Poldi
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Atalanta – Die Jagd von Kalydon
Erster Eindruck: Neuauflage eines Radioklassikers
Kalydon ist auf der langen Reise und trifft auf einen Zentauren, der sofort merkt, dass er kein normaler Mensch ist. Die Begegnung geht nicht gerade friedlich aus, was auch auf die unterschiedliche Religionsansicht liegt. Doch schon kurz darauf kommt er an seinem Ziel an, der sagenhaften Stadt Atalanta. Doch damit beginnt sein Abenteuer erst…
„Atalanta – Die Jagd von Kalydon“ stammt aus dem Jahr 1955 und damit aus einer Zeit, in der das Medium Hörspiel zwar schon einiges an Popularität gewonnen hatte, aber eben aus heutiger Sicht noch in den Kinderschuhen steckte. Einige erinnern sich vielleicht noch an die Produktion des NDR, andere sind neugierig, wie die Geschichten damals erzählt wurden. Deswegen wurde von Pidax-Film im Zuge der Neuveröffentlichung alter Radiohörspielklassiker auch dieser Dreiteiler reanimiert und ist nun erstmals auf MP3-CD erhältlich. Die Geschichte setzt sich fragmentartig aus verschiedenen Elementen zusammen, klassische Hörspielszenen werden durch Anmerkungen und historischen Ereignisse ergänzt. Das wirkt manchmal etwas chaotisch und unorganisiert, wenn man sich aber auf diese Erzählweise einlassen kann, wird man mit einem wirklich lohnenswerten Hörerlebnis belohnt, das Elemente aus der griechischen Mythologie einbringt, aber eher auf vergessene Sagen eingeht als auf das bekannte Zusammenspiel der Götter. Es wird von Menschen berichtet, die durch das Einwirken der Götter oder auch nur ihren Glauben an diese beeinflusst werden. Das alles geschieht in einer märchenhaften Atmosphäre und einer gewählten Sprache. Doch die Zusammensetzung mit den verschiedenen Ebenen hat auch seine Tücken: Nicht immer lässt es sich erkennen, was für die Geschichte wirkliche Relevanz hat und was nur als Randnotiz eingefügt wurde. Zudem kommt so des Öfteren der Erzählfluss ins Stocken, die Entwicklung der Handlung geht recht langsam von statten. Doch es ist nun einmal etwas ganz anderes als das momentan Bekannte und übt auch eine gewisse Faszination aus, sodass gerade für Interessenten der griechischen Mythologie ein sehr hörenswertes, über dreistündiges Erzählwerk geboten wird, das neben Anspruch auch gute Unterhaltung bietet.
Die Sprecher sind sehr gut ausgewählt, wirken an vielen Stellen eher wie Theaterschauspieler und denken sich völlig in ihre Rollen hinein. Einen großen Teil der Handlung wird von Heinz Reincke getragen, der mit seiner ausdrucksstarken Stimme eine starke Präsenz verströmt und die Hauptrolle sehr eindrucksvoll in Szene zu setzen weiß. Elisabeth Flickenschild ist in einer wichtigen weiblichen Rolle zu hören, ihre Stimme klingt markant und vielseitig. Auch Hans Paetsch ist hier zu hören, seine Märchenonkelstimme kommt auch in diesen jungen Jahren schon gut zur Geltung. Weitere Sprecher sind May Eckard, Karl Fleischner und Merlene Riphan.
Musik und Geräusche sind hier eher spärlich eingesetzt, insbesondere wenn man den Vergleich mit heutigen modernen Produktionen zieht. Melodien sind hier kaum eingesetzt, sodass die Dialoge weitestgehend für sich allein wirken und die Sprecher auch für die Erzeugung der passenden Atmosphäre verantwortlich sind. Und auch Geräusche sind nur spärlich eingesetzt, sodass manchmal ein etwas nüchterner Eindruck entsteht.
Hübsch ist das Covermotiv gestaltet. Zu sehen ist eine weitläufige Hügellandschaft, auf der sich Wald und Ebenen abwechseln. Ein einsamer Mann steht auf einer kleinen Erhöhung, einen Speer in der Hand und mit dem Rücken zum Betrachter. Im wolkenverhangenen Himmel ist das Gesicht einer hübschen Frau zu sehen, die einen geheimnisvoll anzulächeln scheint. Ein Motiv, das Mystik und Magie ausstrahlen würde, wäre es nicht von zahlreichen, etwas unübersichtlich angeordneten Schriftsätzen überdeckt worden wäre.
Fazit: Griechische Mythologie wird hier mal auf ganz andere Art und Weise erzählt, mit vielen Kommentaren und Nebenerzählungen. Etwas unübersichtlich, aber spannend und mystisch.
