Lieber Ryan,
da brauchst Du ja garnicht wiedersprechen. Ich hatte ja bereits angemerkt, dass es diese Art der Charaktergestaltung in Erzählungen, schon sehr lange gibt.
Ich beobachte jedoch zunehmend, dass dieses Erzählprinzip vermehrt Eingang in die Populärwerke findet, in denen es früher eher selten zur Anwendung kam.
Nee, jetzt glaub ich gibt es ein Missverständnis. Mir ging es um die Definition "das Böse käme von außen", weil das eine (vielleicht zufällig) typische Beschreibung der altertümlichen Heldensagen in populär-wissenschaft ist.
Genau der nächste Punkt:
Ich sagte, dass Drama&Komödie auch vom Lebenszusammenhang handeln - das ist nur oft indirekt, wegen der Motivation der Konflikt-Parteien.
Unsere Geschichten handeln letztendlich vom perfekten Menschen. Weil genau das:
Ich weiß nicht, ob das so ist...
Und was ist dann mit den Menschen von vor 1 Millionen Jahren?..
Korrekt. Da haben wir nur keine Quellen. Aber wir wissen wie unsere Spezies funktioniert und die Bereiche die sich damit beschäftigen, die deuten alle in dieselbe Richtung oder unterstützen das. Letztendlich sind das Ur-instinkte.
Gut, spätestens seit Erfindung der Schrift vor ca. 7 Tausend Jahren, tauchen auch immer wieder die selben großen Menschheitsfragen auf. Aber hat nicht mit der Entwicklung unser Kultur, auch eine Veränderung unserer Lebenswirklichkeit – und damit unserer Wirklichkeit im allgemeinen, sowie deren Wahrnehmung – Einzug gehalten, und damit auch in unsere Realität und dem sich daran ausbildenden Charakter?
Kultur entspringt aus der Anpassung an den Lebensraum. Ist letztendlich wie ein Gruppe Mensch zusammenlebt auf Position X auf Planet Erde im (kleinen Maßstab) und aus Interaktion der Kulturräume die direkt drum herum liegen.
Hat aber wie unsere Spezies funktioniert - nichts zu tun - weil das ein Resultat daraus ist. DAHER aber erzählen alle Menschen von denselben Figuren (z.B. Helden) und auch dieselben Geschichten - die varieren dann nur abhängig vom Zivilisationsstand (also um so weniger abhänig du dich vom natürlichen Lebensraum machst) sowie dem Lebensraum (also im Urwald wirst du auf andere Ideen kommen, als in einer Wüste). Deswegen kann Disney einen Film machen, basierend auf nem Märchen aus Kanada und Kinder aus dem Hinterland Indien können den verstehen. Die Figuren sowie die Thematik. Oder mal real - dieser Aloha-Film da. Da geht es um hawaianische Kultur. Die Masse der Menschheit lebt überhaupt nicht auf Inseln die auch noch so weit entfernt sind, dass die da nen eigenen Mythos entwickelt haben der komplet vom Meer abhängig ist. Das ist sehr unique.
Ich weiß jetzt nicht wie authentisch das ist. Aber die Figuren (auch die mythologischen, wenn die stimmen) - die haben wir alle.
Du kannst ohne Probleme diese Geschichte transferieren - und hier in Germanian vor 1000 bis 2000 Jahren machen.
Und das einzige was sich ändern würde - wären das Aussehen der Figuren - das Setting - sowie Details . Aber die Figuren und die Struktur nicht.
Zu glauben, dass die Menschen im Mittelalter, in der selben Wirklichkeit der Naturgesetze lebten, wie wir, die wir diese Gesetze ja erst formuliert haben, scheint mir doch etwas naiv.
Halt dich nicht an dem Namen auf. Es gibt Leute die wohnen auf einem Steinzeitniveau. Die müssen das nicht X,Y, nennen - aber dadurch dass die sich mehr anpassen müssen an ihren natürlichen Lebensraum folgen die Naturgesetzen indirekt.
Du wirst keinen von solchen Menschen z.B. die Wertigkeit von Erhaltung des Lebensraums beibringen müssen.
Die haben das direkt vor Augen. Darüber hinwegzusehen - ist ein Luxus - basierend auf Zivilisation. Du kommst mit den Auswirkungen nicht kontakt auch wenn die direkt vor deiner Tür passieren.
Klassisches Beispiel: Die Klimaerwärmung. Es gibt Leute die sagen das stimmt nicht. Die merken überhaupt nicht, dass Tierarten sich verändert haben, die direkt vor ihrer Haustür leben. Was auch die ganze Diskussion hinfällig macht, ob es sich um ein natürliches Phänomen handelt - weil diese Tierarten da niemals vorkamen. Wenn wir mal die gesamte Zivilisation einfahren würden, würde das jeder, jeden Tag vor Augen haben.
