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Das Lied der Freiheit (Ildefonso Falcones)

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Erster Eindruck: Spanien im 18. Jahrhundert

Caridad, eine dunkelhäutige Sklavin, bekommt auf einer langen Reise unerwartet die Freiheit. Doch noch weiß sie nicht, wohin es für sie gehen soll. Nach einigen Umwegen schließt sie sich der Zigeunerfamilie Vega an, die mit Tabakschmuggel ihr Geld verdienen. Bald verbindet sie ein enges Band der Freundschaft mit Milagros, der Enkelin de Familie, während sie Gefühle für das Clanoberhaupt entwickelt...

Ildefonso Falcones hat mit „Das Lied der Freiheit“ sein mittlerweile drittes Buch veröffentlicht, der wie auch die beiden Vorgänger dem Genre des historischen Romans zuordnen lässt. Für den Hörverlag hat Dietmar Wunder den Titel als Hörbuch eingelesen. Das Grundkonstrukt ist durchaus gelungen, wenn es auch nicht wirklich viele Überraschungen bietet. Die Verstrickungen der Zigeunerfamilie untereinander und mit Caridad sind interessant und bieten viele Möglichkeiten zur Entwicklung, ihre Eingewöhnung in der Fremde und Intrigen, Hass und Liebe können in ihrer gradlinigen Entwicklung durchaus überzeugen. Doch leider ist der Schreibstil recht verschachtelt und etwas verkompliziert, was gerade im Medium Hörbuch das Verständnis erschwert. Die langen Dialoge sind teilweise etwas stockend geschildert, während an anderen Stellen zahlreiche wichtige Informationen aneinandergereiht und drohen, in der Flut unterzugehen. Und so kann „Das Lied der Freiheit“ trotz zahlreicher gelungener Ideen und einer sehr dichten atmosphärischen Gestaltung nicht so recht zünden.

Dietmar Wunders markante Stimme passt wunderbar in das Sevilla aus dem 18. Jahrhundert. Er kann mit feinen Nuancierungen die Atmosphäre der Stadt einfangen und auch die Charaktere gelungen beschreiben, sodass die Figuren durchaus vor dem Auge des Zuhörers entstehen. Mit seiner betonten Aussprache bemüht er sich, die verschachtelten Sätze aufzudröseln und kann die Dialoge durchaus lebendig gestalten.

Satte 1400 Minuten – mehr als 23 Stunden – dauert dieses Hörbuch, sodass sich der Hörverlag dazu entschlossen hat, es auf drei MP3-CDs zu veröffentlichen. Diese sind in einer ansehnlichen Pappbox untergebracht, bei dem das Titelbild natürlich der Buchvorlage entnommen ist. Zu sehen ist die Stadt Sevilla in einer mittelalterlich anmutenden Zeichnung, zwischen den Häusern, Marktständen und Kirchen tummeln sich zahlreiche Menschen.

Fazit: Die Stimmung aus Sevilla wird gekonnt transportiert, auch die starken Charaktere und ihre Beziehungen untereinander können überzeugen. Doch leider legt die verwendete Sprache einige Steine in den Weg und erschwert durch verschachtelte Sätze das Verständnis.

VÖ: 6.Oktober 2014
Label: Der Hörverlag
Bestellnummer: 978-3-8445-1528-2
 
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