Poldi

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Dark Trace - 5. Nachtschwärmer

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Erster Eindruck: Cor Liewens' neuester Fall

Immer wieder verschwinden in den letzten Wochen Menschen, die kurze Zeit später grausam zugerichtet aufgefunden werden. Als dann auch noch die Tochter des Ministerpräsidenten entführt wird, soll Cornelius Liewens den Fall lösen. Doch der "Nachtschwärmer" scheint völlig unberechenbar...

Um es vorneweg zu nehmen: Die vorigen vier Folgen der Dark Trace-Serie haben mich völlig überzeugt und gehören zu den Highlights der neueren Krimiunterhaltung. Auch die fünfte Folge der Serie "Nachtschwärmer" beginnt durchaus vielversprechend: Ein sadistischer Massenmörder treibt sein Unwesen und scheint Gefallen am Spiel mit der Presse gefunden zu haben. Der abgrundtief sarkastische Ermittler Cornelius Liewens bringt viel schwarzen und derben Humor in die Serie, die Nebenrollen wirken stimmig, die Storyführung ist interessant und baut einiges an Spannung auf. Immer wieder werden Szenen eines Familienurlaubes eingespielt, die amüsant sind und schön langsam eine Verknüpfung zum aktuellen Fall erhalten. Lediglich die Zusammenfassung des letzten Falles hätte man herauslassen können, denn dieser hat keinen Bezug zum aktuellen. Die Lage spitzt sich weiter zu, die Taten des Mörders sind wieder in der schockierenden Art der Serie beschrieben, sehr brutal und somit sicherlich nichts für schwache Nerven. Bis dahin wieder ein wunderbares Hörspiel der Serie - doch dann kommt der Schluss, und der geht wahnsinnig schnell. Keine Erklärung, wie der Täter schließlich gefunden wurde, dazu eine zu einfache Auflösung, über die Hintergründe erfährt man nichts. Schade, denn so verliert das ansonsten hervorragende Hörspiel einiges von seinem Reiz.

Martin Kessler überzeugt einmal mehr als Cornelis Liewens. Auch die Wandlung vom ansonsten coolen und gelassenen Ermittler zum wütenden (und vom Zahnschmerz geplagten) Rächer vollzieht in perfekt und mit großer Treffsicherheit. Auch sein immer gestresster Boss van Halen hat einen fähigen und ausdrucksstarken Sprecher gefunden: Norbert Gastell. In einer großartigen Nebenrolle als geschwätzige Enneken Veenhuis ist die wunderbare Gisela Fritsch zu hören, die die ersten Szenen sehr unterhaltsam und amüsant gestaltet. Weitere Gastsprecher sind Walter von Hauff, Jo Kern und Marco Sand.

Die Musik passt wieder sehr gut zu der Geschichte - hart und schnell darf sie sein. So wirkt das Hörspiel insgesamt sehr Nerven aufreibend (besonders gegen Ende steigert sich dieser Eindruck immer mehr), aber auch sehr düster, was sehr gut mit dem bitterbösen Humor von Cor in Einklang ist. Auch an den Geräuschen habe ich nichts zu bemängeln.

Auch die Krähen auf dem Cover sind unheilvoll, düster und drohend - haben aber nicht allzu viel mit der Handlung zu tun. Trotzdem passend und sehr stimmungsvoll. Wie bei allen aktuellen Maritim-Produktionen ist die Aufmachung nicht sonderlich aufwändig, aber vollkommen ausreichend.

Fazit: Das Ende kommt zu abrupt, vorher wird aber wieder ein dunkles, spannendes und unterhaltsames Hörspiel geboten.
 
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