonnen. Zwar gibt es auch hier eine ausführliche Vorstellung der Grundsituation aus der Sicht von Johannes Thomsen, allerdings ist diese nicht nur straffer gefasst, der erste Mord ist auch noch in diese Situation eingebunden. Der sich anschließende Krimi ist recht abwechslungsreich erzählt, zusammen mit Kommissar Nogees – der ebenfalls schon in anderen Geschichten des Autors auftauchte – macht sich Thomsen auf die Spurensuche und ermittelt immer weitere Indizien. Lange Zeit bleiben die Hintergründe des Verbrechens im Dunkeln, erst im letzten Teil klärt sich alles auf, und das ist sehr spannend. Hinzu kommt, dass wieder einige starke Charaktere mitspielen, die mit sehr individuellen Eigenschaften unterschiedliche Einfärbungen in die Handlung bringen. Einziges Manko: Gruhls Romane strotzen nicht gerade vor Einfallsreichtum. Und so verlaufen diese recht gleichförmig und sind sogar im gleichen Milieu angesiedelt, oft spielen neu hinzugezogene Ärzte die Hauptrolle. Wen das nicht stört, den erwartet hier solide und gut erzählte Krimikost, die Wert auf die Charaktere legt und sich über vier Folgen langsam entwickelt.
Martin Hirthe spricht den Dr. Johannes Thomsen mit seiner recht einprägsamen und markanten Stimme. Mit viel Durchsetzungsvermögen kann er im Mittelpunkt des Interesses bestehen, aber auch mal zugunsten anderer zurückstecken. Als Kommissar Nogees ist Arnold Marquis zu hören, wie es schon in anderen Produktionen der Fall war. Auch er wirkt stets sehr präsent und stellt seinen Charakter gekonnt dar. Elisabeth Hitzenberger ist als Evelyn Jacobs zu hören, sie bildet einen gekonnten Gegenpol zu den recht dominanten Männerstimmen und kann sich mit ihrer ganz eigenen Sprechweise darin behaupten. Weitere Sprecher sind Reinhold Berndt, Günther Tabor und Sigrid Pein.
Die akustische Gestaltung des Hörspiels ist hier durchaus gelungen. Verschiedene Musikstücke schaffen Atmosphäre und wirken mit ihrer klassischen Machart recht nostalgisch. Sie wird besonders während der Szenenübergänge eingesetzt, während verschiedene Geräusche die Handlung lebendiger gestalten. Allerdings ist das Ganze recht leise abgemischt, sodass man die Lautstärke deutlich nach oben regeln muss – und dann ist ein wahrnehmbares Grundrauschen zu hören.
Das Label setzt bei der Veröffentlichung der alten Radiohörspiele deutlich auf den Inhalt und weniger auf die Form, das äußere Erscheinungsbild. So sind die vier Folgen jeweils als einzelne Tracks auf der MP3-CD gepresst, eine Unterteilung in Kapitel hat nicht stattgefunden. Und auch die einfache CD-Hülle mit einem einfachen Einlegeblatt löst keine Begeisterungstürme aus. Das Titelbild mit dem hinter einem Rücken gehaltenen blutigen Skalpell ist hier allerdings ansehnlich gelungen.
Fazit: Nicht nur ein Mord ist der Grundstock zu diesem spannend und gründlich erzählten Krimi, sodass während der Handlung immer wieder kleine Highlights entstehen, sodass eine dynamische Erzählweise entsteht. Das Zusammenspiel von Arzt und Kommissar kann als gelungen betrachtet werden, sämtliche Charaktere sind stark beschrieben. Nur der Variationsreichtum zu anderen Hörspielen des Autors fehlt mir ein wenig.