Und auch die erzählen dieselben Geschichten. Also das geht nicht nur horizontal (von Kultur zu Kultur), dass geht auch vertikal auf der Zeitlinie.
Gräuliche Taten jedoch Ausschließlich als eine Folge der Geistes- bzw. Seelenkrankheit zu marginalisieren, halte ich für zu kurz gegriffen, und letztlich ungeeignet, um die Prinzipien des Bösen so zu durchdringen, dass es uns gelingen kann, den unten genannten Drachenatem daran auszubilden, sie zu überwinden.
Das hab ich nur auf den Charakter Joker in DK bezogen. Der ist so geschrieben. Der ist nicht "grau".
Ich würde auchmal anzweifeln, ob das, was heutzutage allgemein unter Naturwissenschaft verstanden wird, geeignet ist, uns selbst zu erkennen, auch wenn ich darauf aus naheliegenden Gründen jetzt erstmal nicht näher eingehe. Der Text würde hier einfach zu lang werden müssen, um dieser Frage auch nur annähernd gerecht zu werden.
Das sehe ich natürlich anders. S.u.:
Den Hamster würde ich ja gerne mal sehen, der es schafft, einen solchen Gedanken, genuin zu fassen, welcher vor diesem Denkvorgang nicht existierte. (...)
Habe ich in einem Experiment mit 8 Hamstern gemacht. Da ging es um andere philosophische Thesen durch befreundete Philosophen, mit denen die sich beschäftigen, die in Naturwissenschaft nicht funktionieren. Die sind heute auch überholt.
Ein Nebenprodukt davon war jedoch: Der Teddy-Hamster weiß - ich bin ein Teddy-Hamster.^^
Also wir haben live gesehen wie 4 Teddy-Hamster (eine langhaar Version des Goldhamsters) der festen Überzeugung waren - dass sie Teddy-Hamster sind und keine Goldhamster (die übrigens auch). Die haben daran keine Sekunde gezweifelt und waren im Einklang mit ihrer Existenz.
Ich hatte das so, noch nicht tausendmal gehört und bin daher auch nicht enttäuscht von dieser Serie, die ich lange gemieden hatte, da ich vermutete, sie wäre genau das: Das Werk eines epigonalen Hamsters.
^^ So - mit Sicherheit nicht - weil es ja im Setting von GOT ist. Aber die Figur hast du schon gesehen, sowie die Story:
Also John Snow ist ein schottischer Junge, der wegen seines Onkels (der weltbereist ist) an Informationen gelangt die ihn unterscheiden von allen anderen Leuten in seiner Gruppe (er spricht Franz.; kennt Schwertkampf; Strategie etc.). (Braveheart).
Verzeihung - ich meine natürlich er wurde von einer Spinne gebissen und hat jetzt als einziger NewYorker "besondere Fähgikeiten" (Spiderman).
Nein.
John Snow war dessen Bruder für das Avatar-Programm für Pandorra verstorben ist und obwohl er ein Kriegsinvalide ist, bekam er die Chance nach Pandorra zu gehen (Avatar)? Auch nicht?
War das der herausragende Chirug (der one-and-only) (Dr.Strange)?
Der billionenschwere Waffen-Entwickler (es gibt nicht viele Milladäre) (Ironman)?
Oder Magier-Junge der in der Menschenwelt im Wandschrank lebt als einziger unter allen Magiern (Harry Potter)?
Auf jeden Fall: Tun wir wir mal einfach so - als ob er ein Waisenkind aus einem Adelshaus ist - das die volle Ausbildung eines Adeligen hat - und der Typ kommt jetzt zu seiner Söldnertruppe aus Dieben, Bauern und Sozialschwachen - die das nie hatten, was er hat. Er sticht heraus aus der Gruppe in der er sich befindet. (Game of Thrones)
Der Junge hat jetzt ein Ziel. Ein größeres Ziel, wodurch er durch die Problematik dort in Kontakt kommt.
Also wie z.B. der Ressourcen-Abbau auf dem Planeten der Navi (Avatar) - oder Sioux an der Final Frontier am Außenposten des Weißen Mannes (Der mit dem Wolf tanzt) - oder als Stamm auf Borneo zur Zeit des 2 Weltkriegs (Farewell to the King) - oder als geknechtetes englisches Volk - zu dem ein in ungnade englischer Ritter aus den Kreuzügen zurückt kommt (Robin Hood). Oder war es ein schwarzer angel-sächsischer Ritter der gegen die Normannen zieht (Ivenhoe)?
Punkt ist - durch die Konflikte der Umstände verfolgt er ein höheres Ziel.
