Poldi

Mitglied
Das Pferdemädchen

daspferdemdchen.jpg


Erster Eindruck: Irkas schwere Entscheidung

Irka liebt die alte Stute Raya heiß und innig, obwohl sie fast blind und auch nicht mehr so schnell ist. Der extra für sie gebaute Stall ist immer wieder ein Streitthema zwischen ihren Eltern. Als Raya überraschend ein Fohlen bekommt, kümmern sich alle rührend um den Hengst. Doch dann wird Irka vor eine schwere Entscheidung gestellt...

Der Audio Verlag veröffentlicht in seiner wunderbaren Kinderreihe mit zahlreichen Einzelhörspielen nicht nur aktuelle Radioproduktionen, sondern greift auch immer wieder auf die Archive zurück und bringt ältere Hörspiele zurück auf den Markt. „Das Pferdemädchen“ stammt dabei aus dem Jahr 1973 vom Rundfunk des DDR. Die Geschichte ist sehr ruhig und besticht eher durch gefühlvolle Momentaufnahmen denn durch einen durchdachten Verlauf. Schon die ersten Szenen, in denen Irkas Beziehung zu Raya vorgestellt wird, gehen ans Herz und sind voller Träume und Emotionen. Und so geht es immer weiter, langsam entwickelt sich die Handlung, während die Beziehung zwischen dem Hörer und Irka und den anderen Figuren immer weiter wächst. Die ideenreiche und liebevolle Vorgehensweise nachdem das Fohlen zur Welt gekommen ist, geht ebenso ans Herz wie die spätere Entscheidung von Irka zwischen dem neugeborenen Pferd und der alten Stute. Hier ist mal keine typische Pferdegeschichte zu hören, sondern eine emotionale, ruhige und besonnene Produktion mit einer gefühlvollen Hauptperson, die nicht nur Kinder zu berühren weiß.

Marianne Schwienke ist in der Hauptrolle der Irka zu hören und kann durchweg glaubhaft agieren. Sie stellt das gefühlvolle Mädchen mit ihren vielen Emotionen sehr genau dar und kann damit auch den Hörer erreichen. Marylu Poolman ist als Irkas Mutter zu hören, die eher ein wenig kühl und abweisend klingt, was die Rolle mit ihren Handlungen sehr gut unterstützt. Hans-Robert Wille spricht den Vater mit einer warmen und festen Stimme sowie einer feinfühligen Art. Walter Jäckel, Carla Valerius und Werner Godemann sind ebenfalls zu hören.

Vorsichtig ist das Hörspiel umgesetzt, im Vordergrund stehen stets die Sprecher und ihre Dialoge, Geräusche sind zwar recht zahlreich eingefügt, bleiben aber eher im Hintergrund. Auch Musik ist nur recht wenig zu hören, nur manchmal ist eine leise Melodie zur Untermalung der jeweiligen Stimmung eingefügt. Eine runde Sache, die gut zu der Geschichte passt.

Die Covergestaltung hält sich an die strikte Aufteilung der Reihe. Im unteren Drittel sind Titel und Verlagsangaben zu finden, währen darüber ein charmantes Motiv zu sehen ist. Es zeigt Irka, die in der Mitte hinter einem Baum hervorschaut, sowie die Stute und ihr Fohlen auf einer Blumenwiese, der Hintergrund ist weiß mit einigen rosafarbenen Flecken.

Fazit: Ein charmantes und nostalgisches Hörspiel mit vielen Emotionen und eine ruhigen Ausstrahlung.

VÖ: 1.März 2012
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-86231-149-1
 
Oben