Poldi
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Das Streichholz unterm Bett
Erster Eindruck: Krimi in klassischer Manier
Der Gutsbesitzer Kljausow ist verschwunden, es wird angenommen, dass er ermordet wurde. Djukowski wittert seine Chance, groß herauszukommen und seinem eher langweiligen Job zu entkommen. Wie sein großes Vorbild Sherlock Holmes achtet er auch auf kleine Details, und einen scheinbar wichtigen Hinweis findet er in einem Streichholz, das unter dem Bett des Verschwundenen lag…
Pidax-Film hat sich ganz auf die Veröffentlichung von Produktionen spezialisiert, die schon einige Jahre auf dem Buckel haben. Dies gilt sowohl für ihre DVDs, als auch für die Reihe an Radiohörspielen, die momentan in recht großer Menge von dem Label auf den Markt gebracht werden. Neben einigen Miniserien sind auch Einzelhörspiele erhältlich, beispielsweise „Das Streichholz unterm Bett“. Die 66-minütige Produktion ist ein lupenreiner Krimi, mit einem klassischen Aufbau und langsamer Entwicklung. Dabei wirkt der Anfang etwas schleppend, viele Spannungsmomente sind hier nicht vorhanden. Dafür wird man intensiv in die Begebenheiten eingefügt, es wird Wert aus Detail gelegt und die Charaktere recht ausführlich vorgestellt. Erst im letzten Drittel kommt wirkliche Spannung auf, hier gibt es einige Wendungen, die man so nicht erwartet hätte. Auch hier wird alles in gediegenem Tempo erzählt, was für heutige Ohren doch eher ungewöhnlich klingt. Aber die charmante Erzählweise und die gut dargestellten Charaktere sorgen für einen angenehmen und interessanten Verlauf, sodass Nostalgiker und Krimi-Fans hier durchaus auf ihre Kosten kommen.
Titelfigur Djukowski bekommt seine Stimme hier von Heinz Reincke geliehen, der schon zu dieser Zeit einen sehr einprägsamen und voluminösen Klang hatte. Damit schafft er einen sehr wirkungsvollen Charakter, dessen Gefühlswelt gut getroffen wurde. Ludwig Linkmann spricht den Untersuchungsrichter Irmaleyich und ist eine weitere starke Stimme in diesem Hörspiel, spricht präzise und betont, kann sich aber auch mal in den Hintergrund stellen und die anderen Sprecher wirken lassen. Als Polizeichef ist Herrmann Schomberg zu hören, auch er kann einen positiven Gesamteindruck hinterlassen. Weitere Sprecher sind Karin Jacobsen, Fritz Wagner und Gert Niemitz.
Die akustische Gestaltung hält sich hier sehr zurück, was durchaus typisch für die Zeit der Produktion ist. Wenige, ausgewählte Geräusche und ein wenig Musik, ansonsten stehen die Dialoge und die Sprecher im Mittelpunkt. Allerdings ist anzumerken, dass die Grundlautstärke doch recht niedrig ist, sodass man den Lautstärkeregler ordentlich nach oben drehen muss, um etwas verstehen zu können.
Das Cover zu der Folge fällt insbesondere durch zahlreiche Schriftzüge auf, Label, Sprecher, Autor, Titel, das Logo des NDR sowie ein Aufdruck „Hochspannung garantiert!“ wirken recht gedrubbelt und auch nicht wirklich hochwertig. Hinzu kommt, dass man auch das Hintergrundmotiv nicht wirklich enträtseln kann, bis auf den leblosen Körper eines Mannes ist kaum etwas zu erkennen.
Fazit: Der Hörkriminalfall mit dem langsamen, sorgfältigem Aufbau und der Konzentration auf die Ermittler entfaltet seinen Reiz durch die charmante Atmosphäre und die starken Charaktere. Die Einbindung von Sherlock Holmes und das Erzähltempo erfreuen Nostalgiker ebenso wie Krimifans.
