Poldi

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Chroniken der Weltensucher – 2. Der Palast des Poseidon

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Erster Eindruck: Unter dem Meer...

Der Forschertruppe um Carl Friedrich von Humboldt wird keine Verschnaufpause gegönnt, schon einige Wochen nach den Abenteuern bei den Regenfresser kommt ein neuer Auftrag ins Haus: Vor Griechenlands Küste verschwinden immer Schiffe auf mysteriöse Art und Weise, angeblich soll ein Seeungeheuer dafür verantwortlich sein. Doch jemand hat etwas dagegen, dass Humboldt und sein Team das Rätsel lösen und entsendet einen Assassinen...

Nach dem wunderbaren Auftakt der „Chroniken der Weltensucher“ mit „Die Stadt der Regenfresser“ waren die Erwartungen an den zweiten Teil der Reihe groß, doch wie sollte der Nachfolger eines so grandiosen Romans noch begeistern können, zu groß der Schatten, den der erste Teil warf. Die Antwort auf diese Frage bringt „Der Palast des Poseidon“ und sie lautet: Dieser Teil ist vielleicht sogar noch ein wenig besser! Das bewährte Konzept wurde zwar übernommen, aber mit treffenden Worten schafft Autor Thomas Thiemeyer immer wieder neue Stimmungen, die sofort in ihren Bann zu ziehen wissen. Die anfängliche abenteuerliche Reise durch mehrere Länder ist nur der famose und auch schon sehr spannende Auftakt, die Ereignisse in Griechenland legen noch einmal einen drauf, werden aber von dem Tauchgang ist die Unterwasserwelt noch getoppt, die sich als absolutes Highlight des Romans entpuppen und aufgrund der fantastischen Stimmung lange im Gedächtnis bleiben. Das Tempo ist hoch, es gibt keine einzige Stelle, die sich in die Länge ziehen würde. Und wieder glänzen vor diesem fantastischen Hintergrund die äußerst liebenswerten Charaktere, die sich hier noch weiter entwickeln können. Auch die aufkeimende Liebesgeschichte zwischen Oskar und Charlotte fügt sich organisch in die Handlung ein und wirkt statt aufgesetzt wie unaufhaltsam. Heimlicher Star ist aber wieder Kiwi Wilma, der hier noch eine größere Rolle zukommt – voller Witz und Charme werden „ihre“ Passagen stets zur neuen Lieblingsstelle. Die Orientierung an Jules Verne und anderen Autoren wird durch etliche neue Elemente gebrochen, aus einer reinen Hommage entsteht so etwas Neues und unglaublich Reizvolles. „Der Palast des Poseidon“ ist ein Muss, wenn man den Vorgänger schon gemocht hat.

Wieder hat Dietmar Wunder den Roman eingelesen, und wieder ist es seine markante Stimme, die der Geschichte zusätzliches Leben einhaucht. Die verschiedenen Klänge, die er für die einzelnen Charaktere erfunden hat, passen sehr gut zu deren Gefühlslage, die Wunder mit nur leichten Veränderungen erfassen kann. Hier wird zusätzliche Spannung und Dynamik geschaffen, die durch die anpassungsfähige und abwechslungsreiche Stimme entsteht.

Das Cover ist im ähnlichen Look gehalten wie sein Vorgänger, die Optik mit den Zahnrädern wurde ach hier übernommen. Alles wirkt ein wenig düsterer und geheimnisvoller, wozu auch das eigentliche Bild beisteuert: Der Blick auf eine Unterwasserstadt, beobachtet von unserem Abenteuerteam. Im Booklet findet sich eine ausführliche Tracklist sowie Begriffserklärungen.

Fazit: Eine spannende Abenteuergeschichte mit vielen innovativen und einfallsreichen Elementen, einer tollen Charakterbeschreibung und immer wieder unerwarteten Wendungen – ein neues Lieblings-Hörbuch!

VÖ: 25.August 2010
Label: Jumbo
Bestellnummer: 978-3-8337-2612-5
 
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