sychron

Mitglied
Ich habe noch einen wichtigen Nachtrag zum Mastering, vor allem, was die integrated LUFS angeht. Da haben ja einige Probleme, die richtig einzustellen. Das "integrated" bedeutet, dass die über das gesamte Audiomaterial gemessen werden, was das Messgerät in diesem Durchgang erreicht. Also alles zwischen Play und Stop.
Das ist in sofern wichtig, weil es nicht möglich ist, die LUFS gleichzeitig zu messen UND den Limiter richtig einzustellen, weil jede Änderung am Limiter zwar Auswirkungen hat, ABER alles vor der Veränderung mit in die Messung reingeht. Deshalb zum Überprüfen der LUFS unbedingt stoppen und neu starten, wenn man was verstellt hat, sonst ist die Messung nicht richtig.
Das bedeutet auch: Wenn man zum Mastern nur den lautesten Teil abspielt und sich den anguckt, das Hörspiel aber auch ruhigere Teile enthält, dann sind die integrated LUFS mitunter leiser, als man möchte.
Gerade dieses Gehampel mit den LUFS der verschiedenen Streamingdienste bei gleichzeitigen Anforderungen an die Peaks ist einer der Gründe, warum ich mir irgendwann SmartLimit zugelegt habe. Aber das sollte niemals die eigene Messung ersetzen. Viele DAW machen das ja netterweise beim Rendern oder haben Statistiktools, um das durchzurechnen. Ansonsten hilft alles nix: Man muss das Hörspiel nochmal komplett durchlaufen lassen, wenn man mit dem Integrated-Wert sichergehen will.
 

soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
Sprechprobe
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Yep, gute Ergänzung von @sychron (y).
Allerdings auch noch ein bissl Ergänzungs-Senf:

... weil es nicht möglich ist, die LUFS gleichzeitig zu messen UND den Limiter richtig einzustellen, weil jede Änderung am Limiter zwar Auswirkungen hat, ABER alles vor der Veränderung mit in die Messung reingeht
Jaein 😁
Sicherlich kann die Reaktion nicht schon vor der Aktion erfolgen (vlt. in der Quantenwelt), aber es gibt einige Tools unter den LUFS-Analyzern, die genau das machen und ja Sinn und Zweck ist... zu messen und synchron zu limitieren. (Naja, "fast" synchron, weil s.o. Actio/Reactio).

Im Gegensatz zu den typischen Onboard und dB Limitern einer DAW, arbeiten diese Tools mit integrierten TruePeak-Limitern, die hinsichtlich LUFS-Ausgabewert auch gleichzeitig in Echtzeit den Wert auf den integrierten Limiter übertragen bekommen (unten in der Grafik unter "B"), welcher dann entsprechend eingreifend trimmen kann.

Sicherlich wird es dahingehend auch schon KI gestütztes geben, was diesbezüglich via Look Ahead-Modi automatisch eingreifend vorregelt und anpasst.. ich benutze allerdings noch den den WLM+ von Waves, mit dem ich den Limiter zwar auch während, bei und mit der Messung trimmend automatisieren kann, aber dies eben noch händisch.
Bei gedrückt gehaltener Maustaste, trimmt der Limiter (B) automatisch und durchgehend, aber ausgerechnet diese Autotrim-Kurve zeichnet er mir als Automation in Cubase/Nuendo nicht auf 😁.
(Das wäre ja auch zu schön und einfach).
Natürlich zeichnet er mir aber den Fader (C) für den Limiter in einer Automation auf, wenn ich ihn händisch bewege und einstelle.

WLM.jpg


Tools wie der WLM+ arbeiten so, dass lediglich nur noch als allerletztes Glied in der Kette die im Ein&Ausgang anliegenden LUFS, bzw. Gain getrimmt werden... im Mix selber, aber nicht mehr die dort vorhandenen Master-Limiter bedient werden müssen und unangetastet bleiben können... es sei denn natürlich, man hat etwas, was man noch auf der Spur korrigieren will etc.
Natürlich lässt sich der WLM auch auf ne Einzelspur und bereits schon vorgeschaltet im PreMix als Vorkontrolle verwenden, aber i.d.P. ist er `n finales Master Werkzeug.
 
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sychron

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Yep, gute Ergänzung von @sychron (y).
Allerdings auch noch ein bissl Ergänzungs-Senf:


Jaein 😁
Sicherlich kann die Reaktion nicht schon vor der Aktion erfolgen (vlt. in der Quantenwelt), aber es gibt einige Tools unter den LUFS-Analyzern, die genau das machen und ja Sinn und Zweck ist... zu messen und synchron zu limitieren. (Naja, "fast" synchron, weil s.o. Actio/Reactio).

Im Gegensatz zu den typischen Onboard und dB Limitern einer DAW, arbeiten diese Tools mit integrierten TruePeak-Limitern, die hinsichtlich LUFS-Ausgabewert auch gleichzeitig in Echtzeit den Wert auf den integrierten Limiter übertragen bekommen (unten in der Grafik unter "B"), welcher dann entsprechend eingreifend trimmen kann.