VÖ: 28.Juni 2013
Label: Pidax-Film
Bestellnummer: 4260158193092
Erster Eindruck: Krimi in klassischer Manier
Der Gutsbesitzer Kljausow ist verschwunden, es wird angenommen, dass er ermordet wurde. Djukowski wittert seine Chance, groß herauszukommen und seinem eher langweiligen Job zu entkommen. Wie sein großes Vorbild Sherlock Holmes achtet er auch auf kleine Details, und einen scheinbar wichtigen Hinweis findet er in einem Streichholz, das unter dem Bett des Verschwundenen lag…
Pidax-Film hat sich ganz auf die Veröffentlichung von Produktionen spezialisiert, die schon einige Jahre auf dem Buckel haben. Dies gilt sowohl für ihre DVDs, als auch für die Reihe an Radiohörspielen, die momentan in recht großer Menge von dem Label auf den Markt gebracht werden. Neben einigen Miniserien sind auch Einzelhörspiele erhältlich, beispielsweise „Das Streichholz unterm Bett“. Die 66-minütige Produktion ist ein lupenreiner Krimi, mit einem klassischen Aufbau und langsamer Entwicklung. Dabei wirkt der Anfang etwas schleppend, viele Spannungsmomente sind hier nicht vorhanden. Dafür wird man intensiv in die Begebenheiten eingefügt, es wird Wert aus Detail gelegt und die Charaktere recht ausführlich vorgestellt. Erst im letzten Drittel kommt wirkliche Spannung auf, hier gibt es einige Wendungen, die man so nicht erwartet hätte. Auch hier wird alles in gediegenem Tempo erzählt, was für heutige Ohren doch eher ungewöhnlich klingt. Aber die charmante Erzählweise und die gut dargestellten Charaktere sorgen für einen angenehmen und interessanten Verlauf, sodass Nostalgiker und Krimi-Fans hier durchaus auf ihre Kosten kommen.
Titelfigur Djukowski bekommt seine Stimme hier von Heinz Reincke geliehen, der schon zu dieser Zeit einen sehr einprägsamen und voluminösen Klang hatte. Damit schafft er einen sehr wirkungsvollen Charakter, dessen Gefühlswelt gut getroffen wurde. Ludwig Linkmann spricht den Untersuchungsrichter Irmaleyich und ist eine weitere starke Stimme in diesem Hörspiel, spricht präzise und betont, kann sich aber auch mal in den Hintergrund stellen und die anderen Sprecher wirken lassen. Als Polizeichef ist Herrmann Schomberg zu hören, auch er kann einen positiven Gesamteindruck hinterlassen. Weitere Sprecher sind Karin Jacobsen, Fritz Wagner und Gert Niemitz.
Die akustische Gestaltung hält sich hier sehr zurück, was durchaus typisch für die Zeit der Produktion ist. Wenige, ausgewählte Geräusche und ein wenig Musik, ansonsten stehen die Dialoge und die Sprecher im Mittelpunkt. Allerdings ist anzumerken, dass die Grundlautstärke doch recht niedrig ist, sodass man den Lautstärkeregler ordentlich nach oben drehen muss, um etwas verstehen zu können.
Das Cover zu der Folge fällt insbesondere durch zahlreiche Schriftzüge auf, Label, Sprecher, Autor, Titel, das Logo des NDR sowie ein Aufdruck „Hochspannung garantiert!“ wirken recht gedrubbelt und auch nicht wirklich hochwertig. Hinzu kommt, dass man auch das Hintergrundmotiv nicht wirklich enträtseln kann, bis auf den leblosen Körper eines Mannes ist kaum etwas zu erkennen.
Fazit: Der Hörkriminalfall mit dem langsamen, sorgfältigem Aufbau und der Konzentration auf die Ermittler entfaltet seinen Reiz durch die charmante Atmosphäre und die starken Charaktere. Die Einbindung von Sherlock Holmes und das Erzähltempo erfreuen Nostalgiker ebenso wie Krimifans.
VÖ: 28.Juni 2013
Label: Pidax-Film
Bestellnummer: 4260158193092