Poldi

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Das Schwarze Auge – 6. Kampf um die Macht

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Nach einer gefährlichen Reise mit vielen Entbehrungen und Verlusten ist die Gruppe um Gundar Gemmenschneider ihrem Ziel so nah wie sie, endlich können sie Lares vom Weißen Turm das Schwert und den Ring seiner Familie überreichen. Doch eine letzte Hürde stellt sich ihnen in den Weg, denn Dexter von Crumold will die Übergabe unbedingt verhindern...

Von Anfang an war der erste Handlungsstrang von „Das Schwarze Auge“, der Coproduktion von WinterZeit und Audionarchie, auf sechs Folgen ausgelegt, sodass man in „Kampf um die Macht“ bereits ein erstes großes Finale erleben kann – und zwar wie es sich für eine Fantasy-Serie gehört ein episches. Zunächst startet die Episode aber erst einmal wie gewohnt mit seiner abenteuerlichen Szenerie, in die sich aber auch ein Hauch Melancholie einschleicht. Wieder muss die Gruppe sich bewähren, lernt einzelne Mitglieder von einer anderen Seite kennen und wächst dadurch weiter zusammen. Auch das ist wieder gut erzählt, die ganz große Überraschung kommt aber wirklich erst gegen Ende der Episode, in dem sich alles noch einmal von einer ganz anderen Seite präsentiert. Diese eingebaute Idee ist so einschneidend, dass sie auch die bisherigen Ereignisse in ein ganz anderes Licht rückt und man gedanklich zurückgeht, die Handlungen noch einmal Revue passieren lässt und versucht ist, einfach noch einmal reinzuhören – und genau das ist es eigentlich, was ich (unter anderem) von einem stimmigen Fantasy-Werk erwarte. Dass die Spannung dabei deutlich steigt, die Stimmung sehr dicht ist und alles gekonnt konzipiert ist, ist dabei fast schon klar, hier merkt man wieder der Feinschliff, den die Serie erfährt. Ein gelungener Abschluss des ersten Handlungsstrang, der gleichwohl schon einige Fäden für die Zukunft anlegt.

Marcus Off hat sich bereits in den vorigen Episoden als Filoen bewiesen und setzt diesen positiven Eindruck auch hier wieder fort, indem er zwar die typischen Eigenschaft von Elfen einbaut und dennoch seinen ganz eigenen Weg findet. Julius Jellinek ist als Lares vom Weißen Turm ebenfalls wieder sehr überzeugend, er spielt hier etwas mehr mit seiner Stimme und kann so seine Szenen sehr intensiv ausgestalten. Als Dexter ist Peter Flechtner zu hören, durch ihn wird die düstere Szenerie noch verschärft, er schafft einen weiteren prägnanten Charakter in der phantastischen Welt. Weitere Sprecher sind Axel Ludwig, Claus-Peter Damitz und Gabrielle Pietermann.

Die akustische Umsetzung der Episode ist erneut bestechend geraten und nicht nur sehr gut auf die Handlung abgestimmt, sondern setzt auch das Fantasy-Genre gut um und lässt den Hörer in die fremde Welt eintauchen. Musik und Geräusche funktionieren dabei besonders gut zusammen, was besonders die dramatischen Szenen am Ende beweisen.

Ein dunkler Nachthimmel, für ein bisschen mehr Pathos von Blitzen erleuchtet, darunter einer riesige Burg, auf deren Zinnen zwei Männer in voller Rüstung im Flammenschein kämpfen – auf dem Cover wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Optisch sehr gut in Szene gesetzt, im Inneren sind jedoch neben dem bereits bekannten Text über Aventurien keine weiteren Informationen entalten.

Fazit: Nach dem fast schon klassischen Start mit neuen Gefahren und neuen Erkenntnissen über die Gefährten gibt es noch das große Finale des ersten Handlungsstrang mit krassen Wendungen und einer ganz neuen Perspektive auf die bisherige Staffel. Ein sehr gute Abschluss, der sowohl den Wunsch weckt, die bisherigen Folgen noch einmal zu hören, als auch Lust auf die neuen Intrigen, Kämpfe und Reisen in Aventurien macht.

VÖ: 27. Juli 2018
Label: WinterZeit / Audionarchie
Bestellnummer: 978-3-96066-004-0
 
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