Lauscher

Neues Mitglied
Hallo liebes Forum!

Bin recht neu hier und traue mich nicht richtig meinen eigene Stimme preis zu geben weil ich folgendes Problem habe:

Wenn ich etwas vorlese, höre ich mich total steif und monoton an!

Kennt ihr das noch in der Schule: Du wirst aufgerufen zum Vorlesen eines langen Textes (am besten noch mit Dialogen... :-\ ).

Ich habe gedacht, dass ich mir eigentlich ja Stichworte zu einem vorzulesenen Text mache und einfach frei aus dem Bauch heraus erzähle/rede.
Das ist aber bestimmt nicht einfach bei etwas komplizierteren Texten oder Dialogen.

Kennt ihr Tricks und Tipps zu diesem Thema oder evtl. Übungen?
Wie ist es bei großen Hörspielproduktionen? Wird der Text wirklich so aufgenommen wie er im Script steht oder kann man da "improvisieren"?

Ich freue mich auf eure Antworten!

Gruß Lauscher
 

heddesheimer

Mitglied
Ideal wäre es sicher, wenn du den Dialogtext einfach auswendig lernen und dann vortragen würdest (so wie es die Schauspieler auf der Bühne oder in der Filmproduktion auch machen). Das klingt am natürlichsten, weil du die Situationen dann wirklich verinnerlicht hast. Ist natürlich im Hobbybereich etwas viel verlangt :)

Ich mache es meist so, dass ich den Text ohne Aufnahme erstmal 5-10 mal spreche und dabei auch verschiedene Betonungen ausprobiere. Dann spreche ich endgültig mit Aufnahme
 

bob7

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Da gibt es leider nicht viele Tricks, da hilft nur ganz viel Üben. Am besten schult da viel lautes Vorlesen und einfach mal auch etwas aufnehmen und danach anhören.
Bedenke, Du versuchst eine 2-3 Jährige Schauspieler oder Sprecherausbildung "abzukürzen" das braucht also etwas Zeit und Geduld aber das wird schon, wenn Du viel übst.
LG
Bob
 

Lauscher

Neues Mitglied
Hmm, na dann werd ich wohl viel, viel üben müssen :-\

Danke für die Tipps, mal sehen ob ich mir damit helfen kann ;D


Gruß Lauscher
 
T

Thiudareik

Ansonsten gilt: Mach Dich locker und entspann Dich!

Da gibt es ganz simple einfache Übungen, die Dir helfen Deinen Körper in einen Eutonus zu versetzen.

Dann sprich nicht im Sitzen (sonst kann der Atem nicht fliessen) - stell Dich hin, Beine schulterbreit, Knie leicht durchgedrückt, so als ob Du federn wolltest... und IMMER locker durch die Hose atmen ;O)

Und üben...
 

bob7

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*Eutonus

<<Eine ideale Haltung hat der Körper dann, wenn er sich im sogenannten Eutonus befindet. Der Eutonus ist der ideale Spannungszustand der Muskulatur, mit dem Sie lange, ohne zu ermüden, arbeiten können.

Eine gute Haltung ist auch eine wichtige Voraussetzung für die Atmung. Lässt man sich z.B. "Hängen", wird der Haupt-Atemmuskel, das Zwerchfell, eingequetscht. Sie bekommen nicht mehr genug Luft zum Sprechen.
Ausreichender Atem ist aber wieder wichtig für die Stimmbildung.>>

Quelle: http://www.sprechtraining-berlin.de/haltung.html
 
T

Thiudareik

Das war sehr nett von Dir - wir sollten zusammen Kurse geben! Du mit dem künstlerischen und ich mit dem medizinischen Hintergrund....
 

bob7

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[quote author=Thiudareik link=topic=1699.msg15576#msg15576 date=1222945915]
Das war sehr nett von Dir - wir sollten zusammen Kurse geben! Du mit dem künstlerischen und ich mit dem medizinischen Hintergrund....
[/quote]
;) Das wäre sicher interessant! *imAugeBehalt*
Sorry, für die Grusslosigkeit oben, wollte nur nicht direkt in Deinen Beitrag editieren.
 
