Poldi
Mitglied
- #1
Themenstarter/in
Das Halstuch
Erster Eindruck: Straßenfeger als Hörspiel
In einem kleinen Londoner Vorort wird eine junge Frau erwürgt aufgefunden - Tatwaffe ist ein Herrenschal. Harry Yates, der die Ermittlungen leitet, findet in Clifton Morris einen ersten Verdächtigen, indentifiziert durch die Verwandtschaft der Toten. Und tatsächlich - auch das Halstuch findet sich wieder...
"Das Halstuch" ist eine sechsteilige Mini-TV-Serie aus dem Jahr 1962 und prägte erstmals den Begriff "Straßenfeger", denn während der Ausstrahlung versammelten sich viele Menschen vor den Fernsehern und wollten wissen, wer der Mörder von Faye Collins ist. Öffentliche Einrichtungen und Wahlkampfveranstaltungen blieben so gut wie unbesucht. Nun, im Jahr 2010, hat der Audio Verlag sich der Geschichte angenommen und die originalen Tonspuren mit einem Erzähler unterlegt. Auch wenn ich ansonsten kein Fan von O-Ton-Hörspielen bin, sieht die Sache hier ganz anders aus. Denn tatsächlich fügt sich hier alles wie bei einer Eigenproduktion zusammen - keine unerklärlichen Geräusche, sinnvolle Erzählerparts, gute und glaubwürdige Schauspieler. Auch der Fall kann überzeugen - es ist ein klassischer Kriminalfall, wie man es von Francis Durbridge erwarten kann. Viele Verdächtige, falsche Fährten, überraschende Wendungen und ein spannendes Ende. Auch im Medium Hörspiel funktioniert die Geschichte prächtig, die Überarbeitung der Serie ist gelungen, und so ist "Das Halstuch" idealer Stoff für Freunde nostalgischer Krimigeschichten.
Die Stimmaufnahmen erweisen sich als durchaus geeignet für ein Hörspiel, da die Schauspieler intensiv genug gesprochen haben und so keinesfalls farblos wirken - ein Problem, welches bei O-Ton-Hörspielen ansonsten oft auftaucht. Als Harry Yates, der Inspektor von Scotland Yard, ist Heinz Drache engagiert worden, dessen markantes Auftreten auch im Hörspiel zu bemerken ist. Horst Tappert, kein unbekannter Name unter Krimifans, spricht den Vikar Nigel Matthews und bringt seine einzigartige Stimme gut zur Geltung. Als Erzähler wurde Friedhelm Ptok ausgewählt, der sich sehr organisch in die alten Aufnamhen einfügt und seine Parts sehr gekonnt gestaltet. Weiterhin zu hören sind Albert Lieven, Margot Trooger und Eva Pflug.
Die Musik stammt von Hans Jönsson und passt auch in die Hörspielvariante wunderbar. Der Spannungsbogen der Folgen wird dabei sehr gut unterstützt, während die klassischen Melodien helfen, sich in die Geschichte hineinzuversetzen. Schön, dass sich auch hier alles so wunderbar zusammenfügt.
Verpackt sind die drei CDs in einem schicken Digipack mit interessantem CD-Einsatz. Das Titelbild mit den beiden Scherenschnitten ist ebenso schlicht wie auffällig und gelungen, es versprüht den Flair der frühen 60er Jahre. Im Inneren ist noch ein Foto aus der Krimiserie zu finden - herrlich nostalgisch in schwarz-weiß.
Fazit: Spannende Geschichte, quasi ein klassischer Krimi, dazu eine sehr gelungene Übertragung zwischen den beiden Medien. Sehr zu empfehlen!
VÖ: 20.März 2010
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-89813-967-0
Erster Eindruck: Straßenfeger als Hörspiel
In einem kleinen Londoner Vorort wird eine junge Frau erwürgt aufgefunden - Tatwaffe ist ein Herrenschal. Harry Yates, der die Ermittlungen leitet, findet in Clifton Morris einen ersten Verdächtigen, indentifiziert durch die Verwandtschaft der Toten. Und tatsächlich - auch das Halstuch findet sich wieder...
"Das Halstuch" ist eine sechsteilige Mini-TV-Serie aus dem Jahr 1962 und prägte erstmals den Begriff "Straßenfeger", denn während der Ausstrahlung versammelten sich viele Menschen vor den Fernsehern und wollten wissen, wer der Mörder von Faye Collins ist. Öffentliche Einrichtungen und Wahlkampfveranstaltungen blieben so gut wie unbesucht. Nun, im Jahr 2010, hat der Audio Verlag sich der Geschichte angenommen und die originalen Tonspuren mit einem Erzähler unterlegt. Auch wenn ich ansonsten kein Fan von O-Ton-Hörspielen bin, sieht die Sache hier ganz anders aus. Denn tatsächlich fügt sich hier alles wie bei einer Eigenproduktion zusammen - keine unerklärlichen Geräusche, sinnvolle Erzählerparts, gute und glaubwürdige Schauspieler. Auch der Fall kann überzeugen - es ist ein klassischer Kriminalfall, wie man es von Francis Durbridge erwarten kann. Viele Verdächtige, falsche Fährten, überraschende Wendungen und ein spannendes Ende. Auch im Medium Hörspiel funktioniert die Geschichte prächtig, die Überarbeitung der Serie ist gelungen, und so ist "Das Halstuch" idealer Stoff für Freunde nostalgischer Krimigeschichten.
Die Stimmaufnahmen erweisen sich als durchaus geeignet für ein Hörspiel, da die Schauspieler intensiv genug gesprochen haben und so keinesfalls farblos wirken - ein Problem, welches bei O-Ton-Hörspielen ansonsten oft auftaucht. Als Harry Yates, der Inspektor von Scotland Yard, ist Heinz Drache engagiert worden, dessen markantes Auftreten auch im Hörspiel zu bemerken ist. Horst Tappert, kein unbekannter Name unter Krimifans, spricht den Vikar Nigel Matthews und bringt seine einzigartige Stimme gut zur Geltung. Als Erzähler wurde Friedhelm Ptok ausgewählt, der sich sehr organisch in die alten Aufnamhen einfügt und seine Parts sehr gekonnt gestaltet. Weiterhin zu hören sind Albert Lieven, Margot Trooger und Eva Pflug.
Die Musik stammt von Hans Jönsson und passt auch in die Hörspielvariante wunderbar. Der Spannungsbogen der Folgen wird dabei sehr gut unterstützt, während die klassischen Melodien helfen, sich in die Geschichte hineinzuversetzen. Schön, dass sich auch hier alles so wunderbar zusammenfügt.
Verpackt sind die drei CDs in einem schicken Digipack mit interessantem CD-Einsatz. Das Titelbild mit den beiden Scherenschnitten ist ebenso schlicht wie auffällig und gelungen, es versprüht den Flair der frühen 60er Jahre. Im Inneren ist noch ein Foto aus der Krimiserie zu finden - herrlich nostalgisch in schwarz-weiß.
Fazit: Spannende Geschichte, quasi ein klassischer Krimi, dazu eine sehr gelungene Übertragung zwischen den beiden Medien. Sehr zu empfehlen!
VÖ: 20.März 2010
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-89813-967-0