AW: Das Lied von Eis und Feuer [Hörbuch]
Ich habs ja noch nicht gelesen...aber in Fantasy-Kreisen regen sich die Leute darüber auf, dass es plötzlich Charaktere mit Problemen gibt, die irgendwie so gar nichts zur Sache beitragen. Man liest häufig Vergleiche wie "Es ist inzwischen so, als wenn bei einer Geschichte, die das Leben von den Beatles erzählen soll, viel zu lange über deren Friseur gesprochen wird." - keine Ahnung ob das stimmt und ab welchem Band diese "Probleme" auftauchen sollen...aber bevor der letzte Band nicht raus ist, werde ich die Bücher nicht anfassen. Ich bin seit Poe und Wheel of Time Seriengeschädigt.
Ich weiß, das war auch gar nicht gegen dich gerichtet, sondern gegen die Leute, die du da zitierst. Den Vergleich kann ich nutzen, um meinen Standpunkt und, wie ich meine, auch den des Autors zu verdeutlichen:
Es
beginnt wie eine Geschichte, die das Leben der Beatles darstellen soll,
wird aber schon sehr früh und recht deutlich zu einer Geschichte, die eine entscheidende Epoche der Musikwelt erzählt. Auch wenn die Beatles einen sehr großen Anteil daran hatten, so haben sie den Markt weder allein bestritten, noch wären sie ohne andere Künstler, Produzenten und Labels überhaupt an die Position gelangt, die sie heute in der Musikgeschichte einnehmen.
Ich finde gerade das sehr gut. Martin stellt eine Welt mit Geschehnissen dar, die man Stück für Stück nachvollziehen kann, in denen Kulturunterschiede zu Racheakten und Treueschwüren führen, in denen Charakterzüge wichtiger Handlungsträger entscheidend sind für das Schicksal zehntausender Menschen. Endlich mal keine Schlachten zwischen Gut und Böse, die sich schön artig in schwarz und weiß aufteilen und deren Gedanken sowie Motivationen plakativer nicht sein könnten und wo am Ende der Hauptheld den Oberbösewicht im ritterlichen Zweikampf besiegt, woraufhin sich das böse Heer zertreut, weil der Zauber, der sie zusammengehalten hat... ihr versteht schon. :grins:
Wer derartiges bevorzugt, sollte sich vielleicht wieder seinen Hohlbeinbüchern widmen und keine kleinkarierten Kommentare zu größeren Werken ablassen. :zunge2: