Poldi

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Batman: Inferno – 1. Hölle

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Erster Eindruck: Es wird heiß in Gotham City…

Die Medien setzen sich immer kritischer mit Batman auseinander, der maskierte Held gerät mehr und mehr in die Kritik. Und auch um den Ruf von Bruce Wayne und seiner Firma ist es nicht zum Besten bestellt. Doch gerade als eine prestigeträchtige Wohltätigkeitsveranstaltung ansteht, steht plötzlich des Arkham Asylum, die Irrenanstalt von Gotham City, in Flammen – ausgelöst durch einen neuen Feind, der hier die Bühne betritt…

Nach drei Folgen war der erste Abschnitt der „Batman“-Serie von Highscore Music auch schon wieder beendet, die Mini-Serie mit dem Untertitel „Gotham Knight“ hat mit „Monster“ einen würdigen Abschluss gefunden. Doch gleich geht es weiter, ab nun lautet der Untertitel „Inferno“ und Batman hat es hier mit anderen (teilweise wohlbekannten) Gegnern zu tun. Dazu gehört insbesondere der diabolische Enfer, der mit seiner pyromanen Veranlagung wahre Großbrände initiiert und mit seiner wahnsinnigen Art eine sehr markante Note mit einbringt. Der Hörer erfährt hier recht viel über ihn, da er auch einige Monologe vorträgt, und gerade das macht ihn zu einem so interessanten Gegenspieler. Und auch der wohl bekannteste Widersacher Batmans betritt in dieser Serie das erste mal die Bühne: Der Joker. Der absolut irre und psychopathische Mann sorgt für zusätzliche Brisanz und für eine noch düsterere Note. Sehr gelungen an der Erzähltechnik ist, dass immer wieder Presseberichte über das aktuelle Geschehen eingebaut sind. So bekommt die Handlung nicht nur einen realitätsnäheren Bezug, sondern resümiert noch einmal Ereignisse und erlaubt eine andere Perspektive. Die Spannung ist hier von Anfang an recht hoch und wird über die Laufzeit auch gut gehalten, trotz der 80 Minuten Laufzeit kommen hier keine Längen auf – es passiert meist etwas Entscheidendes. Nur die Monologe einiger Darsteller sind deutlich zu lang geraten und bremsen das Tempo aus, was auf Kosten der Dynamik geht. Ansonsten ist hier sehr gute Produktion gelungen, die einen vielversprechenden Auftakt für die neue Miniserie bildet.

Auch die Sprecher agieren hier sehr professionell, wobei besonders die Antagonisten eine hervorragende Leistung abliefern. Dazu gehört Patrick Bach mit einer sehr intensiven Interpretation des Enfer mit wahrlich bösartigem Ausdruck und einer gekonnten Balance aus Irrsinn und Bedrohung. Martin Sabel spricht in einer eher kleineren, aber nicht minder eindrucksvollen Rolle die Figur des Dr. Jonathan Crane mit seiner sehr markanten Stimme und dem festen Klang. Christian Rudolf ist als Joker zu hören, diese anspruchsvolle Rolle legt er mit einer Spur von Humor an, was sie nur noch bedrohlicher und irrsinniger wirken lässt. Weitere Sprecher sind Jens Riewa, Till Hagen und Angela Quast.

Die akustische Begleitung überzeugt mit seiner opulenten Ausstattung, so sind es besonders die zahlreichen und vielseitigen Geräusche, die sehr wirklichkeitsnah klingen und so einen Eindruck nüchterner Realität einbringen. Die eingesetzte Musik verschafft der Handlung hingegen die notwendige Stimmung, die sehr düster und unheilvoll bedrohlich klingt.

Am Design des Covers hat sich nicht wirklich etwas geändert, immer noch prangt das allseits bekannte knallgelbe Batman-Logo mit der stilisierten Fledermaus über einer comichaften Zeichnung des Superhelden. Neu sind hier lediglich die Flammen, die den rein schwarzen Hintergrund umzüngeln und so auf den Titel dieser Miniserie abzielen. Zwar ein ansprechendes Cover, das aber eben die Gefahr der Austauschbarkeit zu anderen Folgen in sich trägt.

Fazit: Ein sehr spannender Auftakt zu einem neuen Abschnitt der Batman-Serie. Hier sorgen insbesondere die gelungenen Auftritte der Bösewichte für die nötige Stimmung und Spannung. Gut eingebaut sind die Presseberichte, der Anteil an Monologen hätte jedoch zurückgefahren werden können. Dennoch bin ich vollkommen überzeugt.

VÖ: 29.November 2013
Label: Highscore Music
Bestellnummer: 978-3-943166-38-5
 
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