Sicherlich wird es dahingehend auch schon KI gestütztes geben, was diesbezüglich via Look Ahead-Modi automatisch eingreifend vorregelt und anpasst.. ich benutze allerdings noch den den WLM+ von Waves, mit dem ich den Limiter zwar auch während, bei und mit der Messung trimmend automatisieren kann, aber dies eben noch händisch.
Bei gedrückt gehaltener Maustaste, trimmt der Limiter (B) automatisch und durchgehend, aber ausgerechnet diese Autotrim-Kurve zeichnet er mir als Automation in Cubase/Nuendo nicht auf 😁.
(Das wäre ja auch zu schön und einfach).
Natürlich zeichnet er mir aber den Fader (C) für den Limiter in einer Automation auf, wenn ich ihn händisch bewege und einstelle.

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Tools wie der WLM+ arbeiten so, dass lediglich nur noch als allerletztes Glied in der Kette die im Ein&Ausgang anliegenden LUFS, bzw. Gain getrimmt werden... im Mix selber, aber nicht mehr die dort vorhandenen Master-Limiter bedient werden müssen und unangetastet bleiben können... es sei denn natürlich, man hat etwas, was man noch auf der Spur korrigieren will etc.
Natürlich lässt sich der WLM auch auf ne Einzelspur und bereits schon vorgeschaltet im PreMix als Vorkontrolle verwenden, aber i.d.P. ist er `n finales Master Werkzeug.
Danke für die Ergänzung. Man lernt nie aus.
Ich persönlich habe Waves-Plugins abgeschworen, weil die, die ich habe, zwar manchmal das leisten, was sie sollen, aber mir mehr Probleme machen, als sie lösen :(
Ich arbeite derzeit in "normalen" Projekten mit SmartLimit als finalem Limiter und habe da ganz gute Erfahrungen gemacht. Allerdings suche ich tatsächlich noch ein Tool, welches das komplette Audio analysieren kann und dann die Einstellungen, die man macht, mit den gemessenen Werten gegenrechnet. Bei einem 4-Minuten-Song ist das Ok, den immer mal wieder zu hören ... bei 1,5 Stunden Hörspiel ist das eher ... nervig.
Das "normal" bezieht sich darauf, dass ich viele Projekte in Atmos aufbaue, auch wenn das Endprodukt nicht immer Atmos wird. Ich nutze aus, dass Atmos in nahezu jedes relevante Format gerendert werden kann und mir bei der Produktion viel Zeit spart. Allerdings braucht man hier nochmal einen anderen Ansatz, weil die Mastering-Limiter in den Objekten sitzen müssen, nicht auf dem finalen Track. Da habe ich ein interessantes Plugin gefunden, welches ich gerade teste: Hornet SAMP. Hier sind die ganzen Limiter in den Objekten miteinander verbunden und zentral steuerbar, so dass man ein halbwegs einheitliches Mastering erhält.
 

soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
Sprechprobe
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Yep.. Atmos ist natürlich wieder ne ganz andere Sache... und SAMP sich da als Masterbus auch großer Beliebtheit erfreut und sich bewährt hat. (y)
 

Spectroflame

Cutter, Sound Designer
Moin :)
Also ich vermute mein Weg wird tatsächlich erstmal sein, schon auf dem Mix Bus meiner einzelnen Szenen, noch vor dem finalen Zusammenfügen und Mastering, nen dezenten Limiter zu fahren, der alles ab -6 oder -7 DB FS abschneidet. Dem gebe ich dann so viel Lautheit, wie es braucht, um meine Werte zu erreichen. Ich glaub ich will meine einzelnen Szenenmixe so auf -24 oder -26 LUFS und -6 - -7 DB FS bekommen. So muss ich im späteren Mastering nicht mehr so prügeln, um auf die finalen -15 oder -14 LUFS zu kommen.
Anders krieg ich irgendwie nich hin, wenn meine Kapitel von der Lautheit her nice sind, sind die Peaks viel zu hoch. Sind die Peaks ok, ist die Lautheit scheiße. Ich könnte mir vorstellen, dass ich es so ganz gut in den Griff kriege, evtl. :)
Danke euch auf jeden Fall für die vielen Tipps, vor allem @soundjob!
 

Spectroflame

Cutter, Sound Designer
Ich würd dann auch direkt in den Limiter hinein mischen, weil so kann ich direkt vorher bestimmen, wie und auf was der Limiter reagiert, sodass Schüsse Etc. nicht kaputt werden und zu Brei verarbeitet werden. :D
 

sychron

Mitglied
@Spectroflame Das klingt so, als müsstest Du hauptsächlich die Peaks einfangen?
Bislang sprechen wir ja nur auf Basis der Beschreibungen -- könntest Du irgendwo eine fertig gemixte, aber noch nicht limitierte oder komprimierte Szene hochladen, dass man da mal ein Ohr drauf werfen kann? Vielleicht fällt uns dann ja noch was ein, was Dir weiterhilft?
 

Spectroflame

Cutter, Sound Designer
Hier mal ne Demo Szene aus dem Hörspiel die Zauberin Kassandra. Der Summen Peak ist ok, so etwa -9 DB FS, aber die Lautheit ist halt ungenügend, so etwa -29 LUFS.


 
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