VÖ: 11.Januar 2013
Label: Pidax
Bestellnummer: 4260158192316
Erster Eindruck: Weiterer Krimi rund um einen Arzt
Johannes Thomsen hat, mehr wegen des besseren Verdienstes statt wegen des Klimawechsels, eine neue Anstellung in einer Kölner Klinik angekommen. Doch er hat einige Eingewöhnungsschwierigkeiten, und auch die Wohnungssuche gestaltet sich nicht sonderlich einfach – insbesondere, als er bei einer Besichtigung einen ermordeten Mann entdeckt, dem ein Skalpell im Rücken steckt. Und das ist nicht der letzte Tote…
Hans Gruhl hat mit seinen Kriminalromanen zahlreiche Vorlagen für Radiohörspiele geliefert, viele von diesen werden gerade bei Pidax als MP3-CD veröffentlicht. Auch die vierteilige Miniserie „Das vierte Skalpell“ ist erhältlich. Im Gegensatz zu anderen Geschichten des Autors wird hier deutlich mit dem Verbrechen begonnen. Zwar gibt es auch hier eine ausführliche Vorstellung der Grundsituation aus der Sicht von Johannes Thomsen, allerdings ist diese nicht nur straffer gefasst, der erste Mord ist auch noch in diese Situation eingebunden. Der sich anschließende Krimi ist recht abwechslungsreich erzählt, zusammen mit Kommissar Nogees – der ebenfalls schon in anderen Geschichten des Autors auftauchte – macht sich Thomsen auf die Spurensuche und ermittelt immer weitere Indizien. Lange Zeit bleiben die Hintergründe des Verbrechens im Dunkeln, erst im letzten Teil klärt sich alles auf, und das ist sehr spannend. Hinzu kommt, dass wieder einige starke Charaktere mitspielen, die mit sehr individuellen Eigenschaften unterschiedliche Einfärbungen in die Handlung bringen. Einziges Manko: Gruhls Romane strotzen nicht gerade vor Einfallsreichtum. Und so verlaufen diese recht gleichförmig und sind sogar im gleichen Milieu angesiedelt, oft spielen neu hinzugezogene Ärzte die Hauptrolle. Wen das nicht stört, den erwartet hier solide und gut erzählte Krimikost, die Wert auf die Charaktere legt und sich über vier Folgen langsam entwickelt.
Martin Hirthe spricht den Dr. Johannes Thomsen mit seiner recht einprägsamen und markanten Stimme. Mit viel Durchsetzungsvermögen kann er im Mittelpunkt des Interesses bestehen, aber auch mal zugunsten anderer zurückstecken. Als Kommissar Nogees ist Arnold Marquis zu hören, wie es schon in anderen Produktionen der Fall war. Auch er wirkt stets sehr präsent und stellt seinen Charakter gekonnt dar. Elisabeth Hitzenberger ist als Evelyn Jacobs zu hören, sie bildet einen gekonnten Gegenpol zu den recht dominanten Männerstimmen und kann sich mit ihrer ganz eigenen Sprechweise darin behaupten. Weitere Sprecher sind Reinhold Berndt, Günther Tabor und Sigrid Pein.
Die akustische Gestaltung des Hörspiels ist hier durchaus gelungen. Verschiedene Musikstücke schaffen Atmosphäre und wirken mit ihrer klassischen Machart recht nostalgisch. Sie wird besonders während der Szenenübergänge eingesetzt, während verschiedene Geräusche die Handlung lebendiger gestalten. Allerdings ist das Ganze recht leise abgemischt, sodass man die Lautstärke deutlich nach oben regeln muss – und dann ist ein wahrnehmbares Grundrauschen zu hören.
Das Label setzt bei der Veröffentlichung der alten Radiohörspiele deutlich auf den Inhalt und weniger auf die Form, das äußere Erscheinungsbild. So sind die vier Folgen jeweils als einzelne Tracks auf der MP3-CD gepresst, eine Unterteilung in Kapitel hat nicht stattgefunden. Und auch die einfache CD-Hülle mit einem einfachen Einlegeblatt löst keine Begeisterungstürme aus. Das Titelbild mit dem hinter einem Rücken gehaltenen blutigen Skalpell ist hier allerdings ansehnlich gelungen.
Fazit: Nicht nur ein Mord ist der Grundstock zu diesem spannend und gründlich erzählten Krimi, sodass während der Handlung immer wieder kleine Highlights entstehen, sodass eine dynamische Erzählweise entsteht. Das Zusammenspiel von Arzt und Kommissar kann als gelungen betrachtet werden, sämtliche Charaktere sind stark beschrieben. Nur der Variationsreichtum zu anderen Hörspielen des Autors fehlt mir ein wenig.
VÖ: 11.Januar 2013
Label: Pidax
Bestellnummer: 4260158192316