VÖ: 14.Juni 2013
Label: Pidax-Film
Bestellnummer: 4260158193078
Erster Eindruck: Neuauflage eines Radioklassikers
Kalydon ist auf der langen Reise und trifft auf einen Zentauren, der sofort merkt, dass er kein normaler Mensch ist. Die Begegnung geht nicht gerade friedlich aus, was auch auf die unterschiedliche Religionsansicht liegt. Doch schon kurz darauf kommt er an seinem Ziel an, der sagenhaften Stadt Atalanta. Doch damit beginnt sein Abenteuer erst…
„Atalanta – Die Jagd von Kalydon“ stammt aus dem Jahr 1955 und damit aus einer Zeit, in der das Medium Hörspiel zwar schon einiges an Popularität gewonnen hatte, aber eben aus heutiger Sicht noch in den Kinderschuhen steckte. Einige erinnern sich vielleicht noch an die Produktion des NDR, andere sind neugierig, wie die Geschichten damals erzählt wurden. Deswegen wurde von Pidax-Film im Zuge der Neuveröffentlichung alter Radiohörspielklassiker auch dieser Dreiteiler reanimiert und ist nun erstmals auf MP3-CD erhältlich. Die Geschichte setzt sich fragmentartig aus verschiedenen Elementen zusammen, klassische Hörspielszenen werden durch Anmerkungen und historischen Ereignisse ergänzt. Das wirkt manchmal etwas chaotisch und unorganisiert, wenn man sich aber auf diese Erzählweise einlassen kann, wird man mit einem wirklich lohnenswerten Hörerlebnis belohnt, das Elemente aus der griechischen Mythologie einbringt, aber eher auf vergessene Sagen eingeht als auf das bekannte Zusammenspiel der Götter. Es wird von Menschen berichtet, die durch das Einwirken der Götter oder auch nur ihren Glauben an diese beeinflusst werden. Das alles geschieht in einer märchenhaften Atmosphäre und einer gewählten Sprache. Doch die Zusammensetzung mit den verschiedenen Ebenen hat auch seine Tücken: Nicht immer lässt es sich erkennen, was für die Geschichte wirkliche Relevanz hat und was nur als Randnotiz eingefügt wurde. Zudem kommt so des Öfteren der Erzählfluss ins Stocken, die Entwicklung der Handlung geht recht langsam von statten. Doch es ist nun einmal etwas ganz anderes als das momentan Bekannte und übt auch eine gewisse Faszination aus, sodass gerade für Interessenten der griechischen Mythologie ein sehr hörenswertes, über dreistündiges Erzählwerk geboten wird, das neben Anspruch auch gute Unterhaltung bietet.
Die Sprecher sind sehr gut ausgewählt, wirken an vielen Stellen eher wie Theaterschauspieler und denken sich völlig in ihre Rollen hinein. Einen großen Teil der Handlung wird von Heinz Reincke getragen, der mit seiner ausdrucksstarken Stimme eine starke Präsenz verströmt und die Hauptrolle sehr eindrucksvoll in Szene zu setzen weiß. Elisabeth Flickenschild ist in einer wichtigen weiblichen Rolle zu hören, ihre Stimme klingt markant und vielseitig. Auch Hans Paetsch ist hier zu hören, seine Märchenonkelstimme kommt auch in diesen jungen Jahren schon gut zur Geltung. Weitere Sprecher sind May Eckard, Karl Fleischner und Merlene Riphan.
Musik und Geräusche sind hier eher spärlich eingesetzt, insbesondere wenn man den Vergleich mit heutigen modernen Produktionen zieht. Melodien sind hier kaum eingesetzt, sodass die Dialoge weitestgehend für sich allein wirken und die Sprecher auch für die Erzeugung der passenden Atmosphäre verantwortlich sind. Und auch Geräusche sind nur spärlich eingesetzt, sodass manchmal ein etwas nüchterner Eindruck entsteht.
Hübsch ist das Covermotiv gestaltet. Zu sehen ist eine weitläufige Hügellandschaft, auf der sich Wald und Ebenen abwechseln. Ein einsamer Mann steht auf einer kleinen Erhöhung, einen Speer in der Hand und mit dem Rücken zum Betrachter. Im wolkenverhangenen Himmel ist das Gesicht einer hübschen Frau zu sehen, die einen geheimnisvoll anzulächeln scheint. Ein Motiv, das Mystik und Magie ausstrahlen würde, wäre es nicht von zahlreichen, etwas unübersichtlich angeordneten Schriftsätzen überdeckt worden wäre.
Fazit: Griechische Mythologie wird hier mal auf ganz andere Art und Weise erzählt, mit vielen Kommentaren und Nebenerzählungen. Etwas unübersichtlich, aber spannend und mystisch.
VÖ: 14.Juni 2013
Label: Pidax-Film
Bestellnummer: 4260158193078