T

Thiudareik

Ich verzeihe Dir gerne - hättest auch rein edtieren können, dann wäre ich zwar kurz beleidigt gewesen und hätt was blödes gekontert, aber wahrscheinlich hätt ich es auch überlebt ;O)
 

Lauscher

Neues Mitglied
Im Stehen Sprechen? Das ist aber anstrengend :p

Im Ernst: Das wusste ich auch nicht.Ich werde mich wohl etwas mehr einlesen müssen^^
Ich dachte man spricht einfach darauf los - so im sitzen vor dem Mikro ::)

Gruß
 

Flo

Mitglied
Starbuck und ich haben da ja eine Idee, die so manchem vielleicht helfen könnte.
Einlesen von Kurzgeschichten. Da kann man schön üben. Ist aber noch nicht spruchreif.

ps: Ich war Telefonseelsorger und die erste Sache die wir gelernt haben war zu unterscheiden, ob jemand beim Sprechen steht, sitzt oder liegt. Das hängt mit der Atmung und dem Zwerchfell zusammen. Versuch es mal Laucher. Wirst angenehm überrascht sein! ;)
 

Searge

Space-Opera ist ein musss!
Sprechprobe
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Je nach Sitzhaltung/Stellung verändert sich halt die Stimme. Wenn man Support macht, soll man sich, je nach Kunden und Problem, dabei stellen. Dann klingt die Stimme druckvoller und energischer. War doch korrekt so, oder Bob?
 

Flo

Mitglied
Das unterschreib ich. Es ist wirklich interessant, wie sich die innere Haltung dann auf das Organ auswirkt.
 
T

Thiudareik

... und nicht nur das. Stimme und Stimmung hängen unmittelbar zusammen!

Jede(r) von uns kennt das: Man hat wen am Telefon und obwohl man ihn/sie nicht sieht, hört man direkt ob es dem anderen gut geht, ob er traurig oder wütend oder was auch immer ist...

Die meisten der funktionell stimmgestörten Patienten haben oft noch eine psychogene Komponente dabei (Geldsorgen, Job, Familie, whatever) und diese Sorgen lasten auf den Schultern und verursachen (Ver-)Spannungen, die sich wieder unmittelbar auf den Kehlkopf auswirken... Man kennt da den Spruch "Der/Die trägt die Last der Welt auf den Schultern"... aus diesem Grunde müssen solche Patienten auch immer erst entspannt und gelockert werden (siehe oben: Eutonus), ehe man an die eigentliche Stimmtherapie geht.
 

bob7

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[quote author=Searge link=topic=1699.msg16715#msg16715 date=1224007469]
Je nach Sitzhaltung/Stellung verändert sich halt die Stimme. Wenn man Support macht, soll man sich, je nach Kunden und Problem, dabei stellen. Dann klingt die Stimme druckvoller und energischer. War doch korrekt so, oder Bob?
[/quote]
Also grundsätzlich muss man eine gesunde Spannung haben, sonst klingt es gelangweilt. Vollprofis haben diese richtige Sprechspannung antrainiert und können im Sitzen oder selbst im Liegen ausdruckstark sprechen. (Beim Synchron stehen aber auch diese Vollprofis).
Es geht aber schon um Training der "richtigen" Anspannung. Pauschal kann man eigentlich nur sagen: Kneife bei emotionalen Texten (Wut o.ä.) mal beim Sprechen den Hintern zusammen und Du hast einen groben Eindruck von der Spannung und dem Unterschied im Klang.
 

Flo

Mitglied
Kneife bei emotionalen Texten (Wut o.ä.) mal beim Sprechen den Hintern zusammen und Du hast einen groben Eindruck von der Spannung und dem Unterschied im Klang.
So mach ich das wenn ich meine Antagonisten schreib. :)
 

Ophelia_Dark

Gräfin des Schreckens
;D Vielleicht sollte ich das mit dem Hintern zusammenkneifen mal versuchen, wenn ich einen Schrei aufnehmen muss :p Das bereitet mir ja meistens Probleme.

Also ich lese alles immer erst laut vor und versuche mir die jeweilige Situation vorzustellen, das macht es einfacher gerade bei emotionalen Texten. Dann schau ich zur Wand und stell mir vor ich würde mit jemanden reden :D Manchmal rede ich mich auch vorher "warm". Heißt bei mir, dass ich willkürlich sämtliche Emotionen hier alleine in unserer Wohnung einfach so zum Ausdruck bringe. Gerade wenn ich morgens was einsprechen will, ist das "warm" reden wichtig. Denn die Stimme muss ja auch erst mal wach werden.
Mit meinem neuen Headset werd ich auch mal im Stehen einsprechen. Mit dem Standmikro ging das leider nie, weil der Kabel zu kurz ist und es sonst klingen würde als wäre ich weit weg.
 

Searge

Space-Opera ist ein musss!
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Wunderbar, genau stelle ich mir das vor, wie jemand an seine Sprechrollen herangehen sollte. :)
 
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