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06. Dezember - Der Geschenke Dieb.mp3

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Es war mitten in der Nacht als Tom durch ein Geräusch wach wurde. Draußen war es noch dunkel und nur das Licht der Straßenlaternen erhellte das Dorf ein wenig. `Heute ist der 6. Dezember´, erinnerte sich Tom. Er horchte noch einmal…, da war das Geräusch wieder. Es hörte sich an wie ein Klopfen oder ein Knacken oder beides gleichzeitig. `Es könnte Opa sein, der den Kamin anfeuert´. Thomas Opa liebte den Kamin, genau wie der Rest der Familie und wenn er das trockene Holz reinlegte und in kleinere Stücke zerbrach, hörte man auch ein lautes Geräusch. Doch das hörte sich irgendwie anders an. Thomas stand aus seinem Bett auf und ging zur Tür von seinem Zimmer. Er öffnete sie einen Spalt. Sein Zimmer war im ersten Stock des großen Holzhauses, in dem seine Familie lebte. Wenn man aus dem Zimmer trat, kam man auf eine Art Balkon, von dem aus man runter ins Wohnzimmer schauen konnte. Durch den Spalt, den er geöffnet hatte, sah er das Geländer dieses Balkons, der sich einmal in einem Viereck in der 1. Etage um die fehlende Wohnzimmerdecke zog. Außerdem sah er die Spitze des Tannenbaumes, den seine Eltern gestern im Wald gefällt hatten und das steinerne Rohr des Kamins.​

Doch er sah auch noch etwas anderes: Die Tür stand offen und Wind und kleine Schneeflocken wehten in das Wohnzimmer hinein. Er öffnete die Tür noch ein wenig und trat aus dem Zimmer. Er schaute über das Geländer und sah eine Gestalt die sich am Kamin zu schaffen machte. Die Gestalt hatte eine dicke Jacke, Schal und Mütze an.. weshalb er diese nicht erkennen konnte. ‘Was macht der da´, fragte sich Tom und schaute genauer hin. Die vermummte Person machte sich nicht am Kamin selbst, sondern an den Socken, die für den Nikolaustag am Kamin hingen, zu schaffen. Er hatte schon zwei Socken abgemacht, den Inhalt herausgenommen und die leeren Socken auf die Kaminablage gelegt. Tom schlich leise zum Nachbar Zimmer, in dem sein Bruder schlief. Er machte die Tür so leise wie möglich auf, ging hinein und machte sie wieder zu. Er lief zum Bett und stupste ihn an. „Lukas… Lukas!“, flüsterte Tom ihm ins Ohr. Lukas fuhr hoch und schaute ihn erschrocken an. „Was ist?“, fragte er. Lukas war zwei Jahre jünger als Tom. „Bei uns im Wohnzimmer ist so ein Typ, der alle Geschenke aus den Socken klaut.“, erklärte Tom. „Was?! Los den schnappen wir uns!“. Tom erklärte Lukas schnell noch einen Plan und schon waren sie auf ihren Plätzen, um den Plan auszuführen. Tom war am Geländer während Lukas neben der Tür versteckt hinter einer Bank hockte. Tom gab seinem Bruder ein Zeichen, beugte sich über das Geländer und sagte laut: „Hey! Wer bist du? Warum raubst du unsere Nikolausgeschenke?“ Der Dieb fuhr herum und schaute Tom wie in einer Schockstarre an. Man sah sein Gesicht zwar durch den Schal nicht, aber er musste sehr erschrocken geschaut haben.

Ohne ein Wort ließ der Unbekannte die letzte Socke fallen, drehte sich um und wollte durch die Tür rauslaufen. Doch dann kam Lukas ins Spiel. Bevor der Dieb durch die Tür gehen konnte, schlug Lukas sie zu. Der Unbekannte rannte, begleitet von einem dumpfen Knall, gegen die Tür, taumelte benommen ein paar Sekunden und sackte schließlich ohnmächtig auf dem Teppich vor der Tür zusammen. „Wir haben ihn!“ freute sich Lukas und fragte: „Was machen wir jetzt mit ihm? Wollen wir schauen wer das ist?“ Ohne auf eine Antwort zu warten zog er dem Unbekannten den Schal und die Mütze aus Gesicht. Zum Vorschein kam ein männliches Gesicht, Mitte Zwanzig musste der Mann sein, den sie vor sich liegen hatten. „Tobi?!“ riefen beide wie aus einem Mund. Es war der Nachbar der Familie von Lukas und Tom. Er lebte allein in einem kleinen Haus, dass neben ihrem Haus noch kleiner aussah. Langsam kam Tobi schon wieder zu sich und öffnete die Augen. „Uff“ er stöhnte und sah die beiden an. „Da habt ihr mich wohl erwischt.“ Er lächelte verlegen. Tom wurde wütend. `Warum fing der jetzt an zu lächeln? ´ dachte er und fuhr Tobi an: „Was soll das? Warum bist du hier eingebrochen und stiehlst unsere Geschenke?!“ Lukas nickte zustimmend: „Genau! Was soll das?“. Tobis Gesichtsausdruck veränderte sich auf einmal völlig. Das verlegene Grinsen wurde zu einem traurigen und gehetzt wirkendem Gesichtsausdruck. „Hört mal.“, fing er an. „Ihr wisst ich wohne seit langem schon alleine und habe keine Familie. Ich habe seit Ewigkeiten schon zu Nikolaus keine Geschenke bekommen. Immer hänge ich meine Socken auf und hoffe, aber es kommt nichts. Ich wollte eure Geschenke mir nehmen damit ich mal wieder was habe.“, er hielt sich die Hände vor sein Gesicht und sagte laut: „Es hört sich ja so bekloppt an, wenn ich es laut sage. Verzeiht mir Kinder. Er legte den Sack mit den Geschenken auf den Boden vor die beiden und ging mit Tränen in den Augen, ohne auf ein Wort von Tom und Lukas zu warten zur Tür hinaus. „Der Arme“ sagte Tom. Lukas nickte. „Ich habe einen Plan.“, sagte er dann. Sie verwirklichten ihren Plan und gingen zufrieden ins Bett, um noch bis zum Morgen auszuschlafen.

Als Tobi am nächsten Morgen aufwachte und in seine Socken schaute, die er wie jedes Jahr am Kamin aufgehängt hatte, waren Geschenke drin und ein Blatt Papier, auf dem ein Gruß von Tom und Lukas stand.
 
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