Das ist am Schluss den Todesstern zerstören (StarWars) oder ne Mafia-Vereinigung aus der Kleinstadt zu vertreiben (Jojimbo/Handvoll Dollar). Also Al Capone zu überführen (Die Unbestechlichen). Oder ein Baseballfeld in einem Kornfeld zu bauen (Feld der Träume). Ist vielleicht nicht so martialisch.
Sagen wir er muss einen Nachtkönig umbringen (Game of Thrones). Der muss weg. Der ist eine Bedrohung.
Und davor läuft der nicht. Da kriegst du den auch nicht von ab. Der steht da wie Luke Skywalker (StarWars) und sagt: "Ich hab schon Wombratten mit meiner T-16 abgeknallt - natürlich kann man den Todesstern zerstören mit einem X-Wing. Ich verstehe das Problem nicht?"
Ist wie Elliot Ness (Die Unbestechlichen). Ist dem egal - ob er persönlich Alkohol mag. Das ist Gesetz und er ist aufrichtig.
Der ist wie Jesus (Neues Testament) - der selbst durch das Rote Meer marschiert (Moses -Altes Testament) - ist wie Captain Amerika der keinen UN-Vertrag unterschreiben will (Cpt. A- Civil War).
Den kannst du wie Conan an einen Baum nageln (Conan), oder Rambo auf ein Bettgestell schnallen (Rambo II), der fast an einen Infinity-Stone (Guardians of the Galaxy) für seine Überzeugung - riskiert in einer Benediktinerabtei für eine Fallaufklärung - selbst die Inquisition (Name der Rose).
"Ich kenn keine Angst - also gib mir den Nibelungenschatz du Riese in Form eines Drachen." (Wagners - Ring)
Für diese Überzeugung riskiert der alles und wird belohnt mit dem was ihn am meisten glücklich macht.
Hier Freiheit - segelt am Schluss wie Jake Sparrow auf den Atlantik (Fluch der Karibik) . Ich mein findet sein Dschungel-Tal (Farewell to the King). Flieht als Söldner von der Burg (Flesh&Blood) oder hebt mit nem Raumschiff und nen Waschbär an nen Steuerknüppel ab (Guardians of the Galaxy).
Punkt ist: Er bekommt das - was er sich wünscht: Hier Freiheit (kehrt der Zivilisation den Rücken). Also er könnte z.B. mit der Sioux-Frau am Schluss in einen Karren in die US-Wildnis verschwinden (Der mit dem Wolf tanzt). Oder wie der griechische Gott (Herakles) - Donar/Thor (germanisches Pendant) auf zu neuen Abenteurn durch die Welt streifen. Ich meine Conan (Howards Buch Conan). Oder Maui (Disneys Vaiana). Oder King Leeroyd (L'Adieu au Roi/Farewell to the King). Oder Henry Dr. Jones Jr. (Jäger des verlorenen Schatzes).
Davon spreche ich. Und ganz klar: Mit Wertung hat das NIX zu tun. Das ist nicht schlecht. Deswegen sagte ich eingangs - du kannst daran erkennen, wenn da jemand Begriffe wie "typisch, kennt man ja, alles bekannt" verwendet - ist das sofort ein Tell - dass der nicht die Werke und die Forschung da kennt - weil das trifft immer und auf alles zu. Das einzige was es gibt - ist dass man versucht das Rad neu zu erfinden. Das geht aber immer nach hinten los - weil wir Menschen sind.
Das hat einen logischen Grund warum Braveheart einen solchen Hype hat(te) - also der Charakter - oder die Jungs aus der Vikings-Serie und im Augenblick Lost Kingdom - aber nicht der Mann an der Seite von Geena Davis in der Piratenbraut.
Obwohl der ist ein Dieb, der ist ein Pirat - der kann auch noch Latein. Toller Typ auf dem Papier.
Also - ja - klar - gibt es - geht dann aber so aus.
Nur - noch mal - GOT ist ein post-modernes Werk, weil es sich mit der Realität des Helden-Mythos beschäftigt (wie Herberts Dune).
Deswegen ist der Schluss seines Charakterbogens - auch von vielen als "Komisch" emfpunden worden. Weil das nicht deutlich ist - dass er das kriegt was er sich am meisten wünscht bzw. er kann nicht Westeros umkrempeln und was es da alles für Erwartungen gab.
Bei Farewell to the King (als Beispiel) - ist das thematisiert. Da sagt der Charakter: "Deine Welt (die den zweiten Weltkrieg verübt) kann ich nicht ändern - aber meine (im Dschungel - wo keiner hinkommt)". Deswegen ist das deutlich.
Ich erkläre nur wovon ich sprach. Und noch mal da ist keine Wertung. Ich habe kein Problem mit John Snow. Ich würde jederzeit seine Geschichte auch schreiben.^^
Edit: Ich hab es mal ein bisschen sauberer editiert und deutlicher gemacht.