Dennis Künstner

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Charles Bukowski - Ausgeträumt
Hörspiel / Radioproduktion


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Produktion: SDR 1997
Regie: Stefan Hilsbecher
Sprecher:
Nick Belane: Otto Sander
Lady Death: Donata Höffer
John Barton: Berthold Toetzke
Red Koldowsky: Heinrich Giskes
Celine: Dominique Horwitz
Jack Bass: Elmar Roloff
Cindy, seine Frau: Yvonne Devrient
Jeannie Nitro: Angelika Bartsch
Hal Grovers: Klaus Herm
Billy: Samuel Weiss
Kitty: Katharina Palm
Harry Sanderson: Helmut Stange
Rudolf Guckelsberger, Joachim Nix, Reinhart von Stolzmann, Michael Holz

Inhalt:
Er ist Privatdetektiv in Los Angeles. Er fährt einen VW-Käfer und ist
Stammgast in Mussos Bar. Er kann sich nicht ausstehen, wenn er sich im
Spiegel sieht. Er ist ein alternder Ich-Protz voller Selbstmitleid.
Er ist Nick Belane, der Held von Charles Bukowskis letztem Roman.
Nach einer ziemlichen Flaute tauchen endlich wieder Klienten in Nicks
Büro auf. Lady Death, eine gefährliche Schöne, die ihrem Namen alle Ehre
macht, gibt ihm den Auftrag, einen gewissen Celine zu suchen. Der wurde
immer wieder in einem Buchladen gesichtet, obwohl er nach Meinung von
Lady Death längst überfällig ist. Einem Beerdigungsunternehmer soll Nick
eine atemberaubend schöne Außerirdische vom Hals schaffen.
Ein eifersüchtiger Ehemann befürchtet nicht ganz unbegründet, dass ihm
seine Frau Hörner aufsetzt. Nick Belane löst die Fälle, mehr schlecht
als recht, überhaupt keinen Erfolg hat er jedoch mit dem Auftrag, den
Red Sparrow zu finden, bis der rote Spatz schließlich ihn findet . . .

Bukowski bürstet die Schwarze Serie gegen den Strich und zum Vorschein
kommt eine ironische Parabel über das Leben, die zum besten gehört,
was er je geschrieben hat. "Ausgeträumt" ist die amüsante, ja gelassene
Antwort auf viele Vorwürfe einiger Kritiker


Über Bukowski
Bukowski ist am 16. August 1920 in Andernach, Deutschland, geboren.
Seine Eltern ziehen 2 Jahre später mit ihm nach Los Angeles.

Seine Geschichten sind teilbiografisch, wenn auch sarkastisch überspitzt.
Wer seine Vita kennt, überrascht es nicht, daß er meist über Personen
schreibt, die auf der Straßenseite des American Way of Life stehen.
Zu seinen Merkmalen gehört es, daß er die schmuddeligen Aspekte nicht
ausblendet und die Dialoge genau beobachtet und niederschreibt.

Bukowski kreirte einen Mythos des ständig besoffenen, durch die Gegend
grölenden Schriftstellers, den er pflegte, so bei der legendären Lesung
in der Hamburger Markthalle, als er einen Kühlschrank auf die Bühne
stellen lies, um den Alkoholnachschub nicht abbrechen zu lassen.

In dem Roman “Ausgeträumtâ€, den er während seiner letzten schweren
Krebserkrankung beendet, verlässt er den Bereich des autobiografischen
Schreibens, obwohl er auf der Ebene des personalen Erzählens bleibt.

Am 9. März 1994 stirbt Bukowski an Leukämie, er hinterlässt uns 40
Prosa- und Lyrikbände. Begraben ist er auf den Ocean View Hügel in
Los Angeles, Grabnummer 875.


Meinung:
Die Sprecher sind durchweg super und für Leute die Bukowski nicht mögen
oder nicht kennen, ist das hier sicher ein guter Einstieg (Als Buch und
als Hörspiel), denn das ist keine seiner Schmuddelgeschichten sondern ein
völlig abgedrehter Krimi in dem alles vorkommt: Der Tod in Person, Mafia,
Ausserirdische und nebenbei muss er noch ein paar Fälle lösen und das ganz
in fast einer Stunde Hörspiel untergebracht.Obwohl es das letzte Buch von
Bukowski vor seinem Tod war und es anders ist, als die anderen Werke, erkennt
man trotzdem noch etwas seinen Stil heraus und vor allem auch teile des
Humors, denn auch in dem Hörspiel fällt hier und da mal ein lockerer Spruch
oder eine witzige Diskussion (Z.b. ein sehr lustiges Gespräch bei einer
Telefonsex-Hotline -> zu finden unten im Beitrag als Download).

Eine durchaus gelungene Hörspielumsetzung und jedem zu empfehlen der Spass
an Krimis hat und einen "schrägen" Humor besitzt. Sicherlich auch sehr zu
empfehlen für Komissar Dobranski-Fans